Arata Isozaki

Electric Labyrinth

1968

Electric Labyrinth
Künstler/in / Künstlergruppe
Arata Isozaki
Titel
Electric Labyrinth
Jahr
1968
Kategorie
Installation, Klanginstallation, Videoinstallation
Material / Technik
Aluminiumrahmen, geschwungene Flügel aus Holz mit Oberfläche aus Spiegelaluminium mit Siebdruck, Laptop (PC), Computer (Power Mac G4), Steuer-Elektronik, Sicherungseinheiten, Netzteile, Lagerböcke, Motoren, Rutschkupplungen, UV-Beleuchtung, Projektoren, Verstärker, 2 Lautsprecher (passiv), Druck auf Textilbahn
Maße / Dauer
Installationsmaße variabel
Mitwirkende
Sammlung
Castello di Rivoli Museo d’Arte Contemporanea, Rivoli-Torino, Fundação de Serralves, Porto, ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Beschreibung

Die Triennale XIV in Mailand 1968 ging aufgrund von Student:innen- und Künstler:innenprotesten in die Geschichte ein. Am Tag der Eröffnung wurde das Gebäude der die Biennale besetzt. Zusammen mit vielen anderen Ausstellungsstücken wurde dabei auch das »Electric Labyrinth« des japanischen Architekten Arata Isozaki zerstört. 2002 rekonstruierte das ZKM die Installation anlässlich der Ausstellung »Iconoclash. Jenseits der Bilderkriege in Wissenschaft, Religion und Kunst«.

Isozakis »Electric Labyrinth« besteht aus zwölf großen Aluminiumplatten, die mit Bildmotiven des »Ukiyo-e« bedruckt sind. »Ukiyo-e« [Bilder der fließenden Welt] ist eine japanische Kunstgattung, die Malerei und Druckgrafik zwischen dem 17. und 19. Jahrhundert umfasst. Der Künstler wählte aus diesem Genre Geister- und Krisendarstellungen und kombinierte sie mit Fotos der Zerstörung Hiroshimas und Nagasakis durch amerikanische Atombomben. Die konvex und konkav gewölbten Platten beginnen sich langsam zu drehen, sobald die Betrachter:innen einen Infrarotstrahl durchlaufen. Zwischen den rotierenden Elementen können die Besucher:innen sich ihren Weg hindurch bahnen und in eine kinetische Architektur aus Bildern und Spiegelreflexionen eintauchen.

Auf einer den gewölbten Platten gegenüberliegenden Wand ist die großformatige Fotografie mit dem Titel »The City of the Future is the Ruins« zu sehen, sie zeigt die zerstörte Stadt Hiroshima mit zwei montierten Eisenstrukturen. Nacheinander projizieren Diaprojektoren jeweils circa 240 Zukunftsarchitekturen auf die Fotocollage, sodass die daraus entstehende neue Welt immer wieder in Trümmer zu zerfallen scheint.

Die visuellen Eindrücke werden von einer Soundinstallation akustisch ergänzt. Für die Arbeit an »Electric Labyrinth« kollaborierte Isozaki mit seinen Künstlerfreunden Kōhei Sugiura (Grafiker), Shōmei Tōmatsu (Fotograf) und Toshi Ichiyanagi (Komponist).

AutorIn: Hannah-Maria Winters

Über den/die Künstler/in