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Veranstaltung

Giga-Hertz-Preis 2019: Preisverleihung

Sa, 23.11.2019 19:00 Uhr CET

Der mit 10.000 Euro dotierte Giga-Hertz-Hauptpreis 2019 geht in diesem Jahr an Éliane Radigue, Artemi-Maria Gioti, Hongshuo Fan, Panayiotis Kokoras und Otto Wanke.

Éliane Radigues künstlerisches Schaffen und ihr Werdegang zeichnen sich durch einige Besonderheiten aus, die ihr eine besondere Stellung unter den KomponistInnen elektronischer Musik garantiert. Als eine der wenigen Frauen im Studio d'Essai schaffte sie es trotz der widrigen Umstände als Komponistin zu arbeiten und später eine internationale Karriere aufzubauen. Zu einem ihrer bekanntesten Werke wurde das dreistündige zwischen 1990 und 1998 komponierte Werk »Trilogie de la Mort«. Die Jury überzeugte die konsequente und kontinuierliche kompositorische Leistung Éliane Radigues, die sich den kleinsten Veränderungsgraden wie einer Mikroskopie der Zeit und des Klangs nähert.

Giga-Hertz-Produktionspreis

Aus über 100 internationalen Einreichungen nominierte die Jury außerdem zwei herausragende Werke: Die mit 5.000 € dotierten Produktionspreise werden in diesem Jahr an die Komponistin und Machine-Learning-Expertin Artemi-Maria Gioti für ihre Komposition »Imitation Game«. Artemi-Maria Gioti beschreibt ihr Stück als: »Mensch und Maschine sind gleichwertige Partner, die sich gegenseitig beeinflussen und sich gegenseitig an die Handlungen des anderen anpassen«. Die Komponistin bringt KI, Maschinelles Lernen und Robotik auf demütige, berührende und sehr menschliche Weise in das Musizieren ein. Der zweite Produktionspreis, ebenfalls verbunden mit einem Preisgeld von 5.000 €, geht an den Klangkünstler und Multimedia-Komponisten Hongshuo Fan für dessen Stück »Handwriting« im Bereich Live-Elektronik und Video. In diesem interaktiven multimedialen Performance-Stück treiben die eleganten kalligraphischen Gesten eines Performers satten und dynamischen Klang und Bild an, die sich in einer durchdachten Struktur über dem Stück entfalten.

Ehrenpreis

Darüber hinaus werden in diesem Jahr erstmalig zwei Honorary Mentions ausgesprochen. Der erste Ehrenpreis geht an den tschechischen Komponist Otto Wanke mit seinem ausgewöhnlichen Stück (»…in…«). Das historisch-diskursive Fundament seines Ansatzes liegt darin begründet, dass Wanke auf historische Modelle der Avantgarde zurückgreift und diese für die Gegenwart neu befragt. Der zweite Ehrenpreis geht an Panayiotis Kokoras (»Rhino«) für Bariton, Saxofon und Elektronik ausgesprochen. Kokoras kommentiert sein Werk indem er seine Arbeitsweise erläutert: »Die Periodizität ist unersetzlich; sie ermöglicht einen Einhalt der musikalischen Rede, einen Schwebezustand der Zeit…«

 

Programm

 

Hans Tutschku & SWR Experimentalstudio »Herkunft - entschlüsseln – entbehren« (2018)

für Violoncello und 9-kanalige Live-Elektronik
Violoncello: Esther Saladin

Hongshuo Fan »Handwriting・WuXing« (2019) interaktive Performance

Panayiotis Kokoras »Rhino« (2017)

für Saxofon und Elektronik

Saxofon: Sascha Armbruster

 

Sprecher:innen der Preisverleihung

  • Ludger Brümmer, Komponist und Leiter ZKM | Hertz-Labor
  • Detlef Heusinger, künstlerischer Leiter SWR Experimentalstudio
  • Dr. Palle Dahlstedt, Professor für »Art & Technology« Aalborg University, University of Gothenburg
  • Dr. Rebecca Fiebrink, Professorin für »Computing« Goldsmith University London
  • Björn Gottstein, Musikwissenschaftler, künstlerischer Leiter Donaueschinger Musiktage
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Hauptpreis für das Lebenswerk / Lifetime Award 2019 | Éliane Radigue (Frankreich)

Éliane Radigues künstlerisches Schaffen und ihr Werdegang zeichnen sich durch einige Besonderheiten aus, die ihr eine besondere Stellung unter den Komponist:innen elektronischer Musik garantiert. Ihr frühes Schaffen begann sie nach sporadischen Anfängen in den 1950er Jahren im Vorläufer des GRM, dem Studio d'Essai des RTF (Radio Tele France) in Paris, das unter der Leitung von Pierre Schaeffer stand. Dort entwarf sie für Pierre Schaeffer Klangmaterial, obwohl Radigue in der Arbeit mit Schaeffer sicherlich nicht den Respekt genoss, der ihr als Künstlerin zustand. 

© Sophie Couronne
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Als eine der wenigen Frauen im Studio d'Essai schaffte sie es trotz der widrigen Umstände als Komponistin zu arbeiten und später eine internationale Karriere aufzubauen. Dies hing vor allem mit zwei wichtigen Faktoren zusammen: In New York begann sie erst mit einem Buchla Synthesizer und später ausschließlich mit dem ARP 2500 Modularsystem und mit Tonbandtechniken zu arbeiten. Zudem wurde sie zu einer überzeugten Buddhistin. Dieses führte sie zu einem Musikstil, in dem lange Klangverläufe, Klangflächen mit kleinsten Veränderungen eine fast meditative Hörhaltung provozierten. Zu einem ihrer bekanntesten Werke wurde das dreistündige zwischen 1990 und 1998 komponierte Werk »Trilogie de la Mort«.

Die Jury überzeugte die konsequente und kontinuierliche kompositorische Leistung Éliane Radigues, die sich den kleinsten Veränderungsgraden wie einer Mikroskopie der Zeit und des Klangs nähert.

– Autor: Ludger Brümmer

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Hans Tutschku & SWR Experimentalstudio | »Herkunft - entschlüsseln - entbehren« (2018)

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Jury

Ludger Brümmer (Komponist, Leiter des ZKM | Hertz-Labor)
Rebecca Fiebrink (Professorin für »Computing« an der Goldsmiths University of London)
Palle Dahlstedt (Komponist, Professor für »Art & Technology« an der Aalborg University)
Björn Gottstein (Musikwissenschaftler, künstlerischer Leiter der Donaueschinger Musiktage)
Detlef Heusinger (künstlerischer Leiter des SWR Experimentalstudio)
Peter Weibel (künstlerischer Leiter des ZKM | Karlsruhe)

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