Veranstaltung
Wintermusik 2003
Fortgehen, Stille - Wandern im surrealen Raum
Sa, 08.02.2003 19:30 Uhr CET
- Ort
- Kubus
Die Produktion »Fortgehen, Stille« versteht sich als Versuch der Herstellung eines hörbaren Kontextes im surrealen Raum: Fortgehen als Kontinuum des Tuns oder der Bewegung; auch der des Fortgehens selbst; als Weitergehen, etwa nach dem Eintritt des Verstummens, also als Austritt aus der Stille; als Fortschritt, etwa als wirkliche oder vermeintliche Annäherung an ein Ziel, als ein Fortschreiten innerhalb oder als ein Heraustreten (»Sezession«) aus einer »Moderne«; sodann und nicht zuletzt als Abschied, Trennung, auch Tod; und schließlich als Akt eines Transzendierens – womit natürlich auch nicht im Geringsten alle sprachlichen Deutungen ausgeschöpft wären. Das Fortgehen aus Überdruss und in Verzweiflung erhält daneben im modernen Umfeld – nicht zuletzt im Bereich von Dichtung, Poesie und Kunst – seinen besonderen Bezug als ultimatives Mittel, dem Überdruss und der Verzweiflung ein Ende zu setzen. Dass die Koordinaten eines solchen gedachten Beziehungsnetzes den Wegen der Moderne weitgehend parallel laufen werden, überrascht niemanden. Die Dichte und Sinnfälligkeit aber – und das ist einer der Reize eines solchen Versuchs – gleicht eher dem Weg aus einem Labyrinth als in ein solches hinein: einem Fortgehen eher als einem Verlorensein.
Nur wenige »Versatzstücke«, Texte und Musikwerke (von traditionellen wie von zeitgenössischen Autoren), Dokumente, Chronisten-Zeugnisse, akustische Spuren gehen in die »Montage« ein.
Zusammengeführt werden allerdings Schnittlinien historischer Momente, oft scheinbar außerhalb jedes logischen Kalküls. Und dennoch sind Schnittpunkte jeweils so gesetzt, dass das Ganze, hoffentlich, sich im Fortgehen als Gang enthüllt, dem zu folgen sich lohnt. Für die surreale Erzähldramaturgie war Rilkes epochales Malte-Fragment Anstoß. Das artifizielle begleitende Geräusch-Kontinuum soll auch Handleite sein auf dem Weg dieses ständigen Fortgehens längs einer Spur der Moderne, die ja oft gerade da fortzugehen verspricht, wo sie schon fortgegangen ist: Wo Kunst keine Wegspur mehr hinterlässt außer der zu sich selbst. Nicole Schnee schreibt zu ihrem Schwarz-Weiß-Stummfilm »Still«, der, wie die Hölderlin-Sprechpartitur D. E. Sattlers, eigens für dieses Projekt entstand: „Bild-Assoziationen zur verstummenden Sprachgestik von Hölderlin, Rilke und Guest; Bild-Folgen zu musikalischen Spurenelementen von Nono, Feldman und Schubert. Versuch eine Lücke zwischen Gegenwart und Zukunft zu finden. Die Luft steht still, stummen Vögeln anvertraut, angefüllt mit einem schon verflogenen Ton. Ein Satz aus Musik, alles Erinnern verwirklicht: Noch einen Schritt, Witterung einer sinnenhellen Stille.“
Eine Collage mit Sprecher, Sager, Klavier, Streichquartett, Lautsprecher und Video
Texte: Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke, Antonio Machado, Barbara Guest
Musik: Franz Schubert, Luigi Nono, Morton Feldman, Antonio Alvarez
Film: Nicole Schnee
Klangcollagen: Manfred Reichert
mit Christian Brückner (Sprecher)
Patrick Blank (Sager)
Christoph Grund (Klavier)
Pellegrini-Quartett
Gesamtkonzeption, Regie, Produktion: Manfred Reichert
Uraufführung
Nur wenige »Versatzstücke«, Texte und Musikwerke (von traditionellen wie von zeitgenössischen Autoren), Dokumente, Chronisten-Zeugnisse, akustische Spuren gehen in die »Montage« ein.
Zusammengeführt werden allerdings Schnittlinien historischer Momente, oft scheinbar außerhalb jedes logischen Kalküls. Und dennoch sind Schnittpunkte jeweils so gesetzt, dass das Ganze, hoffentlich, sich im Fortgehen als Gang enthüllt, dem zu folgen sich lohnt. Für die surreale Erzähldramaturgie war Rilkes epochales Malte-Fragment Anstoß. Das artifizielle begleitende Geräusch-Kontinuum soll auch Handleite sein auf dem Weg dieses ständigen Fortgehens längs einer Spur der Moderne, die ja oft gerade da fortzugehen verspricht, wo sie schon fortgegangen ist: Wo Kunst keine Wegspur mehr hinterlässt außer der zu sich selbst. Nicole Schnee schreibt zu ihrem Schwarz-Weiß-Stummfilm »Still«, der, wie die Hölderlin-Sprechpartitur D. E. Sattlers, eigens für dieses Projekt entstand: „Bild-Assoziationen zur verstummenden Sprachgestik von Hölderlin, Rilke und Guest; Bild-Folgen zu musikalischen Spurenelementen von Nono, Feldman und Schubert. Versuch eine Lücke zwischen Gegenwart und Zukunft zu finden. Die Luft steht still, stummen Vögeln anvertraut, angefüllt mit einem schon verflogenen Ton. Ein Satz aus Musik, alles Erinnern verwirklicht: Noch einen Schritt, Witterung einer sinnenhellen Stille.“
Eine Collage mit Sprecher, Sager, Klavier, Streichquartett, Lautsprecher und Video
Texte: Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke, Antonio Machado, Barbara Guest
Musik: Franz Schubert, Luigi Nono, Morton Feldman, Antonio Alvarez
Film: Nicole Schnee
Klangcollagen: Manfred Reichert
mit Christian Brückner (Sprecher)
Patrick Blank (Sager)
Christoph Grund (Klavier)
Pellegrini-Quartett
Gesamtkonzeption, Regie, Produktion: Manfred Reichert
Uraufführung
Impressum
Organisation / Institution
HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Kooperationspartner
Ernst von Siemens Musikstiftung ; ZKM Karlsruhe ; Renaissance Hotel Karlsruhe
Sponsoren
Kulturreferat der Stadt Karlsruhe ; Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg
Begleitprogramm