Pierre Boeswillwald

The picture shows Pierre Boeswillwald
Year of birth, place
1934, Toulon, France
Role at the ZKM
Guest Artist
Biography

Pierre Boeswillwald ließ sich in Elektrotechnik und Aufnahmetechniken, Kunstgewerbe und Theater (Mime nach der Technik von Étienne Decroux) ausbilden. 1953 entdeckte er das Studio der »Maison des Lettres de la Sorbonne«, einer Gründung von Roland Barthes, und beschloss,sich fortan der Klangkunst zu widmen. Er nahm regelmäßig am »Club d’essai« des französischen Rundfunks ORTF teil und lernte 1955 Pierre Schaeffer kennen.

Boeswillwald war überzeugt, dass elektroakustische Techniken künftig eine große Rolle im Theater spielen würden und begann sich auf diesem Gebiet stark zu engagieren. Zusammen mit Wolfram Mehring gründete er 1956 das Mandragore-Theater, arbeitete mit wichtigen Theater-Regisseuren zusammen und realisierte zahlreiche Schauspielmusiken. 

Anschliessend arbeitete er im Service de Recherche im ORTF/GRM. 1968-1970 nahm Boeswillwald an Kursen am »Conservatoire National Supérieur de Musique de Paris« bei Pierre Schaeffer und widmete sich in der Folge der elektroakustischen Musik. Er improvisierte elektronisch im Rahmen der ”Groupe d’Expression Directe de Châteauvallon« und im »Opus N« mit Christian Clozier, Alain Savouret und Jacques Lejeune. Ab 1972 war er ständiger Mitarbeiter in der »Groupe de Musique Expérimentale de Bourges«, als Komponist und Forscher im »Atelier de Recherches Technologiques Appliquées au Musical«. 1982-2002 war er Dozent für elektroakustische Musik am «Conservatoire National de Région d'Amiens«. Er wirkt als Komponist und Interpret in Konzerten und Festivals in ganz Europa mit.

Boeswillwald ist Gründungsmitglied der »International Confederation of Electroacoustic Music« und war Präsident der französischen Federation. Er ist Mitglied der »International Academy of Electroacoustic Music of Bourges« und gründete mit Éric Mulard zusammen das Studio Delta P in La Rochelle (Frankreich).