Oren Ambarchi

Oren Ambarchi, 2023
©Oren Ambarchi, Foto: Ujin Matsuo

Geburtsjahr, Ort

1969

Biografie

Oren Ambarchis Werke sind zögerliche und spannungsgeladene, ausgedehnte Songformen, die sich im Spannungsfeld verschiedener Schulen bewegen: moderne Elektronik und Processing, laminales Improvisieren und Minimalismus, leises, nachdenkliches Songwriting, die trügerische Einfachheit und zeitliche Aufhebung von Komponisten wie Morton Feldman und Alvin Lucier sowie die Körperlichkeit der Rockmusik, die verlangsamt und auf ihre nackten Knochen zurückgeführt, abstrahiert und durch reine Signale ersetzt wird. Seit den späten 90er Jahren führten seine Experimente mit der Abstraktion der Gitarre und der erweiterten Technik zu einer persönlicheren und einzigartigeren Klangwelt, die eine breitere Palette von Instrumenten und Sensibilitäten umfasst. Auf Veröffentlichungen wie »Grapes From The Estate« und »In The Pendulum's Embrace« setzte Ambarchi Glasharmonika, Streicher, Glocken, Klavier, Schlagzeug und Perkussion ein und schuf so zerbrechliche Texturen, die so leicht wie Luft sind und zart mit den tiefen, erschütternden Basstönen seiner Gitarre koexistieren.

Ambarchi performte und recordete mit einer Vielzahl von Künstlern, darunter Fennesz, Charlemagne Palestine, Sunn O))), Thomas Brinkmann, Crys Cole, Keiji Haino, Alvin Lucier, John Zorn, Annea Lockwood, Alvin Curran, Loren Connors, Manuel Gottsching/Ash Ra, Merzbow, Jim O'Rourke, Keith Rowe, David Rosenboom, Julia Reidy, Akio Suzuki, Phill Niblock, John Tilbury, Richard Pinhas, Evan Parker, Fire!.

Oren Ambarchi veröffentlichte zahlreiche Aufnahmen für Labels wie Touch, Editions Mego, Drag City, PAN, Southern Lord, Kranky und Tzadik. Sein gefeiertes Trio mit Keiji Haino und Jim O'Rourke tritt jährlich in Tokio auf, wobei viele ihrer Konzerte auf Ambarchis Label Black Truffle dokumentiert sind, das bis heute über 90 Veröffentlichungen herausgebrachte.

Im Jahr 2003 erhielt seine Live-Veröffentlichung »Triste« eine lobende Erwähnung beim Prix Ars Electronica in der Kategorie digitale Musik. Seine Veröffentlichung »Quixotism« wurde vom Magazin The Wire in die Top 50 der Veröffentlichungen des Jahres 2014 aufgenommen und im selben Jahr wurde er von Pitchfork zum Experimental Artist Of The Year gewählt. Auf seinem 2016 erschienenen Album »Hubris« spielte er mit einer erlesenen Besetzung, darunter Crys Cole, Mark Fell, Arto Lindsay, Jim O'Rourke, Keith Fullerton Whitman und Ricardo Villalobos. »Hubris« wurde in zahlreichen »Best Albums of 2016«-Listen in renommierten Magazinen wie The Wire, Rolling Stone, The Quietus und Tiny Mix Tapes aufgeführt.

Im Mai 2019 feierte das renommierte Londoner Cafe Oto den 50. Geburtstag Ambarchis und das 10-jährige Bestehen seines Labels Black Truffle mit einem dreitägigen Festival, das ein volles Programm mit internationalen Gästen, Projekten und Kollaborationen bot, die alle eng mit Oren und seinem Label verbunden sind. Die Live-Hubris-Veröffentlichung auf Black Truffle dokumentiert den letzten Auftritt dieser Veranstaltung, an der fünfzehn von Ambarchis engen Mitarbeitern teilnahmen.

Ambarchis neueste Veröffentlichung ist »Shebang« (Drag City, 2022) mit Chris Abrahams, Johan Berthling, BJ Cole, Sam Dunscombe, Jim O'Rourke, Julia Reidy, Konrad Sprenger und Joe Talia.


Pressestimme:

Ambarchi entwickelte eine höchst originelle Gitarrentechnik, die die Wärme des sechssaitigen Instruments bewahrt, auch wenn sie viel der zeitgenössischen elektronischen Musik zu verdanken hat. In der Tat weist seine Musik mehrere Verbindungen sowohl zum Post-Techno-Programming als auch zur Post-Noise Improvisation auf. Seine Kompositionen bewegen sich in einem Nebel des Understatements, der sich weder in Drones niederlässt noch in einer Flut von Noise auflöst. Und trotz seiner rauen Avant-Punk-Wurzeln ist sein Spiel sehr zugänglich geworden - er nimmt Rückkopplungs-Obertöne aus aggressiveren Settings und stellt sie einfach als Klang dar. In seinen Stücken, in denen er Gefühle der Unvollständigkeit erforscht, formuliert er Tonfolgen, die nach einer Auflösung zu verlangen scheinen, die der Komponist nicht nur zurückhält. Noten hängen in der Luft, während kantige Phrasen exzentrisch geloopt werden. Der weiche Anschlag seiner Noten schafft eine geheimnisvolle, samtige Umgebung, in der sich die von ihm heraufbeschworenen Szenen ständig auflösen und neu bilden. Dies ist intelligentes, nachdenkliches, proaktives Ambiente.
– The Wire

 

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