The Egyptian Revolution, Three Years After
Ein junger Mann hält eine Botschaft in ägyptischer Sprache in seinen Händen. Im Hintergrund ist ein architektonisches Stadtbild zu erkennen.
Vortrag von Maikel Nabil
Mi, 30.07.2014 20:00 Uhr CEST, Vortrag

In seinem Vortrag wird Maikel Nabil über seine Erlebnisse während der ägyptischen Revolution sprechen. Aus seiner eigenen Erfahrung als politischer Gefangener heraus, der Folterungen und sexuelle Übergriffe in der Zeit seiner Inhaftierung erleiden musste, berichtet er nicht nur über den Status quo der Menschenrechte. Gemeinsam mit dem Publikum wird er auch über die Zukunft Ägyptens diskutieren.

Sein politisches Engagement begann Maikel Nabil 2005 − er wurde zwischen 2009 und 2011 insgesamt fünf Mal festgenommen: Das erste Mal, weil er an der Asyut Universität Flugblätter gegen Geheimdienste an öffentlichen Universitäten verteilte, das zweite Mal nach seiner Demonstration gegen die Polizeigewalt. Als führendes Mitglied der 2009 ins Leben gerufenen Bewegung »No to Compulsory Military Service« verweigerte sich Maikel Nabil, wie viele andere, dem Militärdienst: Er wurde schließlich zum dritten Mal inhaftiert. 2011 war er Kämpfer in der ägyptischen Revolution − Festnahme Nummer 4. Seine letzte Inhaftierung erfolgte aufgrund seiner Schreiben gegen die ägyptische Armee. Insgesamt wurde er im Anschluss zu drei Jahren Haft verurteilt. Während seiner Gefangenschaft musste Maikel Nabil Folterungen und sexuelle Übergriffe erleiden und wurde nach einem 103 Tage andauernden Hungerstreik und einer großangelegten, internationalen Kampagne nach zehn Monaten im Januar 2012 freigelassen.

Maikel Nabil
wurde 1985 in Asyut geboren. Aufgewachsen ist er als streng gläubiger Christ. Nach viel Eigenrecherche und dem Besuch zahlreicher Vorträge wandte er seit 2009 der Religion den Rücken zu, seitdem lebt er als Atheist. Nach seinem Abschluss als Veterinärmediziner begann er 2010 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Kairo,zwei Wochen vor seinem Examen wurde er inhaftiert, das Studium hat er nie beendet. Seit 2012 lebt er in Deutschland und besucht derzeit die Willy Brandt Schule in Erfurt. Seinen Blog betreibt Maikel Nabil seit 2006: Bis dato hat er über 300 Artikel verfasst. Darüberhinaus schreibt er für Zeitungen wie etwas das Foreign Policy Magazine oder The Wall Street Journal und hält Reden zu den Themen Demokratie, Frieden und Menschenrechte in Ägypten, Israel, in den USA und in Europa. 2012 war er sowohl für den »Reporters Without Borders«-Preis als auch den Friedensnobelpreis nominiert. Er erhielt ein Jahr zuvor den ersten »Freedom Award« der International Federation of Liberal Youth (IFLRY).

Mitwirkende