© Ferdinand Kriwet ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Franz J. Wamhof
- Artist/s
- Ferdinand Kriwet
- Künstler:in / Künstlergruppe
- Ferdinand Kriwet
- Titel
- Rundscheibe IX
- Jahr
- 1962
- Kategorie
- Skulptur
- Druckgrafik
- Format
- Offsetdruck
- Material / Technik
- variables Objekt ; Offsetdruck auf drehbarer Spanplatte, Holzplatte
- Maße / Dauer
- 62 cm Durchmesser
- Sammlung
- ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
- Beschreibung
- „Es gibt zehn Rundscheiben, auf denen sich Texte befinden. Nur schwarz-weiß. Das Programm schien mir erschöpft. Jeden Text baute ich anders auf, mit Haupt- und Untermotiven, mit leicht oder schwer lesbaren Texten, jeder Buchstabe mit der Hand gestempelt." [1] (Kriwet, 2011)
Die poetisch-programmatischen Rundscheiben entstanden überwiegend zwischen 1961 und 1963 und gelten als Ferdinand Kriwets Markenzeichen. Die BetrachterInnen können versuchen, die Schrift, welche spiralförmig, seitenverkehrt, gespiegelt oder gebrochen in Ringen und Kreisen angeordnet ist, zu lesen. Auf der »Rundscheibe IX« lassen sich beispielsweise Wortschöpfungen wie 'ZAHNARBEHAARING' oder 'HUMMELEIHEULEREI' finden. In dieser Vereinigung von Schrift und Bild gibt es keine vorgegebene Leserichtung: Der Text hat weder Anfang noch Ende.
Die Rundscheiben gehören zu den sogenannten »Sehtexten« des deutschen Künstlers. In diesen Arbeiten wird Text entgegen unserer Sehgewohnheiten in den Fokus der Wahrnehmung gestellt. Sowohl die Bildhaftigkeit der Schrift, als auch die Möglichkeit, aus Text ganze Bilder zusammen zusetzen, wird demonstriert.
1965 veröffentlichte Kriwet die »Sehtexte« auf Wunsch seines Verlegers und Freundes Ernst Brücher unter dem Titel »leserattenfaenge« im Verlag DuMont Schauberg.
[1] Helga Meister, »Über den Anfang und die Anfänge: Gespräch mit Ferdinand Kriwet«, in Kriwet: Yester ’n’ Today, Ausst.-Kat., Hg. Gregor Jansen (Köln: DuMont, 2011), S. 126–129, hier S. 126.
Autor
Hannah-Maria