© VG Bild-Kunst, Bonn 2014; Foto © Foto: Evi Künstle
- Artist/s
- Gottfried Helnwein
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Gottfried Helnwein
- Titel
- Andy Warhol, New York 1983
- Jahr
- 1983
- Exemplarnummer
- 4
- Kategorie
- Fotografie
- Format
- Schwarzweißfotografie
- Analogfotografie
- Material / Technik
- Silbergelatineabzug in Eisenrahmen
- Maße / Dauer
- 99 x 66 cm
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
- Der Maler und Fotograf Gottfried Helnwein fotografierte in seiner Serie »Faces« zwischen 1982 und 1994 zahlreiche bekannte Persönlichkeiten aus Literatur, Kunst, Musik und Film – angefangen beim Bildhauer und Architekten Arno Breker über den Schriftsteller der Beat Generation William Burroughs bis hin zum Popstar Michael Jackson. Die hochformatigen Schwarzweißfotografien sind subjektive Annäherung an Berühmtheiten, die durch die Unbarmherzigkeit der Nahaufnahme einen scharfen Kontrast zu den retuschierten Porträts erzeugen, die das öffentliche Bild dieser Stars dominieren.
1983 besuchte Helnwein Andy Warhols Studios, die sogenannte Factory, und fotografierte den prominenten Künstler und Filmemacher für seine Serie. Die Nahansicht konzentriert sich ganz auf Andy Warhols ernstes Gesicht und zeigt jede Falte und Pore seiner Haut.
Helnwein lässt hier ausdrucksstarke Gestik, Posen, Kleidung sowie Bildhintergründe außen vor. Er setzt Warhols Gesicht vor einem neutralen schwarzen Hintergrund derart nah ins Bild, dass nur wenig vom Hals zu sehen ist und der linke Bildrand sogar seinen Kopf anschneidet. Das starke Licht, das von vorne links den Porträtierten beleuchtet, verleiht dem Gesicht eine starke Plastizität, die ihn zum Greifen nah erscheinen lässt. Auch wenn man einerseits das Gefühl hat dem Selbstdarsteller Andy Warhol so nah wie selten zu kommen, bleibt andererseits auch der Eindruck seiner Unnahbarkeit, die Warhol zu Lebzeiten gezielt inszenierte, erhalten.
Autor
Anna-Maria