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Ausstellung

Robert Cahen: Das Unsichtbare erzählen

Sa, 29.01. – Mo, 25.04.2011

© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Der französische Künstler Robert Cahen (1945 in Valence geboren, lebt und arbeitet in Mulhouse) ist einer der großen Pioniere und Erzähler der Videokunst. Nach einem Kompositionsstudium im Kontext der Musique concrète und ersten Kurzfilmen entwickelte Cahen in seinen frühen Videoarbeiten die grundlegenden Prinzipien seines Werks: einen Erzählansatz, der sich karg an Wörtern auf die Montage von Bildern und Musik stützt, ein Interesse für den Übergang vom unbewegten zum bewegten Bild sowie die Nutzung der Zeitlupe, um das Ungesehene wahrnehmbar zu machen. Die Ausstellung Robert Cahen. Das Unsichtbare erzählen gibt einen Einblick in die jüngsten Videoinstallationen des Künstlers und lädt dazu ein, sein Werk als Ganzes zu reflektieren.
 
Parallel zu seinen Tätigkeiten als Komponist und Verantwortlicher für experimentelles Video an der nationalen Rundfunkanstalt Frankreichs ORTF begann Cahen in den frühen 1970er Videos zu schaffen, die durch einer bewussten Nebeneinandersetzung von Bild und Klang nicht-lineare, mehrdeutige Geschichten erzählten. Sein Bearbeitungsstil bezeugte dabei in gleicher Weise den Einfluss der Film- und Videogeschichte (namentlich der Tradition des surrealistischen Films) und der Musique concrète. Diese Musikbewegung stand für ein Komponieren frei vom Zwang der Schrift und für einen experimentellen Umgang mit den durch Aufzeichungsgeräten fixierten Klängen. So erzielte Cahen durch die experimentelle Behandlung seiner Bildaufnahmen mittels elektronischer Instrumente erstaunliche visuelle Effekte, durch die er seine Geschichten zum Ausdruck brachte.
 
Die Ausstellung präsentiert acht Videoinstallationen Cahens, ein Format, in dem der Künster seit Mitte der 1990er arbeitet (1995 erhielt Robert Cahen für seine Installation »Sept Vision Fugitives« den Internationalen Videokunstpreis des ZKM). Diese sind hauptsächlich großformatige Videoprojektionen, die einen dunklen Raum voraussetzen. Es entsteht eine kinoartige Erfahrung, indem das Werk den Betrachter sowohl durch das Bild und den Klang als auch durch seine räumliche Umgebung umhüllt. In seiner Videokunst verzichtet Cahen darauf, dem Betrachter frontal Ideen und Kritik zu vermitteln, vielmehr beabsichtigt er es ihn zu verführen und ihm lediglich mögliche Interpretationen einzuflüstern. Ihm so zu helfen, das Unsichtbare zu lesen.

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