Vortrag/Gespräch

Joanna Phillips, Lan Linh Merli-Nguyen Hoai: Launching Time-based Media Conservation at the Düsseldorf Conservation Center: Infrastructure, Staffing and Networks

Just in Time | On the Status Quo and Future of Electronic Art Preservation

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Datum
-
Dauer
21:12

Beschreibung

Die materielle Kultur des elektrifizierten und digitalisierten 20. und 21. Jahrhunderts ist fragil. Weder elektronische Bauteile noch Software sind für die Ewigkeit gemacht. Davon betroffen sind auch Kunstwerke, die elektronische und digitale Technologien verwenden. Museen sollen sie für künftige Generationen erhalten, doch zahlreiche Werke sind bereits jetzt vom endgültigen Verlust bedroht. Was sind die größten Herausforderungen des Erhalts von Medienkunst? Wo besteht dringender Handlungsbedarf? Das Symposium lädt ein, mit einer Reihe internationaler Expert:innen Einblick in den Status Quo der Restaurierung elektronischer Künste zu gewinnen und mögliche Zukunftsszenarien zu diskutieren.

Seit den 1960er-Jahren ist es für Künstler:innen immer selbstverständlicher geworden, elektronische und digitale Technologien zu verwenden. Die sogenannten „neuen Medien“ wiesen in die Zukunft, das schnelle Altern war daher lange Zeit kein Thema. Doch nun wird die Frage nach den Methoden und notwendigen Ressourcen  für den Erhalt elektronischer und digitaler Werke aus einer Reihe von Gründen akut.

Die seit den 1960er-Jahren entstanden elektronischen Kunstwerke haben ein technisch kritisches Alter erreicht. Dies betrifft Videokunst ebenso wie computerbasierte Werke. Videobänder zerfallen, und die meisten Videokunstinstallationen werden in etwa 20 Jahren nicht mehr ausstellbar sein, da vor rund 10 Jahren die Fertigung von Kathodenstrahlmonitoren weltweit eingestellt wurde. Ersatzteile sind nicht mehr verfügbar, die Zeit für den Transfer von Fachwissen wird knapp. Da computerbasierte Werke in den vergangenen Jahren kaum für Sammlungen erworben wurden, den Künstler:innen oft die Ressourcen für den Erhalt fehlen und den Institutionen das Wissen um den Umgang mit Hard- und Software, ist ein Großteil der digitalen Produktion seit den 1980er-Jahren akut gefährdet, zur Gänze zu verschwinden. Und schließlich wagen öffentliche und private Sammlungen es weiterhin kaum, aktuelle Werke digitaler Kunst zu kaufen, da Fachwissen und Ressourcen fehlen. Dies hat langfristige Konsequenzen für das kulturelle Selbstverständnis einer von digitalen Medien geprägten Gesellschaft.

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