Gerd W. Bieberich

Ansichten eines Bauern – Bedrohung I

1986
© Gerd W. Bieberich ; Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien
Künstler:in / Künstlergruppe

Gerd W. Bieberich

Titel
Ansichten eines Bauern – Bedrohung I
Jahr
1986
Auflage / Seriennummer
190
Exemplarnummer
100
Kategorie
Computergeneriert
Druckgrafik
Material / Technik

computergenerierte Grafik, Digitaldruck auf Papier; Software: VERA Raytracersystem (entwickelt am Institut für Betriebs- und Dialogsysteme (IBDS), Abteilung Grafische Datenverarbeitung an der Fridericiana Universität Karlsruhe (TH) [heute: Karlsruher Institut für Technologie].)

Maße / Dauer
42 x 61,5 cm
Sammlung

ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Schenkung Schenkung der ADI Innovation AG
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

Beschreibung

Das Werk zeigt ein Schachbrett mit goldenen und silbernen Schachfiguren. Die Spiegelung im Turm erzeugt einen besonderen räumlichen Effekt: Sie erweitert das Bild in den Raum der Betrachter.
Gerd W. Bieberich erschuf die Computergrafik »Ansichten eines Bauern – Bedrohung I« während seines Studiums an der Fakultät für Informatik an Universität Karlsruhe (heute: KIT). Ziel der Arbeit war es, die Wirkmächtigkeit der Software VERA (Very Efficient Raytracing Algorithm) zu demonstrieren.
VERA, ein Programm, dass sowohl realistische als auch nicht-realistische Bilder erzeugen konnte, wurde an der Universität Karlsruhe, Institut für Betriebs- und Dialogsysteme, entwickelt. Die erste Implementierung erfolgte 1984 durch Prof. Dr. A. Schmitt, die Weiterentwicklung durch Prof. Dr. H. Müller. Markus Linsenmann integrierte 1986 verschiedene Versionen zum Raytracer Vera-I.
Zu den besonderen Merkmalen des Bildes gehörten multiple Spiegelungen und Brechungen, Beleuchtung, farbige Schatten, stufenlose Farbverläufe und Materialimitationen. Die einzelnen Bildelemente, an denen diese Effekte nachvollzogen werden können – Schachbrett, Schachfiguren und Farbverlauf im Hintergrund –, wurden manuell programmiert. Bieberich "digitalisierte" die Schattenrisse der Schachfiguren seines Bruders, indem er deren metrische Daten in ein Computerprogramm einspeiste.
Im Kontext der Geschichte der gegenständlichen Computergrafik stellt die Arbeit eines der frühen überzeugenden Renderings illusionistischer Szenerien dar.

Recherche: Christina Dürr and Inge Hinterwaldner (KIT)

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