Vortrag/Gespräch

Michael Grosch: Mediennutzungsgewohnheiten im Wandel

Ergebnisse einer Befragung zur studiumsbezogenen Mediennutzung

Preview image for the audio "Public Science und neue Medien (Begrüßung: Christiane Riedel)".
Preview image for the audio "Public Science und neue Medien (Begrüßung: Caroline Robertson-von Trotha)".
Preview image for the audio "Anna Kwiatkowski: Wissenschaft 2.0".
Preview image for the audio "Stephan Schwan: Sozial und digital".
Preview image for the audio "Caroline Robertson-von Trotha: Öffentliche Wissenschaft und Neue Medien".
Preview image for the audio "Heike Großmann: Die Evaluation von partizipativer Bewegtbildkommunikation in interaktiven Medien".
Preview image for the audio "Joachim Allgaier: Mediennutzung und Einschätzung von Medieneffekten durch Neurowissenschaftler in Deutschland und den USA".
Preview image for the audio "Klaus Rümmele: Institutionelle Wissenschaftskommunikation 2.0".
Preview image for the audio "Martin Warnke: Vom Nutzen enger Kanäle".
Preview image for the audio "Web 3.0 (Podiumsdiskussion)".
Preview image for the audio "Monika Fleischmann, Wolfgang Strauss: Wissensnetze, Medienkunst und Wissen(schaft)svermittlung".
Preview image for the audio "Mina Kianfar: Das Urheberrecht – Brücke oder Hindernis für den wissenschaftlichen Dialog".
Preview image for the audio "Merja Mahrt: Wissenschaftliche Blogs".
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Erstellungsdatum
Dauer
16:03

Beschreibung

Michael Grosch
Karlsruher Institut für Technologie (KIT), HoC, Haus of Competence

In diesem Beitrag wird die Web 2.0‐Nutzung in Studium und Lehre am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) dargestellt. Dabei wird die Perspektive der Nutzer, also der Studierenden und Lehrenden, eingenommen. Hierfür wurde in mehreren Untersuchungen am KIT von 2009 bis 2011 die Nutzung verschiedener Web 2.0‐Dienste empirisch erfasst. Die Ergebnisse zeigen, dass es Web 2.0‐Angebote gibt, welche ständig, und wiederum solche, die fast nie genutzt werden. Web 2.0‐Dienste bilden somit keine Einheit, sondern lassen sich verschiedenen Gruppen zuordnen. Darüber hinaus stellen die Studierenden ebenfalls keine homogene Gruppe dar, sie lassen sich stattdessen in verschiedene mediale Nutzertypen unterteilen.
Die ubiquitäre Verbreitung digitaler Medien in der tertiären Bildung führt insgesamt zu kontinuierlichen Veränderungen der Lernumgebung und beeinflusst ebenso das Lernverhalten der Studierenden. Dies erfordert eine ebenso kontinuierliche Beobachtung und Analyse diesbezüglicher Verhaltensmuster. Die Nutzung von Medien im Studium schließt E‐Learning‐Angebote, digitale und gedruckte Texte sowie außeruniversitäre Informations‐ und Kommunikationsangebote ein. Vor allem letztere
werden von den Studierenden selbstgesteuert genutzt. Unter diesen Angeboten machen Web 2.0‐Dienste wie Google, Wikipedia, YouTube und Facebook einen überwiegenden Nutzungsanteil aus. Sie werden sowohl für die Freizeit als auch fürs Studium häufig in Anspruch genommen (vgl. Grosch 2012; Grosch/Gidion 2011; Smith/Salaway/Caruso 2009). Diese Nutzung erfolgt jedoch nicht gleichförmig über alle Bereiche hinweg: Auf manche Web 2.0‐Angebote wird ständig zurückgegriffen, während sich andere wiederum (noch) nicht im Alltag des Studiums etabliert haben.
Auch Studierende bilden in ihrer Web 2.0‐Nutzung keine homogene Einheit.
Die Nutzung des Web 2.0 im Studium ist ebenfalls Gegenstand der hochschuldidaktischen Debatte. Entsprechende Publikationen wecken oft Erwartungen bezüglich der vermeintlichen Potenziale, die in dieser neuen Generation von Internetangeboten für die Lehre liegen könnten. Gleichzeitig jedoch mangelt es noch an empirischen Belegen für diesen potenziellen Mehrwert. Der Begriff Web 2.0 ist außerdem für die wissenschaftliche Verwendung nicht klar genug definiert. Häufig findet sich eine Charakterisierung, die von einer Erhöhung der direkten Interaktion zwischen
den Internetnutzern ausgeht und die Möglichkeit hervorhebt, Inhalte selbst zu erstellen und zu verbreiten (vgl. O’Reilly 2005). Kritiker des Begriffs, allen voran der Gründer des World Wide Web, Tim Berners‐Lee, weisen jedoch darauf hin (vgl. Roth 2006), dass diese Eigenschaftszuschreibungen bereits auf die frühe, retrospektiv als Web 1.0 bezeichnete Periode des Internets zutrafen. Wegen des Fehlens einer eindeutigen und allgemein akzeptierten wissenschaftlichen Definition wird hier Web 2.0 in heuristischem Sinne als die Summe von Diensten verstanden, die sich in den letzten zehn Jahren verbreitet haben und allgemein als seine Repräsentanten gelten (Wikipedia, Google, Facebook, Twitter, Weblogs, Podcasts etc.). Dieses Verständnis
birgt den Vorteil, dass – im Gegensatz zu den auf Eigenschaftszuschreibungen basierenden Definitionen – eine klare Abgrenzung zum Web 1.0 vollzogen werden kann, da die genannten Angebote allesamt in der Frühzeit des Internets noch nicht existierten.
Darüber hinaus kann die Nutzung dieser Angebote direkt empirisch untersucht werden.

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