Another Day of Depression in Kowloon

Ip Yuk-Yiu

Eine regnerische asiatische Stadtlandschaft. Bild aus dem Videospiel "Call of Duty: Black Ops".

Der Film gehört zum Genre der „Machinima“ (engl. „machine“ und „cinema“). Machinimas werden ausschließlich innerhalb von Videospielen bzw. mit Videospiel-Software gefilmt.

»Another Day of Depression in Kowloon« entstand in dem bekannten Ego-Shooter-Videogame »Call of Duty: Black Ops« (Treyarch, 2010), das in den 1960er Jahren spielt. Einer der Orte des Spiels ist ein heute nicht mehr existierender Stadtteil Hongkongs: Kowloon Walled City (Ummauerte Stadt Kowloon). Der Stadtteil war eine chinesische Enklave im britischen Hongkong. Da weder die chinesische noch die britische Regierung für die Durchsetzung der Gesetze sorgte, wurde Kowloon Walled City in den 1950er-Jahren zu einem Ort des organisierten Verbrechens.

Der Künstler entfernte die grafischen Spielelemente, wie z. B. die Kartenansicht, und vermied bei der Aufzeichnung des Films, andere Spielcharaktere zu treffen. Übrig bleibt eine verregnete und verlassene Stadtlandschaft. Über ein Jahr spielte und dokumentierte Ip Yuk-Yiu den im Videospiel klischeehaft dargestellten Stadtteil Hongkongs, der 1993 durch Abriss verschwand. »Another Day of Depression in Kowloon« untersucht so am Beispiel der digitalen Darstellung Hongkongs, wie sich der westlich geprägte Blick der Massenmedien auf kulturelle Repräsentationen in und die Gestaltung von Spielen auswirkt.
 

Material / Technik
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Another Day of Depression in Kowloon - Auszug

00:57 Min (Deutsch/Englisch)

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