Claus Peymann
Geburtsjahr, Ort
Biografie
Claus Peymann gehört zu den wichtigsten deutschsprachigen Regisseuren und Theaterdirektoren. Als Student in Hamburg inszeniert er in den 1960er Jahren an der Studiobühne der Universität.
Nach abgebrochenem Studium wird er Oberspielleiter am TAT in Frankfurt (bahnbrechend die Uraufführung 1966 von Peter Handkes erstem Theaterstück PUBLIKUMSBESCHIMPFUNG…).
1970 gründet er mit Peter Stein, Dieter Sturm, Jürgen Schitthelm und anderen die Schaubühne am Halleschen Ufer, Berlin. Zwei Jahre später wird er Schauspieldirektor am Staatstheater Stuttgart (1974-1979).
Nach dem politisch motivierten „Rausschmiß“ Wechsel des kompletten Ensembles ans Schauspielhaus Bochum (1979-1986). 1986 wird Peymann Direktor des Wiener Burgtheaters. Nach aufsehenerregenden Aufführungen und 13 aufgeregten Jahren wechselt er ans legendäre „Brecht-Theater“, das Berliner Ensemble. Dort bleibt er insgesamt achtzehn Jahre (1999-2017).
Seitdem Inszenierungen unter anderem von Shakespeares LEAR (Staatstheater Stuttgart, 2018), Ionescos DIE STÜHLE (Burgtheater, 2019), NASHÖRNER (Stadttheater Ingolstadt, 2022) und DER KÖNIG STIRBT (Theater in der Josefstadt, 2021).
Legendär sind die Uraufführungen zahlreicher Stücke von Peter Handke, Thomas Bernhard, Elfriede Jelinek oder Peter Turrini. Ebenso bemerkenswert ist seine Auseinandersetzung mit Shakespeare, der Deutschen Klassik und Bertolt Brecht.
Sein politisches Engagement und seine „unbestechlichen Wortmeldungen“ zum Zeitgeschehen brachten ihm den Ruf eines unverbesserlichen „enfant terrible“ ein. Wegen einer Zahnspendenaktion für Ulrike Meinhof wurde er in Stuttgart „herausgeworfen“, seine Burgtheaterzeit war eine Zeit politischer Erregungen und Anfeindungen („Heldenplatzskandal“…).
Das Berliner Ensemble, das Ende der 1990er Jahre kurz vor der Schliessung stand, wurde in seiner Direktionszeit zu einem lebendigen, vieldiskutierten Forum der zeitgenössischen Theaterwelt zwischen George Tabori, Robert Wilson und Andrea Breth, Luc Bondy und Peter Zadek …