Pavel Pepperštejn

Geburtsjahr, Ort

1966

Biografie

Pavel Pepperštejn, der 1966 in Moskau geboren wurde und heute in seiner Geburtsstadt und in Tel Aviv lebt, gehört zu den wichtigsten künstlerischen Vertretern der neuen, jungen Generation russischer Konzeptkünstler nach Ilya Kabakov. Im Anschluss an sein Studium an der Akademie der Schönen Künste in Prag gründete er 1987 zusammen mit Yuri Leidermann und Sergej Anufriev die Künstlergruppe »Inspektion medizinische Hermeneutik«, die sich in einer Situation der neuen Offenheit und Öffentlichkeit nach dem Niedergang des Sowjetstaates bewusst von der Außenwelt abschottete, um subkulturelle Formen künstlerischer Arbeit aufrecht zu erhalten und sich kritisch von dem zu distanzieren, was ihnen als alternativlose „neue“ Zeit vorgesetzt wurde. Peppersteins vielseitiges künstlerisches Schaffen umfasst experimentelle Konzeptkunst, Installationen, Grafiken, Malereien und Objekte, aber auch kunsttheoretische und literarische Texte. Gemeinsam mit Sergej Anufriev verfasste er den Roman »Die mythogene Liebe der Kasten« (Moskau 1999). Zahlreiche internationale Ausstellungen erhöhten weltweit seinen Bekanntheitsgrad, so die Ausstellung »Das Problem der Erinnerung« in Kiew, »Switzerland + Medicine« am Swiss Institute in New York, »Le Pôle du froid. Inspection Hermeneutique Médicale et l'art russe des années 90« in Paris und »Mozes« im Kunsthaus Zug. Zuletzt präsentierte Pepperštejn Ausschnitte aus seiner Installation »Gespenster der Globalisierung« (2003) in der Kunsthalle Düsseldorf. Ein wesentliches Merkmal der künstlerischen Strategie Peppersteins besteht darin, sich Bilder und Texte der Massenkultur in oft graffitihaft wirkenden Zeichnungen anzuverwandeln und zugleich ihre innere Funktionsweise zu analysieren. Dabei greift er wiederholt auf Figuren und Motive aus der russischen Märchen- und Mythenwelt zurück. Im Rahmen einer Ausstellung im Kunsthaus Zug setzte sich Pepperštejn mit der Gegenüberstellung von »Traum und Museum« auseinander. Von der Überlegung ausgehend, dass das Museum im Dienst der kollektiven Erinnerung stehe, sein Kennzeichen die Wiederholung, der Traum hingegen subjektiv und unkontrollierbar sei, inszenierte er im Kunsthaus und an anderen Orten seine Wandmalereien.

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