- Artist/s
- George Brecht
- Daniel Spoerri
- Karl Gerstner
- Künstler:in / Künstlergruppe
- George Brecht
- Titel
- universal machine
- Jahr
- 1965
- Auflage / Seriennummer
- 111
- Exemplarnummer
- 16
- Kategorie
- Künstlerbuch
- Material / Technik
- Schüttelkasten mit diversen Objekten
- Maße / Dauer
- 28 x 28 x 3,5 cm
- Mitwirkende
- Herausgeber
- Herausgeber
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
- Die »Universal Machine« des Fluxus-Künstlers George Brecht ist ein Schüttelkasten. Indem der Kasten gerüttelt wird, ordnen sich lose Objekte unter einer Glasabdeckung auf einem mit Bildern bedruckten Untergrund verschiedentlich an und erzeugen auf diese Weise zufällige Konstellationen. Mithilfe einer Anleitungen im Deckel der Box lassen sich Interpretationen und Bedeutungszuschreibungen der Objekte in Bezug auf die Bilder erzeugen. „Es ist eine Universalmaschine für alles. Für das Verfassen eines Romans, das Schreiben eines Gedichts, das Komponieren eines Musikstücks, das Auffinden verlorener Objekte. Es kann als Uhr, als Kalender verwendet werden. Es kann neue Mathematik erfinden, eine neue Form des Denkens. Erstellen Sie eine Route für eine Reise […]" [1]
Benannt nach der universal machine, einer theoretischen Modellierung der Arbeitsweise von Computern des britischen Mathematikers Alan Turing, spielt Brechts universelle Maschine spielerisch auf die Prinzipien der Kombinatorik an. Neben den unzähligen Möglichkeiten und Kombinationen verwendet Brecht das Element des Zufalls. Die internationale Fluxus-Bewegung in den 1960er- und 1970er-Jahren machte in ihren Aktionen oftmals vom Gesetz des Zufalls Gebrauch und nutzte das Spiel, um die Ernsthaftigkeit der sogenannten Hochkunst zu untergraben.
Die »Universal Machine« existierte zuerst als künstlerisches Einzelstück und ist später in einer zweiten Version unter »Universal Machine II« als Multiple in der »édition MAT MOT« im Jahr 1965 erschienen. Der Vertrieb von Boxen und Kits – massenproduzierte Konsumgüter, die selbst reproduzierbar, vermarktbar und käuflich sind – wurde von Fluxus-Künstler:innen eingesetzt, um sich von den Praktiken des Kunstmarkts abzugrenzen.
[1] Marianne Schmidt-Miescher, »Jenseits von Ereignissen: Texte zu einer Heterospektive von George Brecht«, Ausst.-Kat. (Bern: Kunsthalle Bern, 1978), S. 154. Übersetzt aus dem Französischen.
Autor
Dorothea