CyberArt Network
2021
Ökosysteme digitaler Kunst
-
x
-
Non-Fungible Tokens
-
Kunstmarkt
-
Transparenz
-
x
Mit dem erst kürzlich veröffentlichten »CyberArt Network« [Cyber-Kunst-Netzwerk] widmet sich Albert-László Barabási dem aktuellen Phänomen der NFTs und dem komplexen Ökosystem, das sie umgibt und bestimmt. Sogenannte Non-Fungible Tokens [nicht-austauschbare Tokens] sind öffentliche Datensätze, die in einer Blockchain [Blockkette], also in Datenblöcken, in denen verschiedene Transaktionen zusammengefasst werden, gespeichert sind. Die digitale Datei, die mit dem NFT verknüpft ist, wird somit fälschungssicher, authentifiziert und einzigartig. Dieses Echtheitszertifikat schafft einen neuen Markt für digitale Kunst, die mitunter exorbitante Preise erzielt.
Barabásis Interesse gilt hierbei vor allem der Vielzahl an Beziehungen, die jedes NFT offenbart, und dem im herkömmlichen Kunstmarkt sonst so oft verborgenen Netzwerk zwischen Künstler:innen und Sammler:innen des Primär- und Sekundärmarktes. Gemeinsam mit Milán Janosov kartierte er die Transaktionen vom 5. April 2018 bis 20. März 2021 auf SuperRare, einer der frühen Plattformen für digitale Kunst in Einzelauflagen. Das »CyberArt Network« offenbart die hochgradig vernetzte Natur dieses digitalen Ökosystems. Zwei Kunstwerke sind miteinander verbunden, wenn sie einmal im Besitz derselben Person waren. Die Farben markieren die Identitäten der Sammler:innen. Das Netzwerk zeigt einen außerordentlich kleinen Markt, dessen Dynamik von der Aktivität einiger weniger Teilnehmer:innen dominiert wird. Die freie Zugänglichkeit der an die NFTs gekoppelten Daten erlaubt die Rückverfolgbarkeit der Transaktionen und der Wertentwicklung eines Kunstwerks, was eine neue Dimension der Transparenz innerhalb der ökonomischen Prozesse des Kunstmarktes birgt.