Nancy Adajania

Geburtsjahr, Ort
1971, Mumbai, Indien
Biografie

Nancy Adajania, Kulturtheoretikerin und Filmemacherin, lebt und arbeitet in Bombay. Sie studierte Politikwissenschaften sowie Film und setzte sich mit sozialen Aspekten von Kommunikationsmedien auseinander. Im Rahmen ihrer aktuellen Tätigkeit als Chef-Redakteurin der Zeitschrift »Art India« hat Adajania eine Schwerpunktverschiebung des Kunst-Diskurses in Indien, der stark auf konventionelle Praktiken der Bildenden Kunst fokusiert war, hin zu Themen wie Kunst im öffentlichen Raum, Neuen Medien oder dem Verhältnis der Künste zu politischer Intervention angestrebt. Zentrale Themen ihrer Publikationen und Vorträge ist das Bezugsgeflecht zwischen Kunst und post-kolonialer Politik sowie die kulturellen Auswirkungen der Globalisierung. In diesem Jahr hielt Adajania u.a. Vorträge über die sozialen und politischen Kontexte der Medienkunst in Indien in der Münchner Institution lothringer 13 (Juni 2002) und im Rahmen des »transmediale salons«, Berlin (Juni 2002).

Zu ihren aktuellen filmischen Arbeiten zählen »Khichri Ek Khoj« [Auf der Suche nach Khichri] (1999), ein dokumentarische und meta-narrative Erzählformen verwebender Videofilm, der ein Bild des Versagens eines post-kolonialen Wohlfahrtsstaates zeichnet. Die Arbeit wurde u.a. im Rahmen des »Mumbai International Film Festival« (Bombay, 2000) und von »First Story: Women Building: New Narratives for the 21st Century« (Galeria do Palacio Cristal, Porto, 2001) gezeigt. In Zusammenarbeit mit Angelika Fitz und Ranjit Hoskote konzipierte Adajania im April 2002 das Symposium »Kapital & Karma - Indische Dialoge mit Europa«, das in der der Kunsthalle Wienstattfand.

Darüber hinaus zeichnet Adajania für die Konzeption, Organisation und Moderation einer Reihe von Diskussionsforen zu den Themen urbane Kultur, Aktivismus und künstlerische Initiativen verantwortlich, die u.a. im Februar diesen Jahres im Rahmen des »Kala Ghoda Arts Festival« in Bombay stattfanden.

[2002]