Ich, wir & die Anderen (Eröffnung: Christiane Riedel)
Neue Medien zwischen demokratischen und ökonomischen Potenzialen II
- Erstellungsdatum
- Dauer
- 12:07
Beschreibung
Tagung im Rahmen des Wissenschaftsjahres 2007 - Jahr der Geisteswissenschaften
HfG | Staatliche Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, ZKM | Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe, Stadt Karlsruhe
Ob in der Forschung, der Medienöffentlichkeit oder im privaten Umfeld – allerorten stößt man auf Blogs, Pod- und Videocasts oder das mit diesen Phänomenen assoziierte Schlagwort Web 2.0. Im Zentrum dieser Entwicklung steht zunächst der Einzelne, der die genannten Kommunikationsformen nutzt, um sich in der virtuellen Öffentlichkeit individuell auszudrücken. Sei es in Blogs und Podcasts, oder auf gemeinschaftlichen Portalen wie »MySpace«, »Twitter«und »YouTube«: Die vehemente Präsenz subjektiver Informationsver- mittlung sowie medialer Selbstdarstellung hat zunehmend auch die Aufmerksamkeit des klassischen Journalismus auf sich gezogen und beeinflusst schließlich auch die Kommunikationspraxis des Onlinejournalismus.
Darüber hinaus greifen Unternehmen diesen Prozess des »user-generated Content« auf und drängen in bislang unerschlossene Geschäftsfelder. Infolgedessen bereiten sie Produkte für diese scheinbar homogene, junge, kommunikationsfreudige und technikaffine Zielgruppe auf, platzieren sich in virtuellen Umgebungen wie »SecondLife«, kaufen nutzerstarke Portale auf und versuchen, auf einer neuen Ebene mit dem Kunden zu kommunizieren. Nutzer sind zugleich Konsumenten, Produzenten und Distributoren.
Der Titel der Veranstaltung steht inhaltlich für die von den Organisatoren getroffene Differenzierung der Betrachtungs- dimensionen: Was bedeutet, vermag und bewirkt das Soziale Web bzw. Web 2.0 für das Individuum bzw. den einzelnen Nutzer (ICH) und ein sich etablierendes oder bereits bestehendes Netzwerk (WIR)? Und schließlich: Was bedeutet, vermag und bewirkt dieses Phänomen für den Journalismus oder Konzerne (DIE ANDEREN)? Diskutiert werden diese Dimensionen jeweils von einem Wissenschaftler, einem versierten Nutzer sowie einem netzaktiven Journalisten.
Den Themenforen vorgelagert – und im Sinne des Jahres der Geisteswissenschaften – wird am Auftaktabend zur Konferenz eine Standortbestimmung bezüglich der demokratischen und ökonomischen Potenziale jener Medienentwicklung geleistet. Aus der Sicht von Vertretern aus Politik, Philosophie und Netzwissenschaft werden sowohl die Hoffnungen der Medienutopisten als auch die Befürchtungen der Netzkritiker diskutiert.