Daniel Canogar. Pixelweaver
Das ZKM zu Gast bei der EnBW mit generativer Kunst
Eröffnung: Mi, 06.11.2024, 18:00 Uhr im Foyer der EnBW-Konzernzentrale
Pressemitteilung
Das ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe ist mit der Ausstellung „Pixelweaver“ von Daniel Canogar zu Gast in der EnBW in Karlsruhe. Zu sehen sind insgesamt fünf generative Werke des Künstlers. Zusätzlich zur Präsentation im Foyer der EnBW-Konzernzentrale wird die Arbeit „Phloem“ auch im ZKM | Karlsruhe vorgestellt. In seinen digitalen Arbeiten beschäftigt sich der spanisch-amerikanische Medienkünstler Daniel Canogar (*1964) mit dem Einfluss von Technik auf das gesellschaftliche Zusammenleben. (Daniel Canogar. „Pixelweaver“, Karlsruhe, 7.11.2024 – 2.2.2025)
Daniel Canogars datengesteuerte Arbeiten und generative Animationen, die häufig auf Bildschirmen präsentiert werden, basieren auf eigens in seinem Studio entwickelten Algorithmen. Diese reagieren in Echtzeit auf verschiedene Datensätze, darunter Messwerte zum Klimawandel, Energieverbrauchsmuster, der konstante Strom der 24/7-Nachrichtenzyklen und Suchanfragen bei Google und anderen Suchmaschinen.
In der Ausstellung „Pixelweaver“ in der Konzernzentrale der EnBW zeigt der Künstler generative Arbeiten aus seiner gleichnamigen Werkserie, mit der er sich auf Webtechniken von Textilien bezieht. Diese dienen Canogar als Metapher, um das soziale Gefüge in einer datengesteuerten Gesellschaft zu thematisieren. Mit den Werken der Ausstellung erinnert der Künstler zudem an die enge Beziehung zwischen Informationstechnologie und Textilien, beginnend mit dem Jacquard-Webstuhl im frühen 19. Jahrhundert, der als einer der Vorläufer unserer heutigen Computer angesehen wird.
Zentrales Werk der Ausstellung ist „Phloem“ (2023), ein generatives Kunstwerk, das in Echtzeit den Energie-Mix in Deutschland als sich ständig verändernde Komposition visualisiert. Der Algorithmus, auf dem die Arbeit beruht, greift tagesaktuell auf im Internet zugängliche Daten über die in Deutschland zur Verfügung stehende Megawattleistung an Strom zu, welche durch die Nutzung verschiedener Energiequellen wie Wasserkraft, Gas, Öl, Müllverbrennung, Wind, Geothermie, Solarenergie, Biomasse, Kernkraft und Kohle generiert wird. Die darauf basierende Animation zeigt die Energielandkarte Deutschlands als ein fragiles, dezentrales Ressourcennetzwerk, das sich je nach Wetterlage und Tages- und Nachtzeit neu ausrichtet. Der Titel des Werks ist ein botanischer Begriff, der sich auf das lebende Gewebe bezieht, das die durch Photosynthese erzeugten Nährstoffe zu den verschiedenen Teilen einer Pflanze transportiert. Gleichzeitig visualisiert der Künstler in seinem Werk die technischen Infrastrukturen, die unsere Gesellschaft im Alltag weitgehend unbemerkt versorgen und aufrechterhalten – so wie die Datenströme, die Canogars generativem Kunstwerk zugrunde liegen und es immer wieder aufs Neue erzeugen und gestalten.
Neben „Phloem“ sind in der Ausstellung die Werke „Kairos“ (2024), „Túnica 2“ (2023), „Chyron“ (2022) und „Abacus“ (2022) von Daniel Canogar zu sehen. Parallel zur Ausstellung „Pixelweaver“ in der EnBW zeigt das ZKM | Karlsruhe die Arbeit „Phloem“ auf einer LED-Wand in seinem Foyer. Diese Präsentation findet mit Unterstützung von Samsung statt.
Daniel Canogar hat seine Werke weltweit in bedeutenden Museen, bei Biennalen und Festivals ausgestellt, darunter im Museo Nacional Centro de Arte Reina Sofía, Madrid; The Phillips Collection, Washington, D. C.; Wexner Center for the Arts, Columbus; OK – Centrum für Gegenwartskunst, Linz; Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf; Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart, Berlin; Borusan Contemporary, Istanbul; Andy Warhol Museum, Pittsburgh, und Art Vault, Carl & Marilynn Thoma Foundation, Santa Fe. Im ZKM waren Arbeiten von Daniel Canogar zuletzt in den Ausstellungen „Renaissance 3.0“ (2023/24) und „BioMedien“ (2021/22) zu sehen.
Ausstellungsort:
EnBW-Konzernsitz
Durlacher Allee 93
76131 Karlsruhe
Montag bis Freitag 10:00 bis 18:00 Uhr
Samstag und Sonntag 11:00 bis 18:00 Uhr
Pressebilder aus der Ausstellung können per Mail (presse@zkm.de) angefragt werden.