Farzane im ZKM

Juni 2023

Die Zeichnung zeigt eine Wolke, aus der das ZKM in Form einer Patrone nach rechts wegschießt. Unten sind fotografierende Besucher zu sehen.

Shooting stArt

Ich stehe vor dem ZKM-Gebäude und denke mir: »Moment mal, das hier war mal eine Munitionsfabrik? Was für eine Umwälzung!« Ich meine, wir gehen von einer ehemaligen Waffenschmiede zu Kunst und Medien über. Eine ganz schöne Wende, oder?

Aber diese Transformation ist kein Scherz. Es ist eine kraftvolle Aussage darüber, wie Kunst und Medien unser Verständnis der Welt herausfordern können. Es ist wie ein großes Neonschild mit der Aufschrift: »Hey, Leute, Kunst, das sind nicht nur schöne Bilder. Kunst kann die Geschichte, die Gesellschaft und sogar die Art und Weise, wie wir über Technologie denken, radikal umstürzen.« Und vergessen wir nicht die Verbindung zwischen Kunst, Technologie und uns Menschen. Es ist, als würden sie sich an den Händen halten und sagen: »Wir stecken da zusammen drin, Leute!«

Wenn ihr also Lust auf ein Abenteuer habt, das Geschichte, Kreativität und einen Hauch von Absurdität vereint, ist das ZKM der richtige Ort für euch. Es erinnert uns daran, dass das Leben unerwartete Wendungen nehmen kann und dass uns manchmal überraschende Veränderungen zu beeindruckenden Erfahrungen führen können.

Von Farzane Vaziritabar

Der Blick zurück …

Das ZKM ist aus dem Hallenbau an der Lorenzstraße kaum wegzudenken. Dabei verbirgt sich hinter dem alten Industriegebäude eine bittere Geschichte. 

Der Hallenbau A galt zu seiner Entstehungszeit 1915 bis 1918 als einer der größten, architektonisch fortschrittlichsten Industriebauten Deutschlands. Doch das lichtdurchflutete, eindrucksvolle Gebäude aus Stahlbeton, das von weiten Pfeilerrastern getragen wird, hat einen wechselvollen Weg hinter sich. 

Am Osteingang des ZKM | Karlsruhe ist eine Gedenktafel angebracht: „Mehr als 17.000 Zwangsarbeiter [wurden] eingesetzt. Ein Drittel waren Frauen. 12.000 stammten aus Osteuropa. Aus ihrer Heimat verschleppt, wurde ihre Arbeitskraft von der Kriegswirtschaft ausgebeutet. Mehr als 600 von ihnen fanden in Karlsruhe den Tod.“

Mehr zur Geschichte des Hallenbaus erfahren

 

Mai 2023

Die Künstlerin mit einem Fragezeichen zum ZKM anstelle des Kopfes

Eine Institution – hundert Fragezeichen

Hallo, mein Name ist Farzane. Ich bin bildende Künstlerin aus dem Iran und wurde ins ZKM eingeladen, um meine Eindrücke in einem Blog zu teilen. Ich freue mich sehr darauf, das breite Spektrum an Aktivitäten im ZKM zu erkunden und mit euch in Kontakt zu kommen.

Um meine Gedanken und Gefühle auszudrücken, werde ich mit Zeichnungen, Worten und Bildern arbeiten. Auf diese Weise möchte ich die vielen Dimensionen des ZKM, seine Werkzeuge und Techniken besser verstehen und dieses Wissen nutzen, um sinn- und wirkungsvolle Kunst zu schaffen. 

Aber erstmal stehe ich mit vielen Fragen da.

Ich bin mir nicht sicher, ob ich mich in einem Kunstmuseum, einem Medienzentrum oder einem schwarzen Loch befinde! Die Idee, eine Institution wie das ZKM zu haben, ist faszinierend, aber ich kann nicht anders, als mich zu fragen:

  • Ist das ZKM wirklich mehr als ein »White Cube« oder eine »Blackbox«?
     
  • Kann es die Menschen zusammenbringen, oder sind wir dazu verdammt, nur auf Bildschirme zu starren und so zu tun, als ob wir miteinander verbunden wären? 
     
  • Wie könnte das ZKM Technophobie heilen? 
     
  • Wird die futuristische Atmosphäre des ZKM dazu führen, dass man sich wie ein Cyborg fühlt, oder erinnert es eher an eine Sci-Fi-Filmkulisse?
     
  • Was brauchen Künstler:innen wirklich von einer Institution wie dem ZKM – abgesehen von kostenlosem Kaffee, Wi-Fi und einem guten Platz für Instagram-Selfies? 
     
  • Wenn das ZKM eine Person wäre, welche Art von Künstler:in wäre es? Ein konzeptioneller Minimalist, ein maximalistischer Maximalist, oder etwas dazwischen? 
     
  • Was kommt heraus, wenn man eine Medienkünstler:in mit einer ZKM-Kurator:in kreuzt? Eine Ausstellung mit Tiefgang oder eine nicht enden wollende Debatte über die Definition von »Medienkunst«? 
     
  • Hat das ZKM einen geheimen unterirdischen Bunker, in dem alle archivierten Medienarbeiten aufbewahrt werden?

Ihr entscheidet (auf Instagram, auf Facebook), welcher Frage ich weiter nachgehe. Wenn ihr eigene Fragen habt, könnt ihr sie mir gerne in den Kommentaren stellen! Ich würde mich freuen, mit diesem Blog erste Antworten zu finden. Gemeinsam können wir das ZKM auch zu unserem Haus machen.

Von Farzane Vaziritabar

Impressum

Gestaltung, Bild- und Textkonzept: Farzane Vaziritabar
Redaktionelle Mitarbeit & Recherche: Alexandra Gulzarova
Projektkoordination: Anne Thomé

»Farzane im ZKM« ist Teil der Kampagne »Join the polyphony!«

Mit »Polyphony!« lassen wir viele unterschiedliche Stimmen zu Wort kommen, die das ZKM zu einem offenen und polyphonen Ort machen. 

Zur Kampagne

Eine bunte Spur vor einem orange-blauen Hintergrund