Kitāb al-hiyal [Das Buch der genialen Instrumente]

Kitāb al-Ḥiyal, manuskrict, page 17, photo © Staatsbibliothek Berlin
Artist/s
Banū Mūsā ibn-Šākir
Titel
Kitāb al-hiyal [Das Buch der genialen Instrumente]
Medium / Material / Technik
Digitalisat der Handschriftenfassung von 1209
Admin Title
D7 Paragraph: r17_text / GPC_ID: 126755
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»Das Buch der genialen Instrumente«, das als Digitalisat der Handschriftenfassung von 1209 gezeigt wird, ist das Werk von drei Brüdern – Ahmad, Muhammad und Hasan bin Mūsā ibn Shakir. Die Söhne (Banū) Mūsā ibn Shakirs sind frühe Repräsentanten der Blütezeit der islamischen Kultur (750 n. Chr. – 1258 n. Chr.) – einer Epoche, in der die Wissenschaften florierten. Die arabische Wissenskultur lieferte wichtige Impulse für den gesamten Mittelmeerraum und wirkte sich schließlich auch auf die europäische Renaissance aus. Diese Hochphase kann in vergleichendem Sinne als Renaissance-Phänomen verstanden werden: Die drei Gelehrten reaktivierten in ähnlicher Weise wie europäische Gelehrte antike Philosophie und Ingenieurswissen aus Griechenland und übernahmen Know-how aus Persien, China und Indien. Derart ausgestattet entwickelten sich die Banū Mūsās zu originären Erfindern, was zu ihrer Beschreibung und ikonografischen Darstellung von hundert mechanischen Apparaten und Automaten führte.

Wasser-, Wind-, Tier- und Schwerkraft werden für sehr unterschiedliche Anwendungen in Funktion gesetzt, um sowohl den Lebensalltag mit Apparaten zu erleichtern, als auch spielerische Unterhaltung zu ermöglichen. Lampen, Gefäße, Werkzeuge für mechanisierte Distanzarbeiten, Ventile für Wasserströme, Zeitmessungsinstrumente sowie Balg- und Rohrleitungssysteme, die das Arbeiten unter Tage in giftiger Luft ermöglichen sollten, gehören ebenso zur Liste der Erfindungen wie mechanische Musikinstrumente. »Kitāb al-iyal« ist zweifellos ein medienarchäologisches Dokument von eminenter Bedeutung.

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