BLACK FLAGS. Edith Dekyndt, William Forsythe, Santiago Sierra
Die neue Ausstellung am ZKM | Karlsruhe „BLACK FLAGS“ setzt sich mit dem vielfach lesbaren Motiv der schwarzen Flagge auseinander und zeigt dazu künstlerische Positionen von Edith Dekyndt, William Forsythe und Santiago Sierra. Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt des ZKM | Karlsruhe mit der Stiftung A/POLITICAL und der Stiftung Forsythe.
Ein Motiv in drei künstlerischen Positionen
Das Motiv der schwarzen Flagge ist sowohl politisch als auch künstlerisch vielfältig interpretierbar und blickt auf eine bewegte Geschichte zurück. Die Ausstellung „BLACK FLAGS“ greift diese semantische Mehrdeutigkeit auf und präsentiert mit drei künstlerischen Positionen drei verschiedene und doch miteinander verbundene Zugänge. Die belgische Künstlerin Edith Dekyndt, bekannt für ihr performatives Arbeiten mit Alltagsobjekten, nimmt mit ihrem Video „Ombre indigène, part 2, Martinique“ (2014), das eine Fahne aus schwarzen Haaren zeigt, Bezug auf den Vordenker der postkolonialen Kulturtheorie Édouard Glissant (1928–2011). Im Zuge der iranischen Protestbewegung 2022 erfuhr das Video in den sozialen Medien eine virale Verbreitung. Mit seiner Installation „Black Flags“ (2014) hat der US-amerikanische Choreograf William Forsythe, dessen Archiv sich seit 2023 am ZKM befindet, eine komplexe, kontrapunktische Choreografie für zwei große schwarze Fahnen entwickelt, die auf Industrierobotern montiert sind. Die Fähigkeit der Maschinen, diese grenzenlos und ohne jegliche räumliche oder zeitliche Abweichung auszuführen, überträgt ihre analoge choreografische Aufgabe in das außergewöhnliche Gebiet des Absoluten und die Choreografie in eine ideale, aber maschinelle Isolation. Der spanische Konzept- und Performancekünstler Santiago Sierra hingegen dokumentiert in seiner immersiven Foto- und Klanginstallation „Black Flag“ (2015), wie er eine schwarze Flagge – das ikonische Symbol der anarchistischen Bewegung – am geografischen Nord- und Südpol aufstellte, eine Geste der Ablehnung nationaler Inbesitznahme. Angesichts der vielfältigen Herausforderungen unserer Gegenwart, die unsere Gesellschaft zunehmend spalten, fordert die Ausstellung dazu auf, die Perspektiven zu wechseln und dabei das uns Verbindende neu zu betrachten.
Die Ausstellung ist eine Kooperation mit der Stiftung A/POLITICAL und der Stiftung Forsythe.
Kurator:innen
Alistair Hudson (Konzept), Margit Rosen (Kuratorin), Philipp Ziegler (Kurator)
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