Gordon Pask
Geburtsjahr, Ort
Todesjahr, Ort
Biografie
Andrew Gordon Speedie Pask war ein englischer Kybernetiker, Psychologe und Bildungstheoretiker, der bedeutende Beiträge zur Kybernetik, zur Lernpsychologie, zur experimentellen Erkenntnistheorie und zum Bereich der Lehrmaschinen leistete.
Pask studierte Geologie an der Bangor University und absolvierte anschließend eine Ausbildung zum Bergbauingenieur am Liverpool Polytechnic, der heutigen Liverpool John Moores University. Im Jahr 1952 erwarb er einen MA in Naturwissenschaften in Cambridge und promovierte 1964 in Psychologie an der University of London. Als Gastprofessor für Lerntechnologie erhielt er 1995 seinen ersten Doktortitel (DSc) von der Open University. Einen weiteren Doktortitel erhielt er von seiner früheren Hochschule, Downing Cambridge. Ab den 1960er Jahren leitete Pask die kommerzielle Forschung bei System Research Ltd in Richmond, Surrey, und dessen Partnerunternehmen Pask Associates.
Er lehrte an der University of Illinois, der Old Dominion University, der Concordia University, der Open University, der University of New Mexico, der Architectural Association School of Architecture und am MIT.
In seinen Beiträgen zur Kybernetik, pädagogischen Psychologie, Lerntheorie und Systemtheorie betonte Pask die persönliche Dimension der Realität und beschrieb Lernprozesse als das Ergebnis einer einvernehmlichen Vereinbarung zwischen interagierenden Akteuren in einem bestimmten Umfeld ("Konversation").
Zu seinen wichtigsten Projekten im Kunstkontext gehörten Musicolour (1953-1957), die kybernetische Steuerung des Fun Palace (1961), der Anfang der 1960er Jahre von dem Architekten Cedric Price und der Theaterregisseurin Joan Littlewood konzipiert wurde, und das Colloquy of Mobiles (1968), eine wegweisende Installation, die Pask für die Ausstellung Cybernetic Serendipity (ICA London, 1968) realisierte.
Pask schrieb mehrere Bücher und mehr als zweihundert Zeitschriftenartikel.
Das Colloquy of Mobiles, das Paul Pangaro und TJ McLeish 2018 rekonstruierten, konnte 2020 durch die großzügige Schenkung von Paul Pangaro in die Sammlung des ZKM aufgenommen werden.