• Monografie

Naturwissenschaft Kunst und Wahrnehmung

Der neue Museumstyp aus San Francisco

1993
Hilde Hein, »Naturwissenschaft Kunst und Wahrnehmung«, Klett-Cotta, Stuttgart [u.a.], 1993
© ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Publikationstyp
Monografie
Verfasser / Herausgeber
Hilde Hein
Verlag, Ort
Klett-Cotta, Stuttgart [u.a.]
Beschreibung
240 S. : Ill.
Sprache
Deutsch
Jahr
1993
ISBN
3-608931-76-7
Description

240 S. : Ill.

Inhalt

Das 1969 von Frank Oppenheimer in San Francisco ins Leben gerufene Exploratorium ist heute als das großartigste Wissenschaftsmuseum der Welt anerkannt und zum Modellfall für Museen und Science Centers geworden. In mehrfacher Hinsicht war und ist das Exploratorium wegweisend: einmal durch seine Grundkonzeption des »interaktiven« Museums, in dem der Besucher vom passiven Betrachter der Exponate zum aktiven Mitgestalter seines Museums-Erlebnisses wird, ein Prinzip, das sich heute sogar schon in einigen Kunstmuseen findet. Die zweite Überlegung Oppenheimers war die Integration von Naturwissenschaften und Kunst, ein zentraler Punkt für die Ausstellungsphilosophie des Exploratoriums. Die These, daß Naturwissenschaft auch eine ästhetische und Kunst auch eine kognitive Dimension besitze, bewirkte die Akzentuierung des Exploratoriums auf Erfahrung und Wahrnehmung. Der dritte (und nicht weniger bedeutende) Leitgedanke war die Verfeinerung des Ideals von hierarchiefreiem Lehren und Lernen. Dieses Prinzip wurde zum vielversprechenden Modellfall, und es läßt sich auf das Klassenzimmer wie auf andere Lernsituationen übertragen - letzten Endes ein Politikum von weitreichender Konsequenz. Warum nach so vielen Jahren ein Buch über dieses Museum? Hilde Hein schrieb es 1990. Mit der Familie Oppenheimer befreundet und mit Frank Oppenheimers Vorstellungen und Zielen durch viele Gespräche eng vertraut, hat sie selbst im Exploratorium an fast allen Stadien seiner Entwicklung teilgenommen, auch jener, die nach dem Tod Oppenheimers neue Fragen aufwarf und nach grundsätzlichen Überlegungen und Entscheidungen verlangte. Daraus entstand eine Darstellung nicht nur der Ziele und der Praxis dieses Museums, sondern auch der Hintergründe und Probleme wirtschaftlicher, personeller und psychologischer Art bei den Mitarbeitern wie bei den Besuchern. Die Autorin macht kein Hehl aus ihrer Begeisterung für die Idee, daß die interaktive Didaktik des
Exploratoriums den »Schlüssel zur Emanzipation in sich trägt« und Bildung auf breiter Basis, so vermittelt, zu genereller Selbstbestimmung führen kann. So war es gut überlegt, dieses Buch erst mit einem gewissen zeitlichen Abstand von der Museumsgründung zu schreiben, um der Gefahr zu entgehen, durch zu frühzeitige Analyse seiner Ausgangslage und seines Wirkens fehlleitende Schlüsse zu ziehen. Für wen wurde dieses Buch geschrieben? Natürlich für alle Museums-Leute im weitesten Sinn, aber nicht nur für sie allein; denn es enthält eine Fülle von Anregungen und Hinweisen für jeden, der auf dem Gebiet der Naturwissenschaften und der Kunst pädagogisch tätig ist, seinen Standort definieren will und nach neuen Wegen der Vermittlung seines Lehrstoffes sucht.

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