Neo Bechstein
Freitagskonzerte
So, 08.02.2004 19:00 Uhr CET
Ein Ausnahme-Pianist an einem Ausnahme-Flügel: Reinhold Friedl, durch zahlreiche CD-Einspielungen u.a. mit dem vom ihm gegründeten und geleiteten Ensemble »zeitkratzer« bekannt, spielt den letzten verfügbaren »Neo-Bechstein«, einen 1929/30 von Bechstein in Zusammenarbeit mit Siemens und Telefunken entwickelten Elektro-Flügel. Das Instrument ist in der Grundkonstruktion ein normaler Flügel, dessen Saiten mit 18 Tonabnehmern verstärkt werden. Diese Verstärkung kommt den von Friedl entwickelten Inside-Piano-Techniken entgegen, da durch die Art der Verstärkung nur der Klang der Saiten, und nicht wie bei einem gewöhnlichen Flügel über eine Mikrofonierung auch sämtliche Nebengeräusche verstärkt werden. Da sich die Tonabnehmer des Neo-Bechsteins unproblematisch von ihrer ursprünglichen Mono-Ausgabe (alle 18 pick-ups in Reihe) in ein Mehr-Kanal-System wandeln lassen, bietet sich der Neo-Bechstein als kompositorischer Ausgangspunkt für Raunklangkompositionen geradezu an. Andererseits sind die Inside-Spieltechniken auf Grund ihrer gestischen Qualitäten einfach via Sensoren auszuwerten, um mit diesem Steuersignal die Raumverteilung der Ausgänge auf mehrere Lautsprecher zu steuern. Sukandar Kartadinata, der als Techniker nicht nur umfangreiche Raumklangprojekte betreute, sondern auch selbst Sensorensysteme und die zugehörigen Hardwarekomponenten zur Auswertung, Wandlung und Klangsteuerung konstruiert, wird die Realisierung dieses elektronischen Teiles betreuen.
Reinhold Friedl am historischen elektroakustischen Flügel Sensorgesteuerte Raumklangverteilung: Sukandar Kartadinata
Eine Koproduktion von MaerzMusik / Berliner Festspiele, Recombinant Media Labs/asphodel San Francisco und ZKM Karlsruhe
Organisation / Institution
Kooperationspartner
MaerzMusik, Berliner Festspiele ; Recombinant Media Labs, asphodel San Francisco