Open Codes in Indien

Digital Culture Techniques

Blick in die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques«, Mumbai.
Dauer
2018–2019

Seit Januar 2017 ist das ZKM in Indien aktiv. Durch Expertise im digitalen Wandel agieren wir als Impulsgeber und Kommunikator zwischen Kultur und neuen Technologien.

2018 eröffnete im Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan Mumbai die erste Auslandsstation des Ausstellungs- und Wissensexperiments »Open Codes. Leben in digitalen Welten«. Die weiterentwickelte Satellitenausstellung wird ab 2019 in weiteren Goethe-Instituten weltweit zu sehen sein.

In Vorbereitung auf die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques« im Goethe-Institut / Max Mueller Bhavan hatte das ZKM im Februar 2018 den »Coding Culture Hackathon« im Goethe-Institut Mumbai initiiert. Die Gewinner:inner des Hackathons wurden im April 2018 in Mumbai ausgezeichnet und reisten im Mai 2018 zum zweitgrößten Hackerteffen Europas, zur Gulaschprogrammiernacht im ZKM.

Blick in die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques«, Mumbai.
Unter dem Titel »Open Codes. Digital Culture Techniques« eröffnete am 6. April 2018 in Mumbai die Weiterentwicklung des im ZKM präsentierten Ausstellungs- und Wissensexperiments »Open Codes. Leben in digitalen Welten«.

 

Coding Culture Hackathon
Gemeinsam mit dem Goethe-Institut Mumbai organisierte das ZKM vom 1.–2. Februar 2018 einen »Coding Culture Hackathon« in Mumbai, der erstmals etablierte indische Kulturinstitutionen mit der Coderszene vor Ort vernetzte.

Insgesamt zehn Teams hatten am Hackathon, der Kulturinstitutionen in Mumbai mit der Programmierszene zusammengebrachte, teilgenommen: Etablierte Kulturinstitutionen wie das CSMVS (Chhatrapati Shivaji Maharaj Vastu Sangrahalaya, Formerly Prince of Wales Museum of Western India) und das Dr. Bhau Dji Lad-Stadtmuseum in Mumbai wurden mit der indischen Coder-Szene vernetzt, um neue Kooperationsformen zu erproben. Über die Dauer von zwei Tagen sollten nicht nur experimentelle Apps und Websites für die Vermittlung von Kunst entwickelt werden, sondern auch Kunstwerke entstehen, die sich im Spannungsfeld von  »Code« und »Kunst« bewegen.

Das Team »Morpheus« wurde für das Projekt »KHOJ – Key to Historical Object Juxtaposition« als Gewinner:innen ausgewählt. Mit seinem System, basierend auf Google Inception / Tensorflow, soll das Projekt eine Kategorisierung von großen Mengen an schlecht oder gar nicht sortierten Bildern unkompliziert ermöglichen, sowohl für Museen, als auch für die Öffentlichkeit. Dafür hatte das Team mit 4.500 bekannten Bildern künstliche neuronale Netze trainiert und eine Kategorisierung über Farbpaletten und Hash-Werte durchgeführt.

 

Preisverleihung
Das Team »Morpheus« des Projekts »KHOJ – Key to Historical Object Juxtaposition« wurde am Samstag, 7. April 2018 in Mumbai als Gewinner des Coding Culture Hackathons ausgezeichnet. Hauptpreis ist eine Reise zum zweitgrößten Hackerteffen Europas ans ZKM.
Das Bild zeigt die GewinnerInnen des Coding Culture Hackathons in Mumbai
Das Gewinnerteam »Morpheus« des Coding Culture Hackathons mit Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand des ZKM, sowie Christian Lölkes, Kurator der Ausstellung, in Mumbai.

 

Open Codes. Digital Culture Techniques
Die Weiterentwicklung des Ausstellungs- und Wissensexperiments »Open Codes. Leben in digitalen Welten«, »Open Codes. Digital Culture Techniques«, war bis zum 2. Juni 2018 am Goethe-Institut Mumbai zu erleben

»Open Codes. Leben in digitalen Welten« wurde vom ZKM als Pilotprojekt konzipiert, mit dem Ziel, einen experimentellen Raum für kreative Begegnungen zu schaffen. Die Ausstellungsplattform fordert zu neuen Formen der Wissensproduktion auf, zu einer Verbreitung von Wissen als freies, offenes und uneingeschränktes Teilen von Ideen. Die Weiterentwicklung dieses Formats für Indien, mit dem Titel »Open Codes. Digital Culture Techniques«, stellte die kreative Nutzung von Codes als neue Quelle der Gestaltung in den Fokus.

In der Ausstellung wurden insgesamt vierzehn Kunstwerke präsentiert, die verschiedene Ausprägungen von Codes aufzeigen. Die Kunstwerke transformieren den Ausstellungsraum in ein Labor und ermöglichen durch ihren partizipativen Charakter die Auseinandersetzung mit Kunst und Technologie. Sechs Werke wurden für die Präsentation in Indien ausgewählt, die in Karlsruhe nicht zu sehen sind, davon sind zwei Werke auch von indischen Künstlern.

Blick in die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques«, Mumbai.
Blick in die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques«, Mumbai.

Da die Werke als Ausgangspunkt für Diskussionen verstanden werden, waren Workshops und begleitende Diskussionsveranstaltungen elementarer Bestandteil der Ausstellung in Mumbai. Um die vielfältigen Facetten und Anwendungen von Codes aufzufächern, hatte das Ausstellungsteam Kooperationen mit lokalen Initiativen und Protagonisten angestoßen, um die  Vielschichtigkeit und Vernetzung bei der Aneignung von Wissen zu unterstreichen.

Codes öffnen Raum für kreative Vorstellungskraft.

Von einem kreativen Standpunkt aus gesehen öffnen Codes einen kognitiven Raum für die Vorstellungskraft. Die Welt der Codes spannt einen Raum der kontinuierlichen Neuschaffung und Entstehung neuer Formationen auf. Das Digitale fordert damit auch die Grenzen dessen heraus, was für den Menschen denkbar und wahrnehmbar ist und transformiert unsere Fähigkeit, Information zu benutzen und zu verstehen. Bilder und Welten werden codiert und wieder angeeignet, und schaffen Raum für Kreativität. Damit werden lineare Formen des Denkens aufgebrochen.

»Open Codes. Digital Culture Techniques« erforscht die kreative Nutzung von Codes als eine neue Quelle der Gestaltung. Die Ausstellung bringt eine Reihe von Kunstwerken zusammen, welche immersive Technologien erforschen und verschiedene Modalitäten von Codes aufzeigen. Die Kunstwerke transformieren den Ausstellungsraum in ein Labor und ermöglichen durch Aktion und Transformation neue Arten der Begegnung. Die Arbeiten in der Ausstellung stehen exemplarisch für neue partizipative Formate der Auseinandersetzung mit Kunst und Technologie. Besucher:innen treffen auf Kunstwerke in neuer Form und werden selbst zu Akteur:innen.

 

India goes ZKM
Vom 09. bis 14. Mai 2018 besuchte das indische Gewinnerteam »Morpheus« des »Coding Culture Hackathons« im Goethe-Institut Mumbai die Ausstellung »Open Codes« und die 18. Gulaschprogrammiernacht – das zweitgrößte Hackertreffen Europas.
Das indische Gewinnerteam »Morpheus« mit Peter Weibel und Frank Mentrup Karlsruhe
Das Gewinnerteam »Morpheus« des »Coding Culture« Hackathons bei der Gulaschprogrammiernacht mit Peter Weibel, Christian Loelkes und Dr. Frank Mentrup.
Interview

Christiane Riedel, Geschäftsführender Vorstand des ZKM, hat die Ausstellungsstation in Indien eröffnet. Sie berichtet, wie Codes den Raum für kreatives Denken öffnen und warum »Open Codes« auch für andere kulturelle Räume adaptiert werden kann.

»Die gemeinsame Ebene bleibt immer das Thema der Codes und der Ausstellungsraum als Co-Working-Space.«

Bisherige »Open-Codes«-Stationen und Kooperationen:

01.–02. Februar 2018

Coding Culture Hackathon
09.–14.05.2018Morpheus goes ZKM
07.04.–02.06.2018Open Codes. Digital Culture Techniques

 

Eine Gruppe von Menschen steht in einem Ausstellungsraum mit weißen Wänden und liest Werktexte oder interagiert mit einer Installation.
Blick in die Ausstellung »Open Codes. Digital Culture Techniques«, Mumbai.
Organisation / Institution
ZKM | Karlsruhe

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