© Estate Otto Beckmann ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Artist/s
- Otto Beckmann
- Oskar Beckmann
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Otto Beckmann, Oskar Beckmann
- Titel
- Imaginäre Architektur
- Jahr
- 1972
- Kategorie
- Fotografie
- Computergeneriert
- Format
- Analogfotografie
- Schwarzweißfotografie
- Material / Technik
- Schwarz-Weiß-Fotografie; fotografische Aufzeichnung der Anzeige eines computerkontrollierten Oszilloskops; Computer: a.i. 70 (Hybridcomputer); Ausgabe: Oszilloskop
- Maße / Dauer
- 29,5 x 23,5 cm
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
- „Imaginäre Computerarchitektur ist eine Bezeichnung, die andeuten will, daß es sich um architektonische Ideen handelt, die primär keinerlei konkrete Beziehungen zur Wirklichkeit besitzen. Es sind Ideen, die nicht in Form von Bauvorhaben zu realisieren sind, sondern frei von zweckgebundenem Denken und Planen dem Bereich der Träume und der Phantasie zustreben.“ (Otto Beckmann) [1]
Wie abstrakt-expressionistische Tuschezeichnungen zieren die schwarzen Grafiken das weiße Papier. Die Formen bleiben unbestimmt und doch deuten sie einen Körper, wenn nicht gar eine Gebäudestruktur an. Architektonischen Formenwelten spielten im vielseitigen Schaffen von Otto Beckmann eine wesentliche Rolle, einem Künstler, der ab 1966 die Möglichkeiten der Verwendung von Computertechnologie im Feld der Musik, Literatur, der bildenden Kunst, des Films und der Architektur theoretisch reflektierte und praktisch erkundete.
Um seine utopischen Entwürfe zu realisieren, bediente sich Beckmann eines Hybrid-Computers, dem »Ateliercomputer a.i.70«, den sein Sohn Oskar Beckmann ab 1969 für ihn konstruierte. Im Gegensatz zu den Digitalcomputern dieser Zeit konnte der Künstler in Echtzeit das Geschehen verfolgen und über Regler die Parameter des Prozesses unmittelbar steuern. Der Ateliercomputer ging im Sommer 1970 in Betrieb und wurde im Laufe der künstlerischen Experimente fortlaufend weiterentwickelt.
Die auf dem Bildschirm des Hybrid-Computers angezeigten Formen, wurden abfotografiert und anschließend in unterschiedlichsten Techniken und Materialien – vom Siebdruck bis zur Skulptur – weiter bearbeitet.
[1] Otto Beckmann, zit. in: Peter Peer/Peter Weibel (Hg.): »Otto Beckmann:– Zwischen Mystik und Kalkül«, Köln 2008, S. 402.
Autor
Julia