Fanny Hensel

Feminale der Musik

Portrait der Komponistin Fanny Hensel 1842

Fanny Hensel wird oft als bedeutendste Komponistin des 19. Jahrhunderts bezeichnet. Sie ist Enkelin des Philosophen Moses Mendelssohn. Ihr jüngerer Bruder ist der ebenfalls bedeutende Komponist Felix Mendelssohn-Bartholdy.

Fanny Hensel ist am 14. November 1805 in Hamburg, Deutschland geboren. Zu Hensels Gesamtwerk gehören über 500 Kompositionen unterschiedlichster Gattungen. Ein Schwerpunkt liegt auf Liedkompositionen und Klavierwerken. Darüber hinaus komponiert sie mehrere Kantaten, ein Oratorium, eine Ouvertüre für Orchester und verschiedene Kammermusikwerke, etwa ein Streichquartett, ein Klavierquartett und Stücke für Violine und Klavier. Gemeinsam mit ihrem Bruder entwickelt sie die neue Gattung »Lied ohne Worte«. Zu ihren heute bekanntesten Werken zählen der Klavierzyklus »Das Jahr« und das Klaviertrio op. 11.

Obwohl Fanny genau wie Felix alle Voraussetzungen für eine große Musik-Laufbahn mitbringt, wird ihr die öffentliche Karriere dennoch von ihrer Familie nicht zugestanden. Ihr bleibt in erster Linie der private Raum der Sonntagsmusiken, die sie in zweiwöchentlichem Abstand in ihrem Anwesen in Berlin veranstaltet und leitet. Aber auch hier nimmt sie sich als Komponistin selbst zurück und führt viel häufiger Werke ihres Bruders auf als ihre eigenen. Weitere Komponisten, die sie schwerpunktmäßig ins Programm aufnimmt, sind Beethoven, J. S. Bach, Mozart, Haydn und Carl Maria von Weber. Fanny Hensel tritt hier immerhin als Pianistin, Chor- und Ensembleleiterin auf, in einem zwar privaten, aber immer wieder auch großen Rahmen. In ihrem Tagebuch notiert sie beispielweise, dass bei einer Aufführung von Mendelssohns Oratorium »Paulus« etwa 300 Personen anwesend waren.

Am 14. Mai 1847 verstarb die Komponistin in Berlin, Deutschland. Ihr kompositorisches Werk wurde in den 1980er Jahren maßgeblich durch die Arbeit des »Internationalen Arbeitskreises Frau und Musik« wiederentdeckt. Gründungsmitglied und erste Vorsitzende war Elke Mascha Blankenburg. Unter ihrer Leitung wurde zum Beispiel Fanny Hensels »Oratorium nach Bildern der Bibel« im Jahr 1984 erstmals aufgeführt. Die Uraufführung dieser Komposition fand also mehr als 150 Jahre nach ihrer Entstehung im Jahr 1831 statt – Fanny Hensel hat ihr eigenes Werk nie hören können.

Musikstücke

Cholera Kantate, veröffentlicht durch und gesungen von Cappella Clausura dirigiert von Amelia LeClair, aufgenommen in der Eliot Church, Newton, MA am 31. März 2019.

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Gondellied, veröffentlicht durch Ingwerstaebchen und dargeboten von Lan Rao (Sopran) und Micaela Gelius (Klavier)

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Sonate g-Moll: 2. Scherzo, veröffentlicht durch und gespielt von Kyra Steckeweh (Klavier) zu finden auf der CD »Vita brevis ars longa«

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Il Saltarello Romano op. 6/4, veröffentlicht durch und gespielt von Daniela Willimek, Dozentin für Klavier an der HfM Karlsruhe, CD »Faszination Frauenmusik« Vol. I, Klavierwerke von Fanny Hensel, Clara Schumann, Elisabeth von Herzogenberg, Margarete Schweikert, Lili Boulanger, Myriam Marbé, Violeta Dinescu, Grazyna Bacewicz

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Feminale der Musik

Live-Interview über die Komponistin Fanny Hensel und musica femina münchen mit Susanne Wosnitzka

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Mo, 06.04.2020 – Fr, 01.05.2020

Das ZKM ehrt Komponistinnen mit einem vierwöchigen digitalen Festival