- Sammelband
Zurück aus der Zukunft
Osteuropäische Kulturen im Zeitalter des Postkommunismus
- Publikationstyp
- Sammelband
- Verfasser / Herausgeber
- Boris Groys, Anne von der Heiden und Peter Weibel (Hg.) in Zusammenarbeit mit Anja Herrmann und Julia Warmers
- Verlag, Ort
- Suhrkamp, Frankfurt am Main
- Beschreibung
- 892 S.
- Sprache
- Deutsch
- Jahr
- 2005
- ISBN
- 3-518-12452-8
- Inhalt
„Die postkommunistische Lage zeichnet sich nicht allein dadurch aus, dass die Realisierung des Kommunismus nicht als zukünftige Ankunft des absolut Anderen, sondern bestenfalls als die Wiederaufführung des gleichen Stücks mit anderen Mitteln gedacht werden kann. Noch viel wichtiger ist die Tatsache, dass die heutige politische Lage des Westens zunehmend auf die gleiche Weise empfunden und in gleichen Termini beschrieben wird wie damals der sowjetische Kommunismus – nämlich als realisierte Utopie bzw. Anti-Utopie.”
– Boris GroysDer Ort der kommunistischen Utopie war allein die Zukunft. Heute aber ist der Ort des Kommunismus die Vergangenheit, denn er ist ein reales Ereignis der Geschichte gewesen. Der Kommunismus ist dabei abgeschlossen in dem Sinn, dass er zur geschichtlichen Rezeption freigegeben ist. Das ermöglicht auch, die Spuren zu verfolgen, in denen er heute noch sichtbar ist, in denen er immer noch wirkt und auch den Westen, den damaligen Gegner, transformiert.
Im vorliegenden Band untersuchen Wissenschaftler Formen und Wirkungen des Postkommunismus in fünf Bereichen: in der Theorie der Linken, im neuen Paradigma des »Fun«, in Berichten aus den nichtrussischen Teilen Osteuropas und in der Kunstszene Russlands. Der fünfte und letzte Bereich zeigt literarische Verarbeitungen des Themas in Erzählungen u. a. von Ingo Schulze, Pavel Pepperštejn und Eduard Limonov. Boris Groys ist Professor für Kunstwissenschaft, Philosophie und Medientheorie an der Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe, Anne von der Heiden ist Leiterin der Forschungsgruppe »Das Leben schreiben. Medientechnologie und die Wissenschaften vom Leben« an der Fakultät für Medien der Bauhaus-Universität Weimar, und Peter Weibel ist Vorstand des Zentrums für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe.