unSICHTBARes. Algorithmen als Schnittstellen
Zwischen Kunst und Wissenschaft
Sa, 30.10. – So, 31.10.2004
- Ort
- Medientheater
Computertechnologien, mathematische Verfahren, algorithmische Prozeduren, maschinengestützte Beweis- und Bildverfahren, Strukturalismus, Poststrukturalismus und Bild- sowie Medienwissenschaft haben den Umgang mit visueller Information vollständig verändert. Es sind nicht länger die Künstler, die Sprach-, Seh- oder Hörbilder erschaffen, vielmehr resultiert der Bilderkosmos des 21. Jahrhunderts aus der Medizin, Physik, Mathematik, Astronomie, der Biologie oder der Neurologie. Die Naturwissenschaft kommt ohne bildgebende Verfahren nicht mehr aus, ist darauf angewiesen, visuelle Messdaten zu deuten. Das Symposium will der Frage nachgehen, welchen Einfluss die Algorithmen als Schnittstellen zwischen Kunst und Wissenschaft auf die Wahrnehmung heute ausüben. Warum erkennen wir in der Struktur der geordneten Nanoteilchen etwas Benennbares, welcherart Beurteilung liegt dem zugrunde? Wie verändert die algorithmische Revolution das Bild von Wissenschaft und Kunst? Kurz, es geht darum, was wir wirklich sehen oder hören, und was wir zu sehen oder hören immer bloß dachten.
Programm
Samstag, 30. Oktober 2004
11.00 Uhr
Eröffnung und Einführung
Barbara Könches und Peter Weibel, ZKM
11.15 Uhr: »Bericht aus der Praxis. unSICHTBARes. Kunst_Wissenschaft.«
Gislind Nabakowski, Medienwissenschaftlerin, Wiesbaden
12.00 Uhr: »Singing cells, art, and the noise in between«
Anne Niemetz & Andrew Pelling, Medienkünstler, Los Angeles
12.45 Uhr: »Was Einstein noch nicht sehen konnte - Visualisierung relativistischer Effekte«
Hanns Ruder, Astrophysiker, Tübingen
13.30–14.15 Uhr
Pause
14.15 Uhr: »Sichtbar machen - Einblicke in die Nano-Welt«
Wolfgang M. Heckl, Nanophysiker, München
15.00 Uhr: »Wissenschaftstheoretische Modelle als Bilder wissenschaftlicher Erkenntnis«
Carlos Ulises Moulines, Philosoph und Logiker, München
15.45 Uhr
Pause
16.00 Uhr: »Bedeutungswandel der Bilder in der Medizin – Bilder zwischen Deutung und Wissen«
Heinz-Otto Peitgen, Mathematiker, Leiter von MeVis, Bremen
16.45 Uhr: »Visionen des UnSEHbaren - Impressionen aus der Welt der Quanten«
Bernd Thaller, Mathematiker, Graz
17.30 Uhr
Pause
18.00 Uhr: »A New Kind of Science«
Stephen Wolfram, Physiker und Mathematiker, Champaign,
USA
19.00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung »Algorithmische Revolution«
Sonntag, 31. Oktober 2004
11.00 Uhr: »Algorithmische Visualisierungen komplexer Finanzprodukte«
Thomas Keller, Finanzmathematiker, Stuttgart
11.45 Uhr: »Kommunikation mit Signalen aus dem Gehirn. Möglichkeiten direkter Gehirn–Computer-Interaktion«
Thilo Hinterberger, Physiker, Tübingen
12.30 Uhr: »Subjektive visuelle Sensationen - Halluzinatorische Formkonstanten der Migräneaura als Schnittstellen zwischen Kunst und Neurowissenschaften«
Klaus Podoll, Neurologe, Aachen
13.15–14.00 Uhr
Pause
14.00 Uhr: »Zu Hören wissen«
Florian Dombois, Künstler und Geophysiker, Bern
14.45 Uhr: »Der Blick und das ›Programm‹. Foucaults Algorithmen der Sichtbarkeit«
Philipp Sarasin, Historiker, Zürich
15.30 Uhr: »hirninnenweltenbilder«
Olaf Breidbach, Biologe und Philosoph, Jena
16.15 Uhr: »Vom Mythos Mathematizität in der Kunst«
Gabriele Werner, Kunsthistorikerin, Wien
17.00–17.15 Uhr
Pause
17.15 Uhr: »Unsichtbares sichtbar machen«
Dagmar Gerthsen, Physikerin, Karlsruhe
18.00 Uhr: »Über gute Algorithmen und schlechte Menschen«
Hans Diebner, Physiker, Karlsruhe
18.45 Uhr: »Algorithmus - Schnittstelle zwischen Kunst und Mathematik«
Jochen Ziegenbalg, Mathematiker, Karlsruhe
19.30 Uhr
Abschlussdiskussion mit Peter Weibel, Philipp Sarasin,
Heinz-Otto Peitgen und Olaf Breidbach.