Thomas Beth und Michael Schmid: Diffraktive Optik in Kunst, Physik und Informatik
Do, 27.07.2000 19:00 Uhr CEST
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Mit der Installation des »LaserFilms» im Medienmuseum präsentiert das ZKM einen Prototyp für die Zukunft der Bildtechnologie.
Das neuartige Bildgebungsverfahren, das vom ZKM gemeinsam mit dem Institut für Algorithmen und Kognitive Systeme der Universität Karlsruhe entworfen wurde, basiert nicht mehr auf der Projektion fotografisch fixierter Einzelbilder unter der Ausnutzung der Trägheit des Auges. Dieser Film wird als Beugungsmuster auf einer speziellen Glasplatte gespeichert und mit Hilfe von Laserlicht projiziert. Die Bilder blenden ineinander über, ohne für die Illusion der Bewegung einen sogenannten Shutter zu benötigen. Vielmehr ist die Lineariät des Filmes sogar aufgehoben, so dass die Bilderabfolge vom Besucher frei manipuliert werden kann.
Prof. Thomas Beth und Michael Schmid geben mit ihrem Vortrag eine Einführung in die Prinzipien der refraktiven und diffraktiven Optik, welche die Entwicklung dieses bildgebenden Verfahrens ermöglicht hat. Die Einführung umfasst ein Panorama möglicher Anwendungen von klassischen Methoden bis zu den allermodernsten digitalen Techniken und versucht auf exemplarische Weise, den Weg zu verdeutlichen, der von der Physik über Algorithmik und Mathematik zur Kunst führen kann.
Thomas Beth ist Professor für Informatik an der Universität Karlsruhe und Leiter des Europäischen Instituts für Systemsicherheit (EISS). Seine Forschung widmet sich Konzepten und Anwendungen der modernen Algorithmik. Er ist außerdem seit mehreren Jahren vor allem auf dem Gebiet des Quantencomputing tätig. Michael Schmid ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts und untersuchte in den letzten Jahren Anwendungen der Informatik und diffraktiven Optik.