lvaylo Ditchev
Geburtsjahr, Ort
1955
Biografie
Der Bulgare Ivaylo Ditchev, geboren 1955, hat zurzeit eine doppelte Professur an der Universität Sofia inne: eine ordentliche Professur für Kulturtheorie und Kulturgeschichte sowie eine außerordentliche für Europastudien. Seit dem Jahr 2000 leitet er zudem den Lehrstuhl für Soziologie an der Universität Nanterre in Paris. 2002 wurde Ditchev zum Mitglied des Verbandes der Balkan-Anthropologen ernannt. Seine umfassenden kulturanthropologischen und politikwissenschaftlichen Forschungsaktivitäten haben in zahlreichen Monographien ihren Niederschlag gefunden – zu nennen sind »Eroticism of Authorship« (Sofia 1991), »Albania Utopia. Behind closed Doors in the Balkans« (Paris 1996), »To give without loosing. Exchange in the Imaginary of Modernity« (Paris 1997) und »The Gift in the Epoch of its Technical Reproductibility« (Sofia 1999). Daneben publiziert er als Journalist und Redakteur Essays zu Themen des kulturellen Wandels in Europa. Als dominierend erweist sich dabei die Frage nach dem kollektiven Gedächtnis und dem kulturellen Erbe. Einen besonderen Themenschwerpunkt bildet der Fragenkomplex der EU-Osterweiterung, wobei das Hauptaugenmerk auf den Balkan als Untersuchungsobjekt gerichtet ist. Zudem hat sich Ditchev intensiv mit dem Thema der Kulturpolitik und nationalen Identität im Kommunismus und Postkommunismus befasst. Eine längere Abhandlung über Staatsbürgerschaft im Postkommunismus ist in Vorbereitung und wird in Kürze erscheinen.