Walter Giers
Archiv
Walter Giers (1937–2016) zählt international zu den Pionieren der elektronischen Kunst. Der in der Tradition der kinetischen Kunst und Op-Art stehende Künstler, der zugleich auch als Jazzmusiker und Designer tätig war, lebte und arbeitete in Schwäbisch Gmünd und entwickelte dort ab den späten 1960er-Jahren Licht- und Klangobjekte. Neben komplexen elektronischen Schaltkreisen verwendete Walter Giers auch Video, Laser und Holografie. Durch Anfassen und das Bedienen von Schaltelementen kann der Betrachter in spielerischer Kommunikation dynamische Prozesse in Gang bringen. 1973 gibt Giers die taktilen Komponenten bei seinen Objekten auf und beginnt, Zufallsgeneratoren zu integrieren. Die Werke entfalten ein Eigenleben, indem sie Impulse von Licht, Tönen oder Bewegung aus ihrer Umwelt aufnehmen und - gesteuert von Zufallsgeneratoren - in optische oder akustische Formationen umsetzen. Zahlreiche lyrischmeditative Licht-Klang-Skulpturen sollen Assoziationen bei den Betrachtenden auslösen. Leuchtfeld-Arbeiten gliedern große Räume, und Geräusch-Objekte wirken in teilweise aggressiver Weise mit ihren akustischen Effekten in den Ausstellungsraum hinein. Alle Arbeiten von Walter Giers verbinden einen klar konstruktiven äußeren Aufbau mit einer komplexen Technik. Sie treten über optische oder akustische Reaktionen in Dialog mit ihrem Publikum.
Der ca. 8 lfm. umfassende Archivbestand Walter Giers wurde 2021 übergeben. Zahlreiche Unterlagen, Typoskripte und Manuskripte, Korrespondenzen und Skizzen, die im Nachlass vorhanden sind, erlauben einen umfassenden Blick in die künstlerische und theoretische Produktion Walter Giers. Umfangreiche Sammlungen von Fotografien, Publikationen und Ephemera dienen als Recherchegrundlage und Referenzen Giers Licht-, Klang- und Medien-Projekte wissenschaftlich zu analysieren und kunsthistorisch zu kontextualisieren. Im Archiv des ZKM werden diese wichtigen Zeugnisse und zentralen Quellen der Medienkunst und der Kunst von Walter Giers im Speziellen bewahrt, erschlossen und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
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