Felicitas Kukuck

Feminale der Musik

Ein Schwarz-Weiß-Foto der Komponistin Felicitas Kukuck

»Hindemith war ein großartiger Lehrer. [...] das interessanteste und anregendste, was wir bei ihm lernten, war die einstimmige Melodie! Es durfte kein Lied sein, kein Sonatenthema, kein Fugenthema, sondern die Melodie 'an sich'. Diese Untersuchungen waren das interessanteste und anregendste, was ich in meinem Studium erlebt habe.« –Felicitas Kukuck in ihrer Autobiographie, 1989

Geboren am 2. November 1914 in Hamburg, Deutschland; verstorben am 4. Juni 2001 in Hamburg, Deutschland. Eigentlich will Felicitas Kukuck Schulmusik studieren. Wegen ihrer jüdischen Vorfahren wird ihr das im Nazi-Deutschland im Jahr 1936 in Berlin nicht erlaubt. Stattdessen studiert sie dort Klavier und Flöte sowie Komposition bei Paul Hindemith. Von Hindemith wird sie stark geprägt. In ihrer Autobiographie beschreibt sie den großen Eindruck, den sein Unterricht bei ihr hinterlassen hat. Hindemiths Musik wird von den Nazis bald als »entartet« eingestuft und er verlässt das Land. Trotzdem und gegen den ausdrücklichen Rat ihres Klavierprofessors spielt sie bei ihrer Abschlussprüfung eine Komposition von Hindemith. Auch anschließend bleibt sie sehr mutig, harrt während des Krieges mit ihrem Mann in Berlin aus und versteckt eine Jüdin in der eigenen Wohnung. Sie will Deutschland nicht verlassen. »Die Musik – die deutsche Musik, das Land Johann Sebastian Bachs hielt mich fest. Hier war ich verwurzelt. Hier wollte ich leben. Ich wäre nie fortgegangen«, sagt sie 1980 in einem Gespräch mit Eike Funck.

In ihrer Autobiographie geht Felicitas Kukuck nur wenig auf ihre Arbeit als Komponistin ein. Dabei hat sie im Lauf ihres Lebens ein Werk von über 1.000 Kompositionen geschaffen. Der größte Teil sind Vokalkompositionen, geschrieben für Singkreise, für Kirchen- und Kinderchöre, aber auch viele Instrumentalstücke, oft für Kinder, sind darunter. Sie bleibt beim Komponieren immer im Bereich einer erweiterten Tonalität. Sie komponiert ausdrücklich für Laien und passt den Schwierigkeitsgrad deren Fähigkeiten an. Kukuck positioniert sich damit bewusst außerhalb der musikalischen Avantgarde, wie sie nach dem zweiten Weltkrieg in Darmstadt und Donaueschingen gepflegt wird. Große Bedeutung hat für Kukuck auch die Kirchenmusik. In ihren geistlichen Kompositionen beschäftigt sie sich häufig mit dem »Dialog von Judentum und Christentum, von Altem und Neuem Testament«, wie ihre Tochter Margret Johannsen beschreibt.

Musikstücke

Die Brücke, veröffentlicht durch lilatraum und eingespielt vom Ensemble »Columba in excelsis«, Studierende der Académie Supérieur de Musique de Strasbourg: Lilia Dornhof (Sopran), Noémie Jussel (Blockflöte) und Priska Weibel (Theorbe), aufgenommen am 28.02.2016 in der Friedenskirche in Kehl.

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Psalm 126 (3:35), Schlusschor der Oper »Der Mann Mose«, veröffentlicht durch Felicitas und gesungen vom Singkreis Felicitas Kukuck

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Die Todesfuge (7:24) – Motette für gemischten Chor und kleine Trommel, veröffentlicht durch und gesungen von der Lilienfelder Cantorei unter der Leitung von Klaus-Martin Bresgott, Konzertmitschnitt vom 4. November 2012, Sophienkirche Berlin

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Und es ward: Hiroshima (Ausschnitt), veröffentlicht durch Felicitas und aufgeführt vom TrinitatisChor Altona (mit Gästen und Instrumentalisten) unter der Leitung von Jörg Mall in der Christianskirche in Hamburg-Ottensen am 4. Mai 2013 auf dem 34. Deutschen Evangelischen Kirchentag

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Gespräch

Dr. Beatrix Borchard und Dr. Margret Johannsen sprechen über ihre Mutter Felicitas Kukuck

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Feminale der Musik

Live-Interview über die Komponistin Felicitas Kukuck und ihren Nachlass am Archiv Frau und Musik, Frankfurt/Main mit Julian Fischer

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Mo, 06.04.2020 – Fr, 01.05.2020

Das ZKM ehrt Komponistinnen mit einem vierwöchigen digitalen Festival