Das Museum der Zukunft ist kein Museum mehr
Nach der Pandemie sieht alles anders aus: Das Museum wurde Hörsaal, Kino und Konzerthaus. Die neue Ausstellung wurde auf eine virtuelle Plattform gebaut und Führungen wurden in einem menschenleeren Haus gedreht. Das ZKM war geschlossen und offen, analog und digital, Museum und Fernsehstudio. Wenn das Museum der Zukunft kein Museum mehr ist, was ist es dann? Diese und weitere Fragen der Zeit bespricht die Impulskonferenz des ZKM.
Bereits seit einigen Jahren werden Rufe nach einer Erneuerung des Museums laut. Spätestens die Corona-Pandemie führt uns jedoch schlagartig vor Augen, dass die bis dato physisch gedachte Institution des Museums in dieser Form allein nicht mehr existieren kann. Das große soziale Experiment, in dem wir uns seit dem Ausbruch der Pandemie befinden, zwingt uns, unsere Kultur zu überdenken. Mit Gewalt wurden wir in das digitale Zeitalter geschoben, keine Produktions- und Rezeptionsformen werden nun davon unberührt bleiben. Der Auszug respektive die Erweiterung der Kultur in den virtuellen Raum ist unausweichlich und irreversibel.
Mit der Ausstellung Open Codes erweiterte das ZKM 2017 die Definition des Museums als einen Ort der Kommunikation, Integration und Wissensvermittlung, und griff den von Helmut Dorner bereits 1949 formulierten Begriff des »sozialen Kraftwerks« auf. Nicht als eine Versammlung von Objekten, sondern vielmehr als eine Versammlung von Menschen – eine Assembly – muss das Museum im 21. Jahrhundert verstanden werden.
Presse Mitteilung
- pm_impulskonferenz_museum_zukunft.pdf (167.39 KB)