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Veranstaltung

Wunder der unscheinbaren Dinge – Stephan von Huene und die Geburt der Medienkunst

KIT zu Gast im ZKM

Fr, 21.10.2022

21. – 22.10.2022, 10 a.m. - 5 p.m.

© Foto: Nachlass Stephan von Huene im Archiv des ZKM | Karlsruhe
Ort
Kubus
Sprache
Deutsch
Englisch

Anlässlich des 90. Geburtstags von Stephan von Huene – geboren 1932 in Los Angeles, verstorben 2000 in Hamburg – organisieren das Institut für Kunst und Baugeschichte am KIT und das ZKM | Karlsruhe eine internationale Fachtagung, an der sich sowohl etablierte Forschende als auch Nachwuchswissenschaftler:innen beteiligen.

Stephan von Huene war ein US-amerikanischer Künstler deutscher Herkunft. Er gilt als Pionier der Medienkunst mit einschlägigen Beiträgen im Bereich der kinetischen Klangkunst. Sein Vermächtnis geht über seine Klangskulpturen und Kunstinstallationen weit hinaus. Als einer der ersten Lehrenden der in den 1990er-Jahren neu gegründeten Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG) trat er für eine qualitative Auffassung von Medienkunst ein, die bis heute zur wahrnehmungsnahen Reflexion über Kommunikationsprozesse und Mensch-Umwelt-Relationen anregt. Am CalArts der 1970er-Jahre von seinen Studierenden als feministischer „teacher“ wahrgenommen und als forschender Künstler hoch angesehen, kann Stephan von Huene als Pionierfigur in noch heute aktuellen Diskursen verstanden werden. So setzte er beispielsweise den Begriff „Intra-action“ mit Rückgriff auf kybernetische Theorien bewusst ein, um seine Kunst-Mensch-Systeme zu erläutern – lange bevor dieser Terminus von der Physikerin und Philosophin Karen Barad in den neumaterialistischen Diskurs wieder eingeführt wurde.

In seinen letzten Lebensjahren war Stephan von Huene eng mit dem ZKM | Karlsruhe und der Stadt Karlsruhe verbunden. 1992 erhielt er den Siemens Medienkunstpreis des ZKM, in den Jahren 1992 bis 1997 lehrte er an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HfG). Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen am ZKM gezeigt, darunter in den Einzelausstellungen »Stephan von Huene: Grenzgänger, Grenzverschieber« (2005–2006), »Stephan von Huene: The Song of the Line. Zeichnungen aus fünf Jahrzehnten« (2010) und »Stephan von Huene: What’s Wrong With Art?« (2020). Zuletzt waren seine Installationen »TischTänzer« (1988–1993) und die Skulptur »Greetings« (1996) in »Writing the History of the Future. Die Sammlung des ZKM« (2019–2022) zu sehen. Neben zahlreichen Werken in der Sammlung des ZKM befindet sich ein großer Teil des Nachlasses und die Bibliothek des Künstlers im Archiv des ZKM. Das ZKM ist damit einer der zentralen Orte zur Bewahrung und Erforschung des Werks von Stephan von Huene.

In der Fachtagung »Wunder der unscheinbaren Dinge — Stephan von Huene und die Geburt der Medienkunst« stehen die analytische und konservatorische Erschließung seines Oeuvres, die kunsthistorische Einordnung des Künstlers und eine kritische Lektüre aus der Perspektive neuer Diskurse im Vordergrund.

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Referent:innen:

Marvin Altner, Horst Bredekamp, Ursula Frohne, Yannis Hadjinikolaou, Petra Kipphoff, Achatz von Müller, Yashuhiro Sakamoto, Mira Schor, Olav Westphalen, Thomas Zitzwitz;  Alexandra Brjezovskaia, Lara Di Carlo, Denise Ganz, Alexandra Star und Linhui Yang.

Seitens des ZKM und des KIT werden Peter Weibel und Oliver Jehle die Anwesenden begrüßen.

Moderation: Dr. Dr. Jesús Muñoz Morcillo.

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Programm

Freitag, 21.10.2022

10:00 Uhr

Begrüßung

Prof. Dr. h.c. mult. Peter Weibel (künstlerischer Leiter ZKM | Karlsruhe)

Prof. Dr. Oliver Jehle (Studiendekan der Kunstgeschichte am KIT)
10:30 Uhr

Stephan von Huene. Persönliches und Historisches

Prof. Dr. Horst Bredekamp (Humboldt-Universität zu Berlin)

11:15 Uhr

—Kaffeepause—

11:45 Uhr

Die „Idee der Kunst“. Stephan von Huene als Forscher und Lehrer

Prof. em. Dr. Achatz Freiherr von Müller (Universität Basel)

12:15 Uhr

Mind Mapping als konservatorische Praxis – Stephan von Huenes Beitrag zur Bewahrung kinetischer Kunst

Prof. Dr. Ursula Frohne (Westfälische Wilhelms-Universität Münster)
13:00 Uhr

—Mittagspause—

14:00 Uhr

Stephan von Huene: Reinventing the Cultural Body

Alexandra Brjezovskaia, BA (Karlsruher Institut für Technologie)

14:35 Uhr

Sprache in Bewegung. Das Übersetzungs-Motiv im Werk »Erweiterter Schwitters« (1987) von Stephan von Huene

Denise Ganz, BA (Karlsruher Institut für Technologie)

15:10 Uhr

Wie »Erweiterter Schwitters« (1987) den Begriff von Seele verhandelt

Linhui Yang (KIT)

15:45 Uhr

—Kaffeepause—

16:15 Uhr

„It’s the Danger to the machine“

Thomas Zitzwitz (Künstler, Köln)

17:00 Uhr—Ende des ersten Tages—

 

Samstag, 22.10.2022 

10:00 Uhr

Agency und Rezeption. Das mobile Betrachten von Stephan von Huenes kinetischen Skulpturen

Dr. Yannis Hadjinicolaou (Universität Hamburg)
10:45 Uhr

Klang als Denkformen — die Verzerrung der Perzeption

Prof. Dr. Yashuhiro Sakamoto (Shinshu University)

11:30 Uhr

—Kaffeepause—

12:00 Uhr

Aspekte des ethnologischen Transfers bei den Werken »Glass Pipes«, »Drum I« und »Drum II« von Stephan von Huene

Alexandra Star, BA (Karlsruher Institut für Technologie)

12:30 Uhr

»Tischtänzer«, hört nicht auf! Ein Virtualisierungsversuch als Konservierungs- und Vermittlungsmaßnahme

Lara Di Carlo, BA (Karlsruher Institut für Technologie)

13:00 Uhr

—Mittagspause—

14:00 Uhr

Sound, Material, and Mechanical Choreography

Prof. Dipl.-Phys.Werner Lorke (Hochschule für Gestaltung Offenbach am Main)

14:45 Uhr

Buch und Bildschirm. Zum Fortleben der Medienkunst Stephan von Huenes am Beispiel des Digitorials zu seiner Klanginstallation Lexichaos

Dr. Marvin Altner (Kunsthochschule Kassel)

15:30 Uhr

—Kaffeepause—

16:00 Uhr

Stephan von Huene as an Eccentric Teacher, Mentor, and Researcher

Prof. Olav Westphalen (Künstler, Årsta-Stockholm)

16:45 Uhr

Stephan von Huene. Feminist Teacher

Mira Schor (Künstlerin, New York)

___________ 

 

Gefördert von

Die Veranstaltung wird durch Mittel des KIT-Fakultätslehrpreises 2022 unterstützt, mit dem Jesús Muñoz Morcillo ausgezeichnet wurde.

Organisation / Institution

Eine Veranstaltung des KIT in Kooperation mit dem ZKM | Karlsruhe.
Begleitprogramm

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