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Werke der KünstlerInnen G–L

Exo-Evolution

© Schering Stiftung Berlin, Foto: Sergio Belinchón
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G


Eyal Gever 
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Eyal Gever 

#Laugh (2015)

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Eyal Gever arbeitet seit mehr als 18 Jahren mit digitalen 3-D-Simulationstechnologien. Er ist ein Visionär der High-Tech-Industrie, der mehrere IT-Startups gegründet hat und zahlreiche Patente zu 3-D-Computeranimations- und Multimediatechnologie hält. Mit der Ausstellung »Exo-Evolution« präsentiert Gever erstmals sein in Zusammenarbeit mit der NASA entwickeltes Projekt »#Laugh«, bei dem das 3-D-Spektrogramm eines menschlichen Lachens, das zuvor in einer globalen, vom Künstler initiierten 90-tägigen Social-Media-Kampagne ausgewählt wurde, auf einem in der Schwerelosigkeit arbeitenden 3-D-Drucker in der Internationalen Raumstation ISS ausgedruckt wird. Die universelle Botschaft des menschlichen Lachens wird das erste 3-D-gedruckte Kunstwerk sein, das im Weltraum geschaffen wurde. BesucherInnen der Ausstellung sind eingeladen, mit ihrem Lachen an dem Projekt teilzunehmen.

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Alexandra Daisy Ginsberg 

Designing for the Sixth Extinction (2013–2015) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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Während Umweltschützer darum kämpfen, die existierenden »natürlichen« Spezies zu erhalten und die Auswirkungen des Anthropozäns umzukehren, entwickelt die synthetische Biologie neue Organismen zum »Wohle der Menschheit«. »Designing for the Sixth Extinction« untersucht die potenziellen Effekte eines solchen Vorgehens auf Biodiversität und Arterhaltung. Könnte eine »Rückverwilderung« – jene Ausrichtung der Arterhaltung, bei der die Natur die Kontrolle übernimmt –, überhaupt parallel dazu existieren, dass wir mithilfe synthetischer Biologie die Natur verbessern ließen? Wenn wir eine synthetische Biodiversität entfesselten, um die »Natur« zu retten, die wir doch so sehr idealisieren, wäre dies ein klarer Verstoß gegen alle derzeit herrschenden Konventionen.
Als ökologische Surrogate füllen die designten funktionalen Arten jene Lücken, die von ausgestorbenen Säugetierarten hinterlassen wurden, oder bieten einen neuartigen Schutz vor eingeschleppten Arten, Krankheiten oder Verschmutzung. Da sie aus einem erweiterten DNS-Code konstruiert wurden, der biologisch nicht abbaubare Proteine produziert, erschafft man somit lebende Maschinen. Als solche sind sie widerstandsfähiger gegenüber wilden Räubern, die sich noch nicht dahingehend weiterentwickelt haben, die neuen Arten verdauen zu können. So bilden sie ihr eigenes geschlossenes Ökosystem, das nur durch Jahrzehnte der politischen Verhandlungen über Biosicherheit und die Entlassung modifizierter Arten in die freie Natur entstehen kann.

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Alexandra Daisy Ginsberg, Sascha Pohflepp und Andrew Stellitano 

Seasons of the Void (2013) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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Wenn Menschen sich auf die lange Reise zum Mars machen würden, wie würden sie sich dann auf dem Weg dorthin ernähren? Würden Sie Proviant mitnehmen oder die benötigte Nahrung selbst anbauen? »Seasons of the Void« ist eine Reaktion auf Vorschläge seitens der NASA und anderer, die synthetische Biologie zu nutzen, um im Weltraum mittels Designerorganismen, die statt Photosynthese Elektrosynthese betreiben, Nahrung zu produzieren. Elektrischer Strom fließt durch einen dunklen Tank, der mit Solarzellen auf der Raumschiffhülle verbunden ist. Innerhalb dieses Tanks ernähren sich zwei Kulturen aus gen- modifizierter Hefe von dieser Elektrizität und bilden in der Mikroschwerkraft runde, an eine Frucht erinnernde Formen – eine Art der Energieumwandlung, die sich von der der allermeisten Lebensformen auf der Erde radikal unterscheidet. Schneidet man sie auf, hat die geerntete »Frucht« eine Struktur, die an die Jahresringe eines Baumes erinnert. So wird sie zu einer Chronik der 377 Reisetage und der schwindenden Kraft der Sonne. Das Magnetfeld im Tank erfährt durch das Weltraumwetter gewisse Verzerrungen, etwa wenn im Schatten der Venus das Wachstum der Hefe kurzzeitig aussetzt und die kosmische Strahlung kleine Streifen auf der Frucht hinterlässt.

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Niklas Goldbach 

The World (2012) 

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Das Video »The World« (2012, 13:00 min, Loop) entstand auf der künstlich angelegten Insellandschaft »The World Islands« vor der Küste Dubais. Mit langen und gleichmäßigen Kameraeinstellungen und nur minimaler Bewegung wurde auf 13 der Inseln gefilmt. In der formalen Komposition weist die Arbeit direkte Bezüge zur Romantik auf. Die Größe der Natur steht der unbedeutsamen Rolle des Menschen gegenüber, die menschliche Silhouette ist in einer eindrücklichen Landschaft platziert. In der überzeichneten Darstellung der künstlich aufgeschütteten Inseln wird die Mensch-Natur-Relation jedoch auf ironische Weise ad absurdum geführt. Die unbewohnten Inseln, die aus der Luft betrachtet an eine Weltkarte erinnern sollen, versinken Stück für Stück durch Erosion im Meer. Der Protagonist schaut nahezu reglos zu und wartet machtlos auf den Niedergang des gescheiterten, absurden Bauprojekts.

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Andy Gracie

Deep Data Prototyp_2 (2012)

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»Deep Data Prototype_2« bildet die zweite Phase des Deep-Data-Forschungsprojekts des britischen Künstlers Andy Gracie, im Zuge dessen Kulturen von Organismen, wie sie in der Weltraumbiowissenschaft Verwendung finden, unter kosmischen Bedingungen manipuliert, umkonfiguriert und neu interpretiert werden. Dabei kommen Daten zum Einsatz, die von Weltraumsonden und planetaren Satelliten gesammelt wurden. Das Projekt als Ganzes simuliert ein astrobiologisches Labor für Heimwerker und verbindet Datenströme, deren Ursprung in weiter Ferne liegt, mit organischen Prozessen in Echtzeit.
In diesem Experiment nutzt Gracie die Variante NW67 der Pflanzenart »Arabidopsis thaliana«, eine natürlich vorkommende fotomorphogenetische Mutation mit langem Keimblatt. Er setzt die Samen verschiedenen Lichtfrequenzen aus, da sich das frühe Wachstum der Pflanze mit der Wellenlänge des Lichts, dem sie ausgesetzt wird, ändert. Die eingesetzten Lichtfrequenzen entsprechen den wissenschaftlich erforschten Lichtbedingungen auf, um und zwischen den anderen Planeten unseres Sonnensystems, aber auch jenen Vorstellungen von diesen Orten, die in der Science-Fiction vorherrschen. So stehen wissenschaftliche Fakten neben den Fantasien und der Imaginationskraft der menschlichen Psyche. Während die Pflanzensamen keimen, können wir dank der entstehenden organischen Mikroskulpturen über die Möglichkeiten des Lebens unter nicht-irdischen Bedingungen reflektieren.

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Tue Greenfort 

VIS VITALIS (2014) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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Tue Greenfort thematisiert in seinen Arbeiten soziale Phänomene, insbesondere das Ver- hältnis von Mensch und Umwelt. Über das letzte Jahrzehnt hinweg sammelte Greenfort Zeitungsausschnitte, die sich in unterschiedlichster Weise auf das Thema Umwelt beziehen. Die auf Metallfolie befestigten Artikel geben einen Überblick über viele große Umweltkrisen unserer Zeit, die größtenteils auf die von uns betriebene Anhäufung materieller Güter zurückzuführen sind, die wiederum aus ökonomischen und politischen Bedürfnissen in dem kollektiven Bestreben nach stetigem Wachstum resultieren. Greenforts Skulpturen setzen sich kritisch mit dem sich verändernden Charakter der Natur auseinander und gehen von einem erweiterten Ökologiebegriff aus, der die Umwelt, soziale Beziehungen und menschliche Subjektivität einschließt.
Die »UREA« Kristallfontänen und die »UREA« Serie mikroskopischer Fotografien stellen unterschiedliche Untersuchungsweisen von Harnstoffkristallisationen dar. Harnstoff kristallisiert, wenn er in eine gesättigte Lösung mit Polyvinylalkohol, einem wasserlöslichen synthetischen Polymer, gegeben wird. Dieser Kristallisationsprozess ist mit bloßem Auge sichtbar. Harnstoff wurde 1828 durch den deutschen Chemiker Friedrich Wöhler als erste organische Verbindung aus anorganischen Ausgangsstoffen synthetisiert. Diese Entdeckung war Ausgangspunkt einer Revolution der organischen Chemie und entkräftete den Glauben an den »Vitalismus«, der besagte, Lebewesen seien von einer Art Vitalenergie beseelt, die unabhängig von den Gesetzen der Chemie und Physik sei. Heute wird Harnstoff in vielen Kontexten, von Kosmetik bis zur künstlichen Erzeugung von Regen, verwendet – am weitesten verbreitet ist dieser Stoff als Düngemittel in der Landwirtschaft.

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History of Others (Laura Gustafsson und Terike Haapoja)  

The Museum of the History of Cattle (2013) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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»History of Others« [Die Geschichte der Anderen] ist ein Kunst- und Forschungsprojekt der bildenden Künstlerin Terike Haapoja und der Autorin Laura Gustafsson. Schwerpunkt des Projekts ist die Erforschung des Lebens und der Erfahrungswelten nicht menschlicher Tiere sowie eine wissenschaftliche Betrachtung ihrer Geschichte. Das Projekt materialisiert sich in Form von Ausstellungen, Publikationen, Performances, Interventionen und Seminaren zu diesem Thema. Es ist als fortlaufender Prozess strukturiert und arbeitet auf eine groß angelegte, enzyklopädische Installationsausstellung hin: »The Museum of the History of Others«.
»The Museum of the History of Cattle« wurde erstmals 2013 in Helsinki ausgestellt und eröffnete die Projektreihe. Die weitläufige Installation stellt Weltgeschichte aus Sicht der Rinder dar, einer der wichtigsten Spezies für die Entwicklung der menschlichen Kultur. Die Ausstellung besteht aus drei Teilen: Die »Vorgeschichtliche Zeit« thematisiert die Geschichte der Rinder vor ihrer Domestizierung durch den Menschen. Daran schließt die »Zeit der Geschichte« an, die für viele – wenn auch nicht alle – Rinder vor ungefähr 10.000 Jahren begann, als die Kultur des Rindes mit der des Menschen verflochten wurde. Diese Zeit endete vor etwa hundert Jahren, als die menschliche Industriegesellschaft es den Rindern unmöglich machte, ihr Vermächtnis an spätere Generationen weiterzugeben. Während dieser ahistorischen Phase wurden die Rinder vom Wissen um ihre eigene Kultur abgeschnitten.

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Terike Haapoja 

Succession (2008)

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Wir nehmen uns selbst als autonome Individuen wahr, doch Milliarden von anderen Geschöpfen leben in und auf unseren Körpern: Mikroben und Parasiten, die einerseits Krankheiten verursachen können, aber andererseits auch wichtig für unsere Gesundheit sind. Die Interaktionen zwischen uns als Wirtsorganismen und diesen Mikrogemeinden bleibt rätselhaft, denn weniger als ein Prozent der Population jener anderen Wesen, die auf und in unseren Körpern leben, wurde bisher überhaupt identifiziert.
Das Video »Succession« zeigt das Bakterienwachstums auf einer Leinwand, die auf das Gesicht der Künstlerin gepresst wurde. Das Porträt zeichnet sich ab, wenn Kolonien von Bakterien, die einzeln unsichtbar bleiben, langsam Gestalt annehmen. Die Fläche, auf der die Kultur ursprünglich angelegt wurde, war 20×30 cm groß. Der neuntägige Vorgang wurde zu einem Loop von vier Minuten geschnitten.

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Stephen Hawking

How Intel Keeps Stephen Hawking Talking (2014)
How Stephen Hawking Communicates? (2010) 

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1963 wurde beim britischen Physiker Stephen Hawking Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) diagnostiziert, eine degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die ihn seit 1968 an den Rollstuhl fesselt. Seit Hawking die Fähigkeit zu sprechen verloren hat, ist er auf einen Sprachcomputer zur verbalen Kommunikation angewiesen, den er zunächst über einen Taster in der Hand und seit 2008 durch eine einzige Bewegung seines Wangenmuskels beziehungsweise seiner Augen steuert. Diese Technologie ermöglicht es Hawking, mit einer Geschwindigkeit von bis zu 15 Wörtern pro Minute zu sprechen, Bücher zu schreiben, Dokumente zu bearbeiten und im Internet zu surfen. Ab 2012 entwickelte der US-Hardware-Konzern Intel eine neue Software für Hawking, mit der die Geschwindigkeit zur Eingabe der Befehle in den Sprachcomputer erhöht werden konnte. Mittlerweile ist das Assistive-Context-Aware-Toolkit (ACAT), das Bewegungen der Gesichtsmuskeln in Tastatureingaben umsetzt, von Intel unter einer Open-Source-Lizenz freigegeben. Menschen mit Behinderung wird damit eine verbesserte Möglichkeit zur Kommunikation gegeben.

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Ivan Henriques  

Symbiotic Machine (2014) 

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Die »Symbiotic Machine« wurde in Zusammenarbeit mit WissenschaftlerInnen der Freien Universität Amsterdam entwickelt und ist der Prototyp einer autonomen Biomaschine, die die Energie fotosynthetisch aktiver Organismen sammelt. Diese Energie aktiviert die Maschine, die sich daraufhin in Gang setzt und damit beginnt, weitere fotosynthetisch aktive Organismen zu sammeln. Indem dieser biosolare Mechanismus teilweise wie ein lebender Organismus handelt, erschafft er im Zusammenspiel mit der Umgebung, in der er sich aufhält, ein symbiotisches System: Dort findet, entdeckt, sammelt, transportiert und verarbeitet er andere Organismen und verstärkt die von ihnen erhaltene Energie durch den Einsatz einer schwimmenden, mobilen robotischen Außeneinheit.
Die Maschine arbeitet optimal in Habitaten wie Teichen, Kanälen, Flüssen und dem Meer, Orten voller Mikroorganismen und Algen, die ihr als potenzielle »Nahrungsquellen« dienen können. Durch die Säuberung des Wassers von schädlichen Algen leistet die »Symbiotic Machine« zudem ihren eigenen Beitrag zum Ökosystem und stellt so ein konkretes Beispiel jener Spekulationen dar, die von den anderen Kunstwerken dieser Ausstellung aus verschiedensten Perspektiven heraus angestellt werden.

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Camille Henrot 

Grosse Fatigue (2013) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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Mit »Grosse Fatigue« wagt sich Camille Henrot an die Herausforderung, die Geschichte der Entstehung des Universums zu erzählen. Das Rückgrat dieses Werks bildet ein langes Gedicht, das im »Spoken-Word«-Stil vorgetragen wird, einer Ausdrucksform, wie sie seit den 1970er-Jahren von den New Yorker Musikern The Last Poets gepflegt wird. Wissenschaftsgeschichte wird darin mit den Schöpfungsgeschichten verschiedener Religionen (Hinduismus, Buddhismus, Judentum, Christentum, Islam etc.), hermetischer Traditionen (Kabbala, Freimaurertum etc.) und oralen Legenden (Dogon, Inuit, Navajo etc.) zu einem heiteren Synkretismus vermischt. Vor dem Hintergrund dieses leidenschaftlichen Vortrags performt Camille Henrot etwas, was sie eine »intuitive Entfaltung des Wissens« nennt, indem sie in einer Reihe von Einstellungen verborgene Schätze aus den Sammlungen des angesehenen Smithsonian Institute in Washington, D. C., enthüllt.

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Lynn Hershman Leeson  

Infinity Engine

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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In ihrer Arbeit »Infinity Engine« setzt sich Lynn Hershman Leeson mit dem zunehmenden Einfluss der Gentechnologie auf das menschliche Leben auseinander. Die multimediale Installation wurde in Zusammenarbeit mit dem Biologen Josiah Zayner entwickelt und nimmt Bezug auf Genlaboratorien. Am Beispiel von Fotografien und Filmen zu den neuesten Errungenschaften der Molekular- und Zellbiologie sowie von mit Bioprintern erschaffenen Organen und gentechnisch veränderten Organismen wird die Frage aufgeworfen, inwiefern künstliche Eingriffe in die DNS von Lebewesen ethisch vertretbar sind und welche sozialen, politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen sie haben. In diesem Zusammenhang greift die Künstlerin auch das Thema Identität wieder auf, das in ihrem Werk stets präsent ist. Vor dem Hintergrund von Bioprint-Technologien, Gesichtserkennungssoftware und DNS-Programmierungen erörtert Hershman Leeson unter anderem die Frage, wie Identitäten in Zeiten der Gentechnologie gesichert werden könnten. Mit der »Infinity Engine« entwickelt die Künstlerin damit die fiktiven Narrationen aus ihren Filmen »Conceiving Ada« (1996) und »Teknolust« (2002) zu einer innovativen künstlerischen Arbeit weiter, die auf realen, hochaktuellen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen und Technologien basiert und somit Kunst und Naturwissenschaft zusammenführt.

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Bart Hess 

Digital Artifacts (2014) 

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»Digital Artifacts« wurde 2013 als eine Reihe von Performances auf der Architektur Triennale in Lissabon vorgestellt. In ihnen wirft Bart Hess einen Blick auf die Zukunft der Cyborgmode: Störimpulse spielen über unsere Haut und transformieren unsere Körper, die schon heute ständig fotografiert, überwacht und mit millimetergenauer Präzision von Lasern gescannt werden. Aus diesem Kontext der Überwachung und der Gesichtserkennung, der Avatare und der virtuellen Geister heraus entwirft Hess eine nahe Zukunft, in der digitales Rauschen, Verzerrungen und Störimpulse als eine neue Form des Schmucks genutzt werden. Im Video wird ein Model in eine Pfütze aus heißem Wachs getaucht, die auf einem Wasserbecken schwimmt. Unter Wasser verwandelt sich ihr Körper in eine architektonische Skulptur, die nach und nach enthüllt wird, als man das Model wieder aus dem Wasser hebt. Der Körper des Models wird anschliessend in eine triefnasse, vorgefertigte Prothese gehüllt. So wird er zu einem körperlichen Störimpuls, einer Manifestation der Korruption dahinströmender Daten, einem digitalen Artefakt.

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Chris Jordan 

Midway: Message from the Gyre (seit 2009) 

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In seiner Fotoserie »Midway: Message from the Gyre« zeigt der Fotograf, Filmemacher und Umweltaktivist Chris Jordan die Konsequenzen von Massenkonsum und unkontrolliertem industriellem Wachstum: Der kleine Inselarchipel Midway auf halbem Wege zwischen Kalifornien und Japan ist über 3.000 km vom nächsten Kontinent entfernt. Diese nahezu unbewohnte Inselgruppe liegt in der Mitte eines Wirbels, einer von fünf riesigen, kreisförmig verlaufenden Meeresströmungen. Hier manifestiert sich Zivilisation über ihre Abfälle, und ihre Auswirkungen sind unübersehbar. Auf Midway tauchen die Abfallprodukte des menschlichen Massenkonsums an einem erstaunlichen Ort wieder auf: in den Mägen Tausender toter Albatrosküken. Im Wirbel der Drift treiben riesige Mengen kleiner Plastikpartikel. Wegen der extremen Meeresverschmutzung werden die Midway-Inseln zu einem tödlichen Nistplatz für die Albatrosse des Pazifiks: Sie sammeln alles, was wie Nahrung aussieht, fressen es oder verfüttern es an ihre Küken. Ihrer Ernährung mit menschlichem Abfall wegen verhungern die Albatrosse, ersticken oder werden vergiftet. Für die Bilder von Chris Jordan wurde kein einziges Stück Plastik bewegt, hinzugefügt oder anderweitig manipuliert.

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Manfred P. Kage 

Science Art 

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Seit den 1950er-Jahren befasst sich Manfred P. Kage mit der künstlerischen und professionellen Mikrofotografie und dringt mit modernsten Techniken in Bildwelten ein, die mit bloßem Auge nicht wahrnehmbar sind. Für die Abbildung von Kleinstlebewesen oder Kristalloberflächen entwickelte er dabei neuartige Verfahren, mit denen er seine Aufnahmen nach eigenen ästhetischen Vorstellungen gestalten kann. Für diese Arbeiten, die durch die Wechselwirkung zwischen Wissenschaft und Kunst entstanden sind, prägte er um das Jahr 1969 den Begriff der »Science Art«, der später zur Beschreibung seiner filmischen Arbeiten zur »Video Science Art« erweitert wurde. 1974 realisierte Kage, der zuvor schon im Rahmen der ZERO-Bewegung künstlerisch aktiv gewesen war, die Spezialeffekte für den vom WDR produzierten Film »Hommage à la haute Mongolie« von Salvador Dalí, bei dem auf der Oberfläche einer Kugelschreiberhülse der Überflug über eine fantastische Landschaft simuliert werden sollte. Seine Werke wurden in zahlreichen Ausstellungen weltweit präsentiert und sein Lebenswerk 2012 von der Deutschen Gesellschaft für Photographie (DGPh) mit dem Kulturpreis ausgezeichnet. Bis heute kreiert Manfred P. Kage immer wieder neue Entwicklungen im Bereich Mikrofotografie und Mikrovideo.

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Wanuri Kahiu  

Pumzi (2009) 

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»Pumzi«, was auf Swahili »Atem« bedeutet, ist ein Science-Fiction-Kurzfilm der kenianischen Regisseurin Wanuri Kahiu. Der Film spielt in Ostafrika, 35 Jahre nach dem Dritten Weltkrieg, der auch als »Wasserkrieg« bekannt wurde und eine ökologische Katastrophe gewaltigen Ausmaßes auslöste. Das Land ist unbewohnbar geworden und die Menschen müssen in speziell abgeschotteten Komplexen leben.
Doch Asha, eine Kuratorin in einem virtuellen Naturkundemuseum, ist fest davon überzeugt, dass es noch Leben auf der Erde geben muss. Sie bekommt etwas Mutterboden zugespielt, der nicht verseucht ist und viel Wasser enthält. Der Samen, den sie in diese Erde einpflanzt, beginnt zu wachsen. Um herauszufinden, woher diese Erde stammt, bittet Asha um Erlaubnis, in die Außenwelt gehen zu dürfen, doch der herrschende Rat lehnt ihre Bitte ab. Dennoch findet sie einen Weg nach draußen und nutzt all ihre Energie, um den Samen in der freien Natur einzupflanzen. Der postapokalyptische Kurzfilm basiert auf einer dystopischen Idee: Was wäre, wenn die Menschheit sich von der Natur abkapseln und in einer hochtechnisierten Welt ohne jeden Zugang zu natürlichen Ressourcen leben würde?

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Felix Kemner 

Sauerstoffproduktionsanlage (1970); Sauerstoffproduktionsanlage, Moostafel, Moosfuge, Moostheater (1970–1983); Buch Mooses (1969); Sauerstoffhemisphäre Frankfurter Paulskirche (1978); Cosmoss – Sauerstoffhemisphäre (1969); Moosorgan (1971) & Moosgewand (1983) 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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D7 Paragraph: mod_text / GPC_ID: 2796
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Seit den 1960er-Jahren arbeitet Felix Kemner mit dem organischen Werkstoff Moos, um auf die Gefährdung der Atmosphäre durch die Verschmutzung der Luft aufmerksam zu machen. In Auseinandersetzung mit der damals aufkommenden Umweltbewegung schuf er unter dem Titel »Cosmoss« mehrere Objekte, bei denen eine Mooslandschaft von einer Plexiglas-Hemisphäre überwölbt wird. Auf die Sauerstoff produzierende und damit die Luft reinigende Eigenschaft des Mooses beziehen sich Wandobjekte wie Moosorgan und Aktionen im öffentlichen Raum wie die zunächst in Koblenz und später in der Kölner Innenstadt installierte »Sauerstoffproduktionsanlage«, bei der Kemner ein Stück Gehweg mit Moos bepflanzte. Als „erstes lebendes Buch der Welt“ bezeichnet der von der Objektkunst und den Happenings der Fluxus-Bewegung beeinflusste Kemner sein »Buch Mooses«, bei dem ein Tonband und ein Moosfeld von zwei Buchdeckeln umschlossen werden.

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Allison Kudla 

Capacity for (urban eden, human error) (2009) 

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»Capacity for (urban eden, human error)« nutzt einen 4-Achsen-Positionierungstisch, der von einem eigens dafür gebauten Computer gesteuert wird, um bio-architektonische Konstrukte aus Algen und Samen zu »drucken«. Werden sie in das Wachstumsmedium – ein durchsichtiges Gel – eingebracht, wachsen die Algen weiter und die Samen keimen. Die durch Algorithmen erzeugten Muster, die das System zeichnet, basieren auf dem Eden-Wachstumsmodell. Sie speisen sich aus mathematischen Abbildungen urbanen wie zellulären Wachstums und verknüpfen so die Konzepte »Stadt« und »Organismus«. Das Eden-Wachstumsmodell, das vom Drucker gezeichnet wird, ist eine fraktale Oberflächenstruktur, die auf Daten zur Beschreibung von bakteriellem Wachstum beruht. Wie Philip Ball in »The Self-Made Tapestry: Patter Formation« in Nature (2001) konstatiert: „Wenn man eine Bakterienkolonie beim Wachsen beobachtet, dann ist es, als ob man den Großstadtdschungel eine Stadt beim Wachsen beobachtet, nur dass der Prozess sich hier binnen Tagen und nicht binnen Jahrzehnten vollzieht“. Die gleiche Assoziation hatten auch angewandte Mathematiker und Stadtplaner. So schreibt etwa Nikos A. Salingaros in seinem Aufsatz »Connecting the Fractal City« (2004): „Lebende Städte haben, genau wie alle anderen lebenden Systeme, intrinsische fraktale Eigenschaften“.

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Nandita Kumar  

eLEmeNT: EaRTh (2014); pOLymORpHic hUMansCApE (2013) 
 

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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Nandita Kumars Werke sind interaktive Biosphären, die eine organische Verflechtung von Natur und Technologie zeigen. Inspiriert wurden beide Dioramen von Biomimikry; sie machen eine Zukunft sichtbar, in der Natur und Technologie synchronisiert sind. Zu »eLEmeNT: EaRTh« gehören funktionale und nicht-funktionale transparente Platinen, die Klänge der Erde erzeugen. Diese Klänge reagieren auf Licht und Bewegungen. Wird das Werk berührt, gibt es einen von Menschen geschaffenen Klang von sich, der für unseren CO2-Fußabdruck auf dem Diorama der Erde steht. Das Ökosystem der Flasche wird zum Großteil von einem aus Solarzellen gebauten Baum mit Energie versorgt. »pOLymORpHic hUMansCApE« erkundet per Video zwei Tage lang diametral entgegengesetzte urbane Landschaften. In der Flasche sind auf Naturmotiven beruhende Zeitraffervideos zu sehen, bis eine Bewegung das laufende Video unterbricht und Auswirkungen einer planlosen Urbanisierung erkennbar werden. Die Installation möchte Diskussionen über eine nachhaltige menschliche Ökologie anregen.

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Ebru Kurbak und Irene Posch  

The Knitted Radio (2014)

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© Foto: ZKM | Zentrum für Kunst und Medien, Foto: Jonas Zilius
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»The Knitted Radio« zeigt, wie man einen Pullover strickt, der auch als UKW-Radiosender fungiert. Kernstück ist ein funktionierendes elektronisches Objekt aus herkömmlicher Wolle und leicht verfügbaren, leitfähigen Materialien. Das dazugehörige Strickmuster kann in einem Strickmagazin veröffentlicht werden und ermöglicht auch anderen, das elektronische Objekt herzustellen. Es ist Teil einer größeren Untersuchung, die den Möglichkeiten des Einsatzes traditioneller Textilbearbeitung beim Eigenbau elektronischer Komponenten und Geräte nachgeht. Das Werk wurde von den Ereignissen bei den Protesten auf dem Taksim-Platz in Istanbul im Jahr 2013 inspiriert. »The Knitted Radio« soll seinen Träger mit der Fähigkeit ausstatten, elektronische Räume mittels der Übertragung unsichtbarer Radiowellen zu besetzen. Es macht eine Vielzahl von Stimmen im öffentlichen Raum hörbar und regt das Entstehen einer lokalen und freien Kommunikationsstruktur in solchen Umgebungen an, in denen andere Formen der Kommunikation streng kontrolliert werden oder stark eingeschränkt sind. Bei »The Knitted Radio« wird die bodenständige Handwerkstechnik aus der Kultur der anatolischen Frauen kreativ eingesetzt, um aus verschiedenen leitenden und nichtleitenden sowie als Widerstand dienenden Fäden Formen und Strukturen zu stricken, die gemeinsam die elektronischen Komponenten eines funktionierenden Radiosenders ergeben.

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Christian Lölkes und Adrian Vielsack  

touch → reality (2014/2015) 

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In der heutigen digitalisierten und vernetzten Welt ist Internetnutzung als eine Art Grenzüberschreitung zwischen verschiedenen Dimensionen zu einer Alltäglichkeit geworden: Handlungen – wie zum Beispiel das Einkaufen – finden zwar in der virtuellen Sphäre statt, ihre Resultate – die Lieferung der eingekauften Produkte – treten allerdings kurze Zeit später in der »realen Welt« auf. In der digitalen Welt agieren InternetbenutzerInnen und »CybernautInnen« zwar geografisch ungebunden, jedoch mit Auswirkungen auf die lokale Realität.
Dieses Prinzip wird in der 3-D-Drucker basierten Installation »touch → reality«, in der Technik und Kunst in unmittelbare Nähe zueinander rücken, aufgegriffen: Über eine App oder eine Webseite können die NutzerInnen unabhängig von Ort und Zeit kreativen Input in unterschiedlichen Formen an »touch à reality« senden. Die eingegebenen Daten werden mit weiteren Metadaten, die die NutzerInnen nicht steuern können, zu einem probabilistischen Algorithmus zusammengeführt und verarbeitet. Die Künstler verlagern diesen Prozess in eine Datencloud, aus der die durch den Algorithmus veränderten Datenströme an einen 3-D-Drucker gesendet werden, der in den Ausstellungsräumen des ZKM steht. Hier wird während der Laufzeit der Ausstellung Exo-Evolution täglich eine Plastik gedruckt; die ein- und zweidimensionalen Informationen, die von den NutzerInnen an die Installation gesendet wurden, werden mithilfe von Mensch, Technik und Maschine mit dem entsprechenden Material in dreidimensionale Objekte transformiert.

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Andy Lomas  

Cellular Forms (2014) 

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Inspiriert vom Schaffen Alan Turings, Ernst Haeckels und D’Arcy Wentworth Thompsons nutzt Andy Lomas ein vereinfachtes biologisches Modell der Morphogenese, um die Erzeugung komplexer dreidimensionaler Strukturen zu erforschen. Jede Form beginnt als einfache Zellkugel, die sich schrittweise entwickelt: Nach und nach werden der Struktur Komplexitätsschichten hinzugefügt. Das Ziel dabei ist es, Formen zu erschaffen, die sich aus den Interaktionen zwischen den Zellen ergeben – so werden die generischen Ähnlichkeiten vieler verschiedener Formen der Natur ausgelotet, anstatt nur einen bestimmten Organismus nachzubilden. Dieser Prozess enthüllt universelle Archetypen, wie sie sich aus Wachstumsprozessen ergeben, die keinem externen Design nach dem Top-down-Prinzip unterworfen sind.

 

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