CLOUD WALK @ZKM. Fog Sculpture #10731

Das Foto ist bei Nacht mit einer Drohne aufgenommen. Es zeigt die Nebelskulptur und viele Silhouetten von BesucherInnen der KAMUNA 2019. Der Kubus und die Fassade des Gebäudes sind hell erleuchtet.

Die Nebelskulptur der Künstlerin Fujiko Nakaya umhüllt den Kubus des ZKM, sie ist Teil der Ausstellung »Negativer Raum. Skulptur und Installation im 20./21. Jahrhundert«

»Nebel verändert sich kontinuierlich ... Wir können uns darin einhüllen, verschwinden und daraus wieder auftauchen. Die Nebelskulptur ist eine negative Skulptur, die sich über die positive Skulptur der Realität legt. […] Ich verstehe meine Nebelskulpturen als negative Skulpturen. Die Atmosphäre ist die Gussform und die Gestalt wird durch den Wind geformt« – Fujiko Nakaya

Skulpturen der Medienkünstlerin Fujiko Nakaya (*1933) sind einzigartige flüchtige Kunstwerke: Sie sind ortsspezifisch, performativ und partizipativ. In kontinuierlichem Gestaltwandel verdichten sich Formationen aus Bodennebel und hoch aufragenden wolkigen Gebilden. Der bewegte Nebel, der den Raum stetig neu definiert, während er selbst feiner und unsichtbarer wird, geht schließlich vollkommen in den Luftraum über.

In der von Fujiko Nakaya für das ZKM konzipierten Arbeit »CLOUD WALK« wurde der Kubus, die transparente Glasarchitektur, zum zentralen Mitspieler gewählt. Von leichtgewichtigem Nebel umspielt, wird der strenge Quader scheinbar von erdenschwerer Gravitation befreit und zum Schweben gebracht.

Auch das konventionelle Verhältnis zwischen Betrachterposition und Skulptur im Raum löst sich auf. Anstelle einer klarsichtigen Gegenüberstellung von BetrachterIn und Kunstwerk rückt die Skulptur bis auf Nahsicht vor Augen und umfängt den Körper der BetrachterIn. Skulpturaler Nebel wird auf der Haut spürbar.

900 Düsen und Umwelteinflüsse sorgen dafür, dass mikroskopisch kleinste Tröpfchen ein skulpturales Ereignis erzeugen, eine Negativskulptur ex tempore. Fujiko Nakaya bezeichnete bereits ihre erste Nebelskulptur, die sie für den Pepsi Pavillon auf der EXPO '70 in Osaka schuf, als Negativskulptur – eine Skulptur, die sich der Masse und Schwerkraft entzieht.

Betriebszeiten

6. April bis 25. August 2019

Während der Museumsöffnungszeiten (Mittwoch bis Sonntag) war die Skulptur stündlich bis einschließlich 18:00 Uhr für jeweils 8 Minuten​​​​​​ in Betrieb.

Erster Tagesnebel: 10:00 Uhr
Finaler Tagesnebel: 18:00 Uhr

Das Foto zeigt einen Mann ummantelt von der Nebelskulptur der japanischen Künstlerin Fujiko Nakaya. Im Hintergrund ist die Fassade der alten Munitionsfabrik zu sehen.