Vortrag/Gespräch

Versammlung zu permazirkulären Museen – Einführung

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Datum
Dauer
1:31:10

Beschreibung

Einführung

Die Einführungsrunde der Versammlung zu permazirkulären Museen möchte möglichst viele Fragen aus den Reihen der Projektinitiator:innen, der eingeladenen Referent:innen und zugeschalteten Teilnehmer:innen zusammentragen, um damit den Horizont der Versammlung zu eröffnen. Immer häufiger fordern Kulturinstitutionen, der Natur eine Stimme zu geben oder ihr sogar eigene Rechte zuzugestehen. Welche Folgen hat es für die Ethik und Praxis kultureller Einrichtungen, wenn wir diesen Anspruch ernst nehmen? Welche neuen Perspektiven brauchen Kunstinstitutionen in einer Zeit, die Bruno Latour als »Neues Klimaregime« bezeichnet, und wie können wir Selbstkritik in Handlung umsetzen?

mit
Lucia Pietroiusti (Kuratorin der General Ecology an der Serpentine Gallery, London)
Stéphane Verlet-Bottéro (Künstler, Umweltschützer, Kurator)
Peter Weibel (Künstlerisch-wissenschaftlicher Vorstand des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe) und einer Aktivierung von Mira Hirtz (Performancekünstlerin und Kunstvermittlerin, Karlsruhe)

Versammlung zu permazirkulären Museen

Der Kulturbetrieb gibt ökologischen sowie postkolonialen Diskursen immer mehr Raum, steckt jedoch zugleich selbst in kapitalistischen Verstrickungen. Wie können seine Institutionen den radikalen Wandel hin zu einer permazirkulären Zukunft vollziehen?

In den vergangenen Jahren haben sich in Museen, auf Biennalen und in anderen Kulturinstitutionen zahlreiche künstlerische und diskursive Beiträge derselben Frage gewidmet: Wie kann die Kunst Solidarität, ökologisches Handeln und Fürsorge zwischen den Arten fördern? Das Aufkommen dieser »terrestrischen Wende« (»terrestrial turn«) im Kultursektor steht allerdings in direktem Zusammenhang mit der Globalisierung der Kunstindustrie und deren Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, billigen Flügen und materieller Anhäufung. Gleichzeitig gewinnen postkoloniale Diskurse auch in jenen kulturellen Räumen an Sichtbarkeit, deren eigene Geschichte auf kolonialem Diebstahl fußt. Wie können Institutionen, die in einem kapitalistischen Kontext verstrickt sind, ihren ökologischen Fußabdruck und die Umstände der eigenen Produktion reflektieren? Mit anderen Worten: Kann eine Institution sich überhaupt selbst neu erfinden, und welches Selbstverständnis brauchen Museen heute?

In der Nachhaltigen Ökonomie steht der Begriff »Permazirkularität« für eine Neudimensionierung von Unternehmen im Einklang mit der Tragfähigkeit des Systems Erde sowie für ein Umdenken von Wissensstrukturen und Methoden im Dienste der Pflege unseres Planeten. Die Versammlung, die den ökologischen blinden Fleck des Ausstellungswesens zum Ausgangspunkt nimmt, ruft Institutionsleitungen, Kurator:innen, Aktivist:innen, Künstler:innen und Vermittler:innen dazu auf, Museen als Vorreiter eines radikalen Wandels zu begreifen und ihrem Transformationspotential nachzugehen.  

Die viertägige Veranstaltung umfasst Impulsvorträge, Fallstudien, Diskussionsrunden und künstlerische Performances, um über die Zukunft der Kunstinstitutionen nachzudenken, Erfahrungen auszutauschen und über Allianzen mit radikalen und Graswurzelbewegungen zu sprechen. Die Konferenz findet im Rahmen des Projekts »Notes Towards a Permacircular Museum« von Stéphane Verlet-Bottéro statt, welches Teil der Ausstellung »Critical Zones. Horizonte einer neuen Erdpolitik« ist. Nach einer Kartierung des ökologischen Fußabdrucks der Ausstellung und der anschließenden kollektiven Pflege einer verlassenen Streuobstwiese in der Nähe des ZKM geht das Projekt nun der Frage nach, wie Museen ihre Sammlungs- und Konservationspraktiken auf die Solidarität mit und den Schutz von menschlichen wie nicht menschlichen Entitäten ausrichten können.

Livestreaming:

ZKM | Videostudio

Live-Editing: Peter Müller
Streaming: Andy Koch

Simultanübersetzung:

Badendolmetscher

 

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