Produced at IMA: Structures
Mi, 04.12.2013 20:00 Uhr CET
- Ort
- Kubus
- Kosten
- 5 €
Die sehr unterschiedlichen Werke bei der aktuellen Ausgabe der Reihe Produced at IMA geben Stoff für Diskussion: Gibt es einen Beat? Welche musikalischen Strukturen sind überhaupt differenzierbar? Spielen außermusikalische Setzungen eine Rolle bei der Gestaltung von Stücken? Diesen und weiteren Fragen sollen bei der aktuellen Ausgabe zum Thema »Structures« nachgegangen werden.
In der Reihe Produced at IMA werden zu einem bestimmten Themaelektroakustische Werke aus den Archiven des ZKM | Institut für Musik und Akustik (IMA) vorgestellt. Als künstlerische Forschungsstätte, die aktiv Produktionen begleitet und fördert, verfügt das IMA über einen extrem vielfältigen Fundus an Werken, die in den Studios von internationalen KünstlerInnen der elektronischen Musik realisiert wurden. Diese lange Zusammenarbeit mit KünstlerInnen möchte das IMA mit der Reihe dem Publikum sicht- und vor allem hörbar machen.
Die Kompositionen werden in programmatischen Zusammenstellungen von einem Klangregisseur vorgeführt. In der Regel handelt es sich um Werke, die speziell für den einzigartigen Klangdom im ZKM_Kubus komponiert wurden oder in speziellen Klangdom-Versionen existieren.
Programm
Michael Edwards: anonymous obvious (2000, 12:54)
Das Stück besteht aus Samples von Instrumenten, die Michael Edwards in einem Algorithmus aus diskreten Miniaturen zu einem dichten, intensiven Klangwall transformiert. Das Stück wurde im Jahr 2000 in den Studios des ZKM | IMA realisiert.
Michael Edwards wurde 1968 in Cheshire, UK geboren, studierte Computer Music bei John Chowning unter anderem am renommierten CCRMA der Standford University und ist aktuell in der Lehre an der University of Edinburgh tätig.
Mario Verandi: Bellscape (2004, 19:20)
Der Komponist und Klangkünstler aus Buenos Aires untersucht in seinem Werk die spektralen und morphologischen Eigenschaften von Glockentönen, die er in Barcelona, Berlin und Birmingham aufgenommen hat. Das Stück entstand 2004 am ZKM.
Mario Verandi wurde 1960 in Buenos Aires geboren und erhielt für seine Arbeiten zahlreiche Preise, darunter Bourges International Electroacoustic Art Award, Prix Ars Electronica (Linz) oder den Stockholm Electronic Art Award. Derzeit lebt und arbeitet Mario Verandi in Berlin.
Panayiotis Kokoras: Magic (2010, 09:45)
Aus 600 Einzeltönen und mehr als 7 Stunden Musik destilliert der Komponist Panayiotis Kokoras sein dichtes Werk. Als Klangmaterial werden bei Magic ausschließlich Klaviertöne verwendet; eigene Aufnahmen wie auch Samples aus bestehenden Repertoire-Aufnahmen unter anderem von Ravel, Beethoven, Webern oder Cage. Das Stück entstand im Jahr 2010 am ZKM | IMA und wurde in der Urversion als 32-kanaliges Stück mit der ZKM-Software Zirkonium speziell für den ZKM_Klangdom entwickelt.
Für Magic erhielt Panayiotis Kokoras den First Prize in der 4th Destelos International Competition of Electroacoustic Composition and Visual-music (Argentinien) und eine Honourable Mention beim Prix Ars Electronica 2011 – International Competition for CyberArts, Linz.
Orestis Karamanlis: Toys (2011, 08:47)
Aufnahmen von Kinderspielzeug machen einen Großteil des Klangmaterials bei dem Stück Toys aus. Der griechische Komponist Orestis Karamanlis wollte sich mit diesem Werk von jener Art von Stücken distanzieren, bei der die Überlegungen zu Klangfarbe und Raum andere Qualitäten verdrängen. Das Stück soll in erster Linie einem internen Impuls folgen, anstatt auf der reinen Bearbeitung von Klangmaterial zu basieren.
Orestis Karamanlis erhielt 2012 für Toys den Prix du Public der Metamorphoses Acousmatic Competition (Belgien) und den First Prize der Musica Nova Electroacoustic Competition (Tschechische Republik).
Hugo Paquete: Dispersive Velocity of the Masses (2011, 16:00)
Das Stück arbeitet mit Klangmassen, die auseinanderdriften und Raum und Zeit für die HörerInnen neu erfahrbar machen. Der portugiesische Komponist schafft in seinen Werken ein eigenes, hörbares Ökosystem, welches Elemente aus space, entropy, noise and glitch enthält. Hugo Paquete ist vordergründig an der post-funktionalen Verwendung von Technologie interessiert.
Hugo Paquete wurde 1979 in Portugal geboren und ist ein aktiver Composer-Performer, der Konzerte auf Festivals und in Clubs weltweit gibt. Er spielt in mehreren improvisatorischen Projekten (SSTFM und Quadrivium) und war intensiv an der Entwicklung der Klangarbeit Sounding Door des litauischen Künstlers Julijonas Urbonas beteiligt, die immer erklingt, wenn BesucherInnen das ZKM betreten.
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