Giga-Hertz-Preis Open Call 2023

Einreichungszeitraum 26. Mai – 16. Juli 2023

Roter Plakette, auf der mit weißer Schrift "Giga-Hertz-Preis" steht

Die Einreichung für den Giga-Hertz-Preis 2023 ist geschlossen.

Open Call

Produktionspreise und der Preis PopExperimental

Der Giga-Hertz-Preis für elektronische Musik und Klangkunst wird seit 2007 verliehen. Mit Einreichungen aus über 40 Ländern pro Ausschreibung ist der Preis international einer der renommiertesten seiner Art. In diesem Jahr loben das ZKM | Karlsruhe, das SWR Experimentalstudio und die Popakademie Baden-Württemberg gemeinsam ein Preisgeld in Höhe von 25.000 € aus.

Der mit 10.000 € dotierte Hauptpreis für renommierte Komponist:innen elektronischer Musik mit nachhaltigem Einfluss auf die Ästhetik und die Entwicklung dieses Genres wird durch Vorschläge der Jury bestimmt und nicht aus den Bewerbungen ausgewählt.

Komponist:innen und Klangkünstler:innen können sich um zwei Giga-Hertz-Produktionspreise (jeweils im Wert von 5.000 €) sowie um den 2022 neu etablierten Preis PopExperimental (dotiert mit 5.000 €) bewerben. Künstler:innen, deren Arbeiten in beide Kategorien passen, können sich für beide Preiskategorien bewerben.

Die Preisverleihung findet am zweiten Dezemberwochenende 2023 statt und ist Teil des mehrtägigen Giga-Hertz-Festivals, das zu Konzerten rund um Elektronik, Experimente und Pop, DJ-Sets, Artist Talks und Workshops für alle Altersgruppen einlädt.

Der Name des diesjähriges Festivals lautet »Radical Polytronics«. Der Verweis auf Radikalität und Polyphonie spiegelt die Rolle des ZKM als Labor für zukunftsweisende Ideen und die Betonung von Künstler:innen wider, die sich für einen umfassenderen sozialen Wandel einsetzen. ‚Polytronics‘ hingegen verweist nicht nur auf die große Vielfalt und Bandbreite innerhalb der elektronischen Musik, sondern auch auf die dringende Notwendigkeit nachhaltiger Technologien, die die künftige Ausrichtung des ZKM unter der neuen Leitung von Alistair Hudson beschreiben. In einem globalen ‚interlokalen‘ Austausch zwischen Gemeinschaften in bestimmten geografischen Gebieten – gegensätzlich zur internationalen Homogenität - schlagen wir ein neues Kapitel auf, das darauf abzielt, Stimmen aus der ganzen Welt noch mehr Gehör zu verschaffen.

Wir wollen die Vielfalt im Bereich der elektronischen Musik so umfassend wie möglich abbilden. Daher ist der Wettbewerb offen für Komponist:innen und Klangkünstler:innen aller Altersgruppen, unabhängig von Geschlecht, sexueller Orientierung, kulturellem, ethnischem und sozialem Hintergrund. Wir freuen uns auf eine große Heterogenität der Bewerbenden.

Zum Projekt: Giga-Hertz-Preis

Giga-Hertz-Produktionspreise

Die beiden mit je 5.000 € dotierten Giga-Hertz-Produktionspreise dienen der Initiierung und Förderung neuer Projekte und richten sich an Klangkünstler:innen und Komponist:innen elektronischer und elektroakustischer Musik sowie der Mixed Music.

Die Kandidat:innen (Solist:innen oder kollaborative Gruppen) für die Giga-Hertz-Produktionspreise werden auf der Grundlage der künstlerischen Qualität einer Komposition, die nicht älter als fünf Jahre ist sowie einem Exposé für ein völlig neu geplantes und noch nicht realisiertes Werk beurteilt.

Alle eingereichten Kompositionen sollten mindestens durch eines der folgenden Kriterien beschrieben werden:

  • Komposition für Live-Elektronik
  • Fixed-Media-Komposition
  • Mixed Music
  • Algorithmische Komposition
  • Audiovisuelle Komposition
  • Transmediale Komposition
  • Experimentelle Klangperformance
  • Live Coding
  • Interdisziplinäre Performance (mit einschlägiger elektronischer Musik- oder Soundkomponente)

Finanzieller Rahmen und Produktionsbedingungen:

Der Giga-Hertz-Produktionspreis beinhaltet ein Stipendium, mit dem die Preisträger:innen ihren eingereichten Projektvorschlag mit Hilfe von Elektronik realisieren können.

Die Produktion findet entweder im ZKM | Hertz-Labor in Karlsruhe oder im SWR Experimentalstudio Freiburg statt. Technische Unterstützung und Betreuung durch das jeweilige Studio sind im Preisgeld enthalten. Die Wahl des Studios richtet sich nach der ästhetischen Ausrichtung der/des Komponierenden sowie den spezifischen Details des zu realisierenden Projekts und wird von den Leitern der jeweiligen Studios festgelegt.

Das Produktionsstipendium deckt die Reisekosten zum/vom Studio und zur Uraufführung sowie die Kosten für Unterkunft und Verpflegung während der Produktionsarbeiten. Die Gewinnenden erhalten 1.500 € direkt als Stipendium ausbezahlt. Bis zu 3.500 € können für Ausgaben verwendet werden, die während der Produktion und der Uraufführung des neuen Werks anfallen, einschließlich Reisekosten.

Der Arbeitsaufenthalt sollte sechs bis acht Wochen im ZKM | Hertz-Labor und etwa zwei bis vier Wochen im SWR Experimentalstudio dauern. Das neue Werk soll während des folgenden Giga-Hertz-Festivals uraufgeführt und eventuell im Radio oder im Internet übertragen werden. Für die Gewinner:innen der Giga-Hertz-Produktionspreise besteht jedoch keine rechtliche Verpflichtung seitens des ZKM | Karlsruhe, besondere Leistungen zu erbringen oder die prämierten Werke bzw. die mit Hilfe des Preisgeldes realisierten neuen Projekte im Radio oder im Internet zu senden. Die Uraufführung des neuen Werkes findet ausschließlich im Rahmen des Giga-Hertz-Festivals statt.

Giga-Hertz-Preis PopExperimental

Der Preis PopExperimental, gestiftet von der Fördergesellschaft ZKM / HfG e. V., wurde 2022 etabliert und ist ebenfalls mit 5.000 € dotiert. Ab 2023 wird dieser Preis in Kooperation mit der Popakademie Baden-Württemberg vergeben. Er berücksichtigt die Verschmelzung von elektronischer Musik mit verschiedenen Strömungen der Populärmusik und richtet sich an Künstler:innen aus dem Bereich der experimentellen elektronischen Pop- und Clubmusik.

Die Kandidat:innen (Solist:innen oder kollaborative Gruppen) für den Preis PopExperimental werden anhand von drei Kompositionen beurteilt, die nicht älter als zwei Jahre sein dürfen. Die eingereichten Kompositionen sollten die musikalische Stilistik der Bewerbenden adäquat repräsentieren.

Der Preis PopExperimental ist nicht an eine Produktion gebunden. Das Preisgeld wird direkt ausbezahlt.

Teilnahmebedingungen:

  • Beginn der Online-Bewerbung: 26. Mai 2023
  • Ende der Online-Bewerbung: 16. Juli 2023 (23:59 Uhr CEST)

Ab diesem Jahr finden das Giga-Hertz-Festival und die Preisverleihung biennal statt.

Wichtige Hinweise zur Bewerbung!

Das ZKM | Karlsruhe wurde 1989 von der Stadt Karlsruhe und dem Land Baden-Württemberg mit Heinrich Klotz als Gründungsdirektor als „digitales Bauhaus“ gegründet und von Peter Weibel zu einer weltweit einzigartigen Kulturinstitution entwickelt. Es ist ein Ort für die theoretischen Diskurse von Philosophie, Wissenschaft, Technologie, Politik und Wirtschaft aus einer zeitaktuellen künstlerischen Perspektive. Der neue Leiter Alistair Hudson definiert künstlerische und kuratorische Praxis als soziale Praxis und versteht Kunst- und Kulturinstitutionen mit seinem Konzept des ‚useful museum‘ als Orte für gesellschaftliche Verantwortung und Veränderung.

Das SWR Experimentalstudio Freiburg wurde 1971 gegründet und gilt international als wichtiger Ort für die Weiterentwicklung der experimentellen elektronischen Musik. Es dient als Schnittstelle zwischen kompositorischer Idee und technischer Umsetzung. Jährlich werden mehrere Komponist:innen zu einem Arbeitsstipendium eingeladen, um dann im Diskurs mit den Mitarbeiter:innen des Studios ihre Werke zu realisieren. Neben der Herstellung dieser ist es als Klangkörper auch bei den Aufführungen aktiv. Mit 50 Jahren Präsenz im internationalen Musikbetrieb hat es sich als ein führender Klangkörper für Werke mit Live-Elektronik etabliert und konzertiert fortwährend bei nahezu allen bedeutenden Festivals.

Die Popakademie Baden-Württemberg ist eine staatliche Hochschuleinrichtung für Musikwirtschaft und Kreativwirtschaft mit einem Fokus auf Populärmusik. Sie wurde 2003 in Mannheim gegründet und gilt aufgrund der Kombination von wirtschaftlichen und künstlerischen Aspekten der popkulturellen Kultur innerhalb der deutschen Hochschullandschaft als einzigartig.