Armin Linke: Transient
- Erstellungsdatum
- Dauer
- 27:25
Beschreibung
Armin Linke, Fotograf und Filmemacher, Mailand
Bei seinen Reisen um die Welt hat Armin Linke für seine Dokumentation über die Auswirkungen der Globalisierung, der Wandlung von Städten in Megametropolen und ihre sozialen und politischen Folgen für die Lebensbedingungen der Menschen sowohl Film als auch Fotografie als Medium eingesetzt. Seine Fotografien und Videos untersuchen diese zeitgenössischen Landschaften und unsere veränderte Wahrnehmung von Raum und Zeit. Das Video Bagdad (2002) bietet einen gebrochenen Blick auf die Stadt Bagdad. Der Betrachter dieses aus dem Aufzug eines Hotels aus aufgenommenen Videos blickt teilweise auf das Hotel Palestine, das später während des Irakkriegs zum internationalen Medienzentrum wurde. Die Serie der Fahrten das Hochhaus hinauf und hinunter schafft eine Sequenz vertikaler Bilder, die durch einen ununterbrochenen Klangfluss miteinander verbunden werden. Wie die Fotodrucke wirft auch der Film die Frage auf, ob es eine klare Trennlinie zwischen Fiktion und Wirklichkeit gibt. Für das Video Gaza wird Archivmaterial mit Bildern des täglichen Lebens, das bei einer örtlichen palästinensischen Nachrichtenagentur gekauft wurde und vorher nicht in die Medien gelangt war, weil es nicht zu den aktuellen Themen passte, zu einem Kurzfilm verarbeitet.
Es ist die Idee des Archivs, die den konzeptionellen Rahmen für Linkes fotografische und filmerische Arbeiten darstellt. Egal ob er fotografisch gerade auf dem Gebiet der Mode oder der Kunstperformance, der Architektur, des Portraits, der Reportage oder an verschiedenen Themen wie Verschiebungen, Verlust von Vergleichsmaßstäben, Verlust des Ortes, Schnittstellen, Umschlägen, Modellen der Darstellung, Kontrolle, Wirtschaft, Forschung, häuslicher Gewalt usw. arbeitet, er bedient sich immer eines nahezu unerschöpflichen Archivs unserer zeitgenössischen Bilderwelt. Fragen dazu, wie ein Archiv dargestellt und wie es der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden kann, haben Linke dazu geführt, seine Bilder ins Internet zu stellen und sein Book-on-Demand-Projekt ins Leben zu rufen, das in der Utopia Station bei der Biennale von Venedig das erste Mal vorgestellt wurde. Der Betrachter kann dieses interaktive Archiv durchblättern und sich sein eigenes Armin-Linke-Buch zusammenstellen. Die unterschiedlichen Methoden der Katalogisierung nach Themen, nach Orten oder in chronologischer Reihenfolge spiegeln die Komplexität des Systems wieder, das auf dem Prinzip der Vielfältigkeit basiert.