Veranstaltung
Erika & Javier: El Peso de la Memoria (The Weight of Memory)
Fr, 18.11.2011
[Veranstaltung musste leider entfallen]
El Peso de la Memoria (The Weight of Memory) ist ein großformatiger Druck des in Paraguay tätigen Künstlerduos Erika & Javier. Die Fotografie zeigt eine halb nackte südamerikanische Ureinwohnerin vom Volk der Guaraní, die etwas um den Hals trägt, das auf den ersten Blick wie eine traditionelle Kette aussieht. Allerdings hängen an der Maca-Kette keine Amulette, sondern sechs USB-Speichersticks, auf denen sich zwölf GB an Informationsmaterial über internationale Programme zur Bekämpfung der Armut in Lateinamerika befinden. Durch den Einsatz dieser technischen Accessoires führt das Künstlerduo ein irritierendes Element in das institutionelle Repräsentationssystem der lateinamerikanischen indigenen Bevölkerung ein. Mit dieser Arbeit wird die Rechtmäßigkeit von Klischees über vermeintliche ethnische Authentizität hinterfragt und der Blick auf ein komplexeres Feld gerichtet, wodurch auch Fragen nach dem Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen und kultureller Aneignung aufgeworfen werden.
Das Volk der Guaraní gehört zu einer der weiter verbreiteten indigenen Gruppen in Südamerika mit Siedlungsgebieten in Paraguay, Argentinien, Uruguay, Bolivien und dem südlichen Brasilien. Während der spanischen Kolonialherrschaft wurden die Guaraní in die Sklaverei gezwungen und wurden lange Zeit verfolgt, insbesondere in Paraguay. Wenn das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft ihre gegenwärtige Identität mitprägt, dann, so erinnern uns Erika & Javier, ist »der Andere« als anthropologische Kategorie obsolet. Kultur ist eindeutig kein Raum essenzieller, dauerhafter Eigenschaften, sondern vielmehr ein umkämpftes Terrain, auf dem Werte, Identitäten und das kulturelle Vermächtnis immer wieder diskutiert und neu verhandelt werden. (SG)
El Peso de la Memoria (The Weight of Memory) ist ein großformatiger Druck des in Paraguay tätigen Künstlerduos Erika & Javier. Die Fotografie zeigt eine halb nackte südamerikanische Ureinwohnerin vom Volk der Guaraní, die etwas um den Hals trägt, das auf den ersten Blick wie eine traditionelle Kette aussieht. Allerdings hängen an der Maca-Kette keine Amulette, sondern sechs USB-Speichersticks, auf denen sich zwölf GB an Informationsmaterial über internationale Programme zur Bekämpfung der Armut in Lateinamerika befinden. Durch den Einsatz dieser technischen Accessoires führt das Künstlerduo ein irritierendes Element in das institutionelle Repräsentationssystem der lateinamerikanischen indigenen Bevölkerung ein. Mit dieser Arbeit wird die Rechtmäßigkeit von Klischees über vermeintliche ethnische Authentizität hinterfragt und der Blick auf ein komplexeres Feld gerichtet, wodurch auch Fragen nach dem Zusammentreffen unterschiedlicher Kulturen und kultureller Aneignung aufgeworfen werden.
Das Volk der Guaraní gehört zu einer der weiter verbreiteten indigenen Gruppen in Südamerika mit Siedlungsgebieten in Paraguay, Argentinien, Uruguay, Bolivien und dem südlichen Brasilien. Während der spanischen Kolonialherrschaft wurden die Guaraní in die Sklaverei gezwungen und wurden lange Zeit verfolgt, insbesondere in Paraguay. Wenn das kollektive Gedächtnis einer Gesellschaft ihre gegenwärtige Identität mitprägt, dann, so erinnern uns Erika & Javier, ist »der Andere« als anthropologische Kategorie obsolet. Kultur ist eindeutig kein Raum essenzieller, dauerhafter Eigenschaften, sondern vielmehr ein umkämpftes Terrain, auf dem Werte, Identitäten und das kulturelle Vermächtnis immer wieder diskutiert und neu verhandelt werden. (SG)
Begleitprogramm
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