Ideenwettbewerb: Studierende entwickeln Chatbot-Interfaces

As We May Speak – Kulturelle Wissensvermittlung durch Chatbots

Interface des Chatbots »Blank Page«

Die Gewinner des studentischen Ideenwettbewerbs für ein Chatbot-Interface stehen fest: Der erste Preis in Höhe von 2.000 Euro geht an das Projekt »Blank Page«, das von Studierenden der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim entwickelt wurde.

Mit der Entwicklung eines Chatbots für die Wissensvermittlung in Kunst- und Kultur reagiert das ZKM auf einen technischen Paradigmenwechsel: Programme, die es uns ermöglichen mit Informationssystemen in natürlicher Sprache zu kommunizieren – sogenannte Conversational User Interfaces (CUI) – werden die digitale Landschaft in den kommenden Jahren prägen. Der Chatbot des ZKM dient jedoch nicht allein dazu, den Austausch mit der Öffentlichkeit dialogischer, individueller und einfacher zu gestalten. Die Entwicklung soll es auch ermöglichen, die Bedingungen dieser neuen Interfaces transparenter zu machen und zu erproben, welche Möglichkeiten sich für Kunst und Kultur dadurch eröffnen. Der Chatbot wird sowohl über die Website des ZKM, über mobile Geräte als auch über ein Chatbot-Interface im Foyer und den Ausstellungsräumen des ZKM zu nutzen sein. 

Unter dem Titel »As We May Speak« hatte das ZKM Studierende Baden-Württembergischer Kunst- und Designhochschulen im September dieses Jahres eingeladen, Ideen für ein Chatbot-Interface zu entwickeln, das in den öffentlich zugänglichen Räumen des ZKM installiert werden soll. Vorgabe war, dass die Interfaces einen akustischen und visuellen Dialog mit den BesucherInnen ermöglichen. Die Wettbewerbsbeiträge wurden nach Kreativität und Originalität, Benutzerfreundlichkeit und Design sowie technischer Umsetzbarkeit bewertet.

Der 1. Preis in Höhe von 2.000 Euro geht an das Projekt »Blank Page«, das von Carolin Adamski, Moritz Ganghoff, Nora Raab und Talitha Hölscher entwickelt wurde. Die Studierenden der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim verbinden mit Künstlicher Intelligenz (KI) – auf der die Chatbot-Technologie zum Teil basiert –  die Idee der »tabula rasa«, einer unbeschriebenen Tafel, auf der sich die KI, die noch keine Erinnerungen hat, nach und nach einschreibt. Der Chatbot kommuniziert daher über großformatige, weiße Wände. Die Besonderheit des Entwurfs besteht darin, dass die Vorgabe der Ausschreibung überschritten wurde: »Blank Page« verfügt nicht nur über ein akustisches und visuelles Interface, sondern auch über eine haptische Interaktionsmöglichkeit. Die bewegliche Wand kommuniziert auch über die Veränderung ihrer Oberflächenstruktur.

1.500 Euro für den 2. Preis gehen an Jan Schwellinger, Adrian Leopold, Matthias Alber, Laura Hinz, Stefan vom Bruck, Emna Ben Farhat, Michelle Morsume. Die Studierenden – ebenfalls von der Fakultät für Gestaltung der Hochschule Pforzheim entwickelten mit »Halo« ein Konzept, in dem der Chatbot mit dem ZKM verschmilzt. »Halo« verkörpert sich in unscheinbaren Gegenständen: in Elementen der Architektur, der Möblierung und der technischen Infrastruktur. Der Chatbot gibt sich durch ein wiederkehrendes Merkmal, ein dezent pulsierendes Licht, zu erkennen und macht durch direkte Ansprache auf sich Aufmerksam: „»Halo« ist allgegenwärtig – erscheint aber nur an Orten, an denen es bemerkt werden möchte.“

Der 3. Preis in Höhe von 500 Euro geht an Leonie Fensterles Projekt »Chatbot–ZKM«. Die Studentin der  mAHS, media Akademie – Hochschule Stuttgart entwarf ein elegantes Design für einen Chatbot mit schwenkbaren Kopf, der sich auf BesucherInnen unterschiedlicher Größe einstellen kann und mit Ihnen über Kamera, Mikrophon, Lautsprecher und Display kommuniziert.

Der Wettbewerb ist Teil des Projekts »As We May Speak. Kulturelle Wissensvermittlung durch Chatbots«, das vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg im Rahmen des Programms »Digitale Wege ins Museum II« gefördert wird.

Förderer
Gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg