Beschreibung
Klaus Neumann-Braun, Universität Basel
Vorstellungsbilder von Jugend entstehen in gesellschaftlichen Diskursen über Jugend durch Erwachsene und Jugendliche. Die Fremd- und Selbstbilder von/ über Jugendliche(n)/ Erwachsene(n) tangieren Machtinteressen und Wertefragen (Generationsdifferenz). Jugendbilder entstehen in einem komplexen Vermittlungsprozess zwischen Ansprüchen der Erwachsenengesellschaft, medialer Inszenierung, wissenschaftlicher Fundierung sowie jugendlicher Reaktion auf diese. Sowohl Wissenschaft als auch Medienöffentlichkeit konstruieren ein Jugendbild, welches prinzipiell darauf angelegt ist, sensibel für soziale Abweichungen zu sein, um einen präventionslogischen Diskurs herbei zu führen, der zwischen »negativen« Jugendbildern und »positiven« Bildern von Jugendlichkeit oszilliert. Diskurstheoretisch ist zu fragen, wie Jugendbilder (machtbasiert) und Bilder von Jugendlichkeit (wertbasiert) miteinander korrelieren. Im Alltag der Jugendlichen werden die Fremdbilder abgewehrt und durch eigenproduzierte Selbstbilder einer »peer-culture-society« ersetzt: Der technologische Fortschritt (Digitalfotografie, Handy, Web) macht dies heute jedem möglich. Präsentiert werden Bebilderungen von Szenepartizipationen (»token« (Einzelbild) eines »types« (Stils)) sowie mediale Eigenproduktionen von selbstbestimmter Freizeitpraxis. - Die skizzierte wissenssoziologisch-diskurstheoretische Untersuchung wird durch beispielhafte Bildanalysen empirisch erläutert.