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Sulfanilsäure | Zinn 1 | Zinn 2

© Foto ZKM | Karlsruhe
Artist/s
Manfred P. Kage
Titel
Sulfanilsäure | Zinn 1 | Zinn 2
Medium / Material / Technik
Schwarz-Weiß-Fotografie, Silbergelatineabzug auf Barytpapier
Import ID
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Admin Title
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Layout
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Sulfanilsäure, 1957/2017

Zinn 1, 1956–1957/2017

Zinn 2, 1957/2017

Aus der Serie: Lichtmikroskopische Aufnahmen

Manfred P. Kage war ein Grenzgänger zwischen Wissenschaft und Kunst par excellence. Er begann seine wechselvolle Laufbahn als Chemie-Ingenieur, arbeitete in der optischen Industrie, studierte Kunst und Philosophie, um schließlich international als Wissenschaftsfotograf zu arbeiten.

Kages Interesse für organische und anorganische Stoffe, die mit dem bloßen Auge nicht wahrnehmbar sind, brachte ihn zur wissenschaftlichen Mikrofotografie. Dabei entdeckte er den enormen ästhetischen Gehalt von über 1600 mikroskopisch sichtbar gemachten Strukturen. Gemeinsam mit dem Physiker und Schriftsteller Herbert W. Franke prägte er 1966 den Begriff „Science Art“.

Kages spezifische „Kunstformen der Materie“ stehen in der Tradition der Subjektiven Fotografie der 1950er-Jahre, die in prägnanten S/W-Nahaufnahmen abstrakte Formen und graphische Strukturen ins Bild setzten. Vor allem aber radikalisiert Kage das Postulat vom Neuen Sehen, das László Moholy-Nagy in den 1920er-Jahren begründete: „Der fotografische Apparat hat uns überraschende Möglichkeiten geliefert, mit deren Auswertung wir eben erst beginnen. In der Erweiterung des Sehbildes ist selbst das heutige Objektiv schon nicht mehr an die engen Grenzen unseres Auges gebunden.“ Die Gestaltungsmöglichkeiten der Apparatur „geben eine unvoreingenommene Optik, die unsere an Assoziationsgesetze gebundenen Augen nicht leisten.“ (1928)

Technische Kunst in diesem Sinne weist über die anthropologischen Grenzen hinaus. Sie zeigt das Fremdartige verborgener Wirklichkeiten und „erweitert den Raum unserer Empfindungsfähigkeit.“ (Herbert W. Franke, 1978)

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