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Preisverleihung der Fördergesellschaft ZKM / HfG

Preisträger:innen der Hochschule für Gestaltung 2025

© Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Foto: Eisenhart Keimeyer

Seit 1998 unterstützt die Fördergesellschaft Studierende der Hochschule für Gestaltung mit einer jährlichen Preisverleihung für herausragende Semester-, Magister- oder Diplomarbeiten in den Fächern Produktdesign, Medienkunst, Fotografie, Szenografie und Kommunikationsdesign sowie Kunstwissenschaft mit ansehnlichen Preisen, die die Fördergesellschaft und zahlreiche Unterstützer, wie die Schroff-Stiftungen, die Heinrich-Hertz-Gesellschaft, die BBBank und auch private Stifter:innen finanzieren. Sie ermöglichen den Studierenden neben der Anerkennung ihrer Leistungen, ihre Projekte weiterzuführen und neue anzustoßen.

Die Jury der Fördergesellschaft vergibt 2025 Preise mit einem Gesamtvolumen von 7500€ im Namen der Fördergesellschaft. Außerdem werden Studierende von den Schroffstiftungen mit 5000€ und der BBBank mit 1500€ unterstützt. Darüber hinaus wird noch ein Preis der Heinrich-Hertz-Gesellschaft von 2500€ im Rahmen des Rundganges vergeben.

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Preiskategorien & Preisgewinner:innen 2025

© Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Foto: Eisenhart Keimeyer
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    Hauptpreis FG
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    Julian Jaffé

    Hauptpreis der Fördergesellschaft

    3000 Euro

    Emil - Typografie als Medium historischer Sichtbarkeit

    „Emil“ ist ein Diplomprojekt zur digitalen Wiederbelebung der Schrift „Bernhard Antiqua“, die von Lucian Bernhard (geb. Emil Kahn), einem jüdischen Gestalter, entworfen wurde. Er verließ Deutschland bereits in den 1920er-Jahren. In den 1930er-Jahren wurden seine Schriften zunächst von den NS-Typografie verbieten verboten, 1941 jedoch als „Judenlettern“ verboten. Zeitgleich wurden dieselben Schriften im Rahmen der Bewegung „Boycott Nazi Typs“ in den USA boykottiert. In diesem ideologischen Spannungsfeld geriet die Bernhard Antiqua in Vergessenheit.

    Durch historische Recherche, gestalterische Analyse und manuelle Rekonstruktion bringt „Emil“ diese Schrift zurück in den gestalterischen Diskurs. Eine Serie von fünfzehn Plakaten übersetzt Bernhards ursprüngliche Methode der Buchstabenplatzierung in eine zeitgenössische visuelle Auseinandersetzung.

    Das Projekt versteht sich als Ausgangspunkt für eine langfristige Beschäftigung mit verdrängten typografischen Stimmen. Geplant ist der Aufbau einer digitalen Plattform, die Schrift-Revivals, neue Entwürfe und textbasierte Beiträge zusammenführt – als Ort, an dem Gestaltung, Geschichte und Erinnerung miteinander in Dialog treten.

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    Preis II der FG
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    Josefine Pilar Scheu

    Preis II der Fördergesellschaft

    2500 Euro

    Performende Körper und ihre militanten Accessoires

    Josefine Scheus Magisterarbeit untersucht feministische Protestperformances ausgehend von der These, dass Protest nicht nur durch Sprache oder Körper, sondern vor allem durch Gegenstände artikuliert wird. Im Zentrum steht die Analyse materiell-symbolischer politischen feministischer Protestperformances. Als analysekategorie wird das Konzept des „militanten Accessoires“ eingeführt: ein oft mit weiblich* gelesenen Körpern assoziiertes Modeobjekt, das in einen handlungsorientierten, widerständigen Gegenstand umgedeutet wird.

    Anhand der Protestaktionen der Women‘s Social and Political Union (Window Smashing Campaign, 1912) und Pussy Riot (Punk Prayer, 2012) werden zwei Gegenstände – ein 19 cm großer Toffeehammer und eine neonbunte Sturmhaube – als „militante Accessoires“ gelesen. In Relation zu den Körpern entfalten sie politische Potenziale und transformieren Orte in Räume des Protests.

    Im letzten Kapitel wird dies auf künstlerische Performances von Selma Selman, Pipilotti Rist und Milica Tomić übertragen. Die Arbeit beleuchtet die komplexe Beziehung zwischen Kunst und Protest und zeigt, dass „militante Accessoires“ nicht nur symbolische Bedeutungsträger*innen sind, sondern in ihrer relationalen und körperlich-performativen Dimension als Mittel des Widerstands agieren.

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    Preis III der FG
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    Moritz Konrad

    Preis III der Fördergesellschaft

    2000 Euro

    By Users for Users – Memes als digitale Folklore

    Die vorliegende Abschlussarbeit der Kunstwissenschaften und Medienphilosophie „By Users for Users - Memes als digitale Folklore“ von Moritz Konrad untersucht die kulturellen, technologischen und politischen Dimensionen von Internet-Memes als eine der zentralen Bildpraktiken der Gegenwart. Memes werden nicht nur als humoristische Phänomene, sondern als Ausdruck einer globalen, partizipativen Bildkultur verstanden, die häufig als Form digitaler Folklore beschrieben wird. Die Arbeit beleuchtet die Bedeutungsebenen dieser Begrifflichkeit und analysiert neben den technischen und ästhetischen Rahmenbedingungen von Memes auch ihre identitätsstiftende Funktion innerhalb digital vernetzter Gemeinschaften sowie ihre Verstrickungen mit plattformkapitalistischen Infrastrukturen.

    Ein besonderer Fokus liegt darauf, wie einzelne Memes, Communitys und Plattformen durch reaktionäre Akteur:innen angeeignet und instrumentalisiert werden. Als Fallbeispiel dient das Wojak-Meme – eine dilettantisch erstellte Computergrafik, die beispielhaft für die Ästhetik des Internets steht. Die Arbeit zeigt, wie Memes als „visuelle Dialekte“ funktionieren und unter dem Deckmantel von Humor ideologische Inhalte transportieren. Abschließend plädiert die Arbeit für eine kritische Folkloristik des Digitalen.

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    Schroff-Preis
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    Emanuel Spiecker

    Gunther-Schroff-Preis

    5000 Euro

    Wrapping Waste – Generative Design-Tools für die Verwertung von Lederverschnitt

    Emanuel Spiecker entwickelt Algorithmen, die Polsterobjekte aus digitalisiertem Lederabfall generieren. Sein Programm erstellt gewünschte Objekte direkt anhand verschiedener Designrichtlinien und Parametern. In einem ersten Anwendungsprojekt hat er damit selbst eine Serie von wassertropfen-artiger Polstermöbel hergestellt. Das verwendete Material wurde von einer Möbelfirma und einer Polsterfirma gesponsert.

    Fast eine halbe Milliarde m² Leder weltweit endet jedes Jahr als Verschnitt in der Polsterproduktion. Viel zu lange mussten sich natürliche Materialien starren Vorlagen unterordnen: Wir schneiden zu, wir kürzen, wir verwerfen – wir erzeugen Abfall durch Design.

    Was wäre, wenn sich Technologie endlich der Natur anpassen könnte – und nicht umgekehrt? Algorithmen können unperfekte Materialien und Verschnitt als Ressource entdecken. Das ist nicht nur Effizienz; es geht darum, die Produkt-Ästhetik neu zu definieren – Schönheit in der Variation und natürlichen Fehlern zu sehen und zu erkennen, dass ein Design am besten nachhaltig und attraktiv aber vor allem auch skalierbar ist.

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    Preis der Heinrich-Hertz-Gesellschaft
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    Cornelia Herzog

    Preis der Heinrich-Hertz-Gesellschaft

    2500 Euro

    Wavebreaker – Schallabsorbierende Fliesen

    Wavebreaker ist ein modulares Fliesensystem, das entwickelt wurde, um Lärm in U-Bahn-Stationen wirksam zu reduzieren und die Aufenthaltsqualität spürbar zu verbessern. Die aus robuster Keramik gefertigten Fliesen werden im 3D-Druckverfahren hergestellt und lassen sich dadurch flexibel an verschiedene räumliche Situationen anpassen. Ihre Form orientiert sich an Schallwellen, wodurch sie nicht nur akustisch, sondern auch visuell zur Beruhigung des Raumes beitragen. Unterstützt wird dieser Effekt durch eine blaue Glasur, welche die ruhige Wirkung zusätzlich verstärkt.

    Die schallabsorbierende Wirkung entsteht durch integrierte Helmholtz-Resonatoren und Schalldiffusoren, welche gezielt bestimmte Frequenzen aufnehmen, ohne dass poröse Materialien notwendig sind. Dies geschieht, indem der Schall in kleine Schlitze der Fliese eindringt und im Inneren in Hohlkammern resoniert und somit gedämpft wird. So wird der Umgebungslärm effektiv verringert, was zu einer entspannteren Atmosphäre im oft hektischen U-Bahn-Alltag führt. Dank ihres modularen und anpassungsfähigen Aufbaus eignen sich die Fliesen sowohl für Neubauten als auch für die Nachrüstung bestehender Stationen.

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    Preis BBBank
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    Chelsea Kim / Josephine Leicht

    Preis der BBBank

    1500 Euro

    KNOWN UNKNOWN

    Die politisch-künstlerische Installation KNOWN UNKNOWN thematisiert die Kontinuitäten rechter Gewalt in Deutschland und das institutionelle Versagen im NSU-Komplex. Das 16-minütige audiovisuelle Werk basiert auf über anderthalb Jahren Recherche und verbindet dokumentarisches Archivmaterial, narrative Textarbeit und digitale Visualisierung. Im Zentrum stehen die Perspektiven der Betroffenen, die Lücken der Aufarbeitung und die Namen jener, die durch Handeln, Mitwissen oder Wegsehen zur Existenz des NSU beitrugen.

    Das Hörstück benennt Täter, Behördenverantwortliche und politische Akteure, gibt den Stimmen der Überlebenden und Angehörigen Raum und lässt durch eine erzählende Sprecherin Raum für eigene Haltungen. Ergänzend entstand eine digitale 3D-Installation: ein mehrdimensionales Netz, das das komplexe Untersuchungsfeld des NSU sichtbar macht – jenseits des reduzierten Narrativs von drei Einzeltätern.

    Im Zusammenspiel von Ton und Raum entfaltet sich das vollständige Narrativ. KNOWN UNKNOWN versteht sich als Gegenentwurf zum „Schlussstrich“ und lädt zum kollektiven Zuhören und zur aktiven Auseinandersetzung ein.

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Jury
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Jurymitglieder

Unter dem Vorsitz von Dr. Henning Rickmann wählt eine Jury aus hiesigen wie auswärtigen Wissenschaftler:innen, Künstler:innen und Museumsdirektor:innen die Arbeiten aus. Im Jahr 2025 sind es Dr. Marlene Angermeyer-Deubner (stellvertretende Vorsitzende der Fördergesellschaft), Dr. Sebastian Baden (Leiter der SCHIRN Kunsthalle Frankfurt), Dr. Stefanie Patruno (Direktorin Städtische Galerie Karlsruhe), Prof. Dr. Inge Hinterwaldner (Professorin für Kunstgeschichte am KIT) und Margit Rosen (Leiterin der Abteilung Wissen am ZKM), welche die von den Professor:innen der einzelnen Fachbereiche nominierten Werke auswählten.

© Hochschule für Gestaltung Karlsruhe, Foto: Eisenhart Keimeyer
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FG Preisverleihung Bildbeschreibung
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Abgebildete Personen von links nach rechts: Prof. Dr. Sami Khatib, Margit Rosen, Prof. Dr. Simon Sheikh, Kanzler Thomas Fröhlich, Prof. Charlotte Eifler, Dr. Marlene Angermeyer-Deubner, Dr. Stefanie Patruno, Prof. Dr. Inge Hinterwaldner, Dr. Henning Rickmann, Dr. Sebastian Baden  

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