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8. Kunst, Handwerk, Technik

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D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 6962
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»Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück!« hatte Walter Gropius im Bauhaus-Manifest von 1919 gefordert. Deshalb war das Ziel zunächst, jeden Studierenden ein Handwerk in einer der Werkstätten erlernen zu lassen.

Anfang 1922 stellte sich in der Herstellung der Werke die Frage nach Einzelstück- oder Serienproduktion. Den entscheidenden Richtungswechsel verkündete Gropius 1923 mit der neuen Parole »Kunst und Technik – eine neue Einheit«, der die weitere Zukunft des Bauhauses entscheidend prägte. Im Katalog der großen Bauhausausstellung 1923 in Weimar erklärte Gropius, dass das Bauhaus keine Handwerkerschule sei und bewusst die Verbindung mit der Industrie suche. So sollten verstärkt Prototypen und Standards entwickelt werden, die sich für die industrielle Serienproduktion eigneten. Erste Ergebnisse dieses Bestrebens waren die aus wenigen Teilen bestehenden, sich oft auf Elementarformen beziehenden funktionalen Erzeugnisse, wie zum Beispiel die Teekombinationskanne von Theodor Bogler, der »Lattenstuhl« von Marcel Breuer, die legendäre »Bauhausleuchte« von Carl Jakob Jucker und Wilhelm Wagenfeld sowie das Bauhaus-Schachspiel von Josef Hartwig. 1925 brachte das Bauhaus Dessau den »Katalog der Muster« heraus, in dem die Eigenerzeugnisse zur Bestellung angepriesen wurden. Nicht nur das Bauhaus selbst wurde durch die Einnahmen aus dem Verkauf unabhängiger von öffentlichen Fördergeldern – auch die Studierenden waren am Erlös ihrer Entwürfe und an dem Verkauf von Lizenzen beteiligt und konnten damit einen Teil ihrer Lebenshaltungskosten bestreiten.

Unter dem Direktorat von Hannes Meyer, der »Volksbedarf statt Luxusbedarf« propagierte, entstand das erfolgreichste Standardprodukt des Bauhauses: die Bauhaustapeten, deren Entwürfe in einem Wettbewerb unter den Studierenden ausgewählt wurden.

Kurator: Boris Friedewald

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