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Hiroshi Kawano – Biographie

Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Fotograf: Tom Hahn
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14. April 1925

Hiroshi Kawano wird in Fushun, China, als Sohn japanischer Eltern geboren.
1935 Umzug nach Japan (Präfektur Kagoshima)
1948–1951 Studium der Philosophie und Ästhetik an der Universität Tokio, Japan. Kawanos Professor im Fachbereich Ästhetik ist Toshio Takeuchi.
1950/1951 Während der Arbeit an seiner Diplomarbeit entdeckt Kawano den Neukantianismus der Freiburger Schule: die Schriften von Heinrich Rickert und Lenore Kühn.
1950/1951 Universitätsabschluss im Fach Philosophie mit einer Arbeit über Ästhetik als eine Theorie der Aisthesis
1951–1955 Graduiertenstudium an der Universität Tokio (Hauptfach: Ästhetik, Nebenfach: Philosophie der Wissenschaft)
1954 Heirat mit Taeko Unoki
1955–1961 Wissenschaftlicher Assistent bei Toshio Takeuchi im Fachbereich Ästhetik an der Fakultät für Geistes- und Sozialwissenschaften der Universität Tokio
1956 Durch die Lektüre von Max Riesers Artikel „The Semantic Theory of Art in America“ im Journal of Aesthetics and Art Criticism (September 1965) entdeckt Kawano das Feld der Semiotik.
1959 Angeregt durch Susanne K. Langers Buch Philosophy in a New Key. A Study in the Symbolism of Reason, Rite, and Art (1942), widmet er sich der symbolischen Logik.
um 1960 Spätestens 1961 setzt sich Kawano mit Max Benses Buchreihe Aesthetica auseinander: Aesthetica I. Metaphysische Beobachtungen am Schönen (1954), Aesthetica II. Ästhetische Information (1956), Aesthetica III. Ästhetik und Zivilisation (1958) und Aesthetica IV. Programmierung des Schönen (1960).
1961–1970 Dozent an der Fakultät für Künste an der Nihon-Universität in Tokio
1961–1972 Kawano lehrt als Dozent und außerordentlicher Professor an der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio Philosophie, Ethik und Ästhetik.
1962 Veröffentlichung einer Studie zur ästhetischen Informationstheorie in den Berichten der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio: 美学的情報理論の一考察 [Eine Untersuchung der Informationsästhetik], in: 都立航空工業短期大学研究紀要 第1集 [Berichte der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio Nr. 1], 1962, S. 75–85.
1963 Veröffentlichung eines ersten Artikels über die Möglichkeit, Computer für die Ästhetik zu verwenden: 言語分析と情報理論:科学美学の方法に関する試論 [Linguistische Analyse und Informationstheorie. Ein Essay über die Methodik wissenschaftlicher Ästhetik], in: 都立航空工業短期大学研究紀要 第2集 [Berichte der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio Nr. 2], 1963, S. 85–96.
Herbst 1963 Kawano erlernt das Programmieren und schreibt erste Programme für den OKITAC 5090A.
Frühjahr 1964 Kawano erhält Zugang zum OKITAC-5090A-Computer des Rechenzentrums der Universität Tokio. Er erzeugt erste computergenerierte Bilder.
September 1964 Kawano veröffentlicht in der japanischen IBM Review einen Artikel, der Beispiele computergenerierter Grafiken enthält: 電子計算機とデザイン [Elektronische Computer und Design], in: IBM Review, 6, September 1964, S. 53–57.
Januar 1966 Shigeru Watanabe, Professor für Ingenieurwissenschaften an der Universität Tokio, lädt Hiroshi Kawano zu den Zusammenkünften seiner Forschungsgruppe Computer-Based Art (CBA) ein. Unter Verwendung eines Algorithmus von Kawano werden Tankas, japanische Kurzgedichte, generiert.
1967 Veröffentlichung eines Artikels zur Anwendung von Computertechnik auf Lyrik:
短歌の分析と生成 [Die Analyse und Generierung von Tankas (japanisches Gedicht aus 31 Silben)], in: 都立航空工業短期大学研究紀要 第6集 [Berichte der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio Nr. 6], 1967, S. 105–114.
1967 Max Bense besucht Japan und hält Vorträge in Sendai, Hirosaki und Tokio. Hiroshi Kawano trifft Bense bei dessen Präsentation an der Waseda-Universität in Tokio.
1967 Kawano veröffentlicht sein erstes Buch unter dem Titel 美学 [Ästhetik].
1968 Teilnahme an der Ausstellung im Rahmen des ersten japanischen Computerkunstwettbewerbs im Sankei-Gebäude in Tokio, der von Shigeru Watanabe ins Leben gerufen wurde.
1968 Teilnahme an der Informationsausstellung im Rahmen des Kolloquiums tendencies 4. „Computers and Visual Research“ in Zagreb, Jugoslawien.
1969 Teilnahme an der Ausstellung tendencies 4. computers and visual research in der Galerija suvremene umjetnosti in Zagreb.
1970 Unter dem Titel コンピューター・アート/ Computer Art findet Kawanos erste Einzelausstellung im Plaza DIC Tokio statt. Er wird dabei von dem Designer Mitsuo Katsui und seinem langjährigen Mitarbeiter Chihaya Shimomura, Dozent an der Kunsthochschule Musashino, unterstützt.
Mai 1970 Hiroshi Kawano veröffentlicht einen ersten Artikel, in dem er sich mit Noam Chomskys Theorie der generativen Grammatik auseinandersetzt: 情報処理技術としての芸術 [Kunst als Technik der Informationsverarbeitung], in: 思想 [Shisou], 551, May 1970, S. 68–81.
1971 Kawano nimmt an der Konferenz „Art and Computers 71“ in Zagreb teil. Dort spricht er erstmals über seine Auseinandersetzung mit PDL (Picture Description Language).
1972 Hiroshi Kawano veröffentlicht den Vortrag „Computer Art and Picture Language“, in: 都立航空工業短期大学研究紀要 第11集 [Berichte der Hochschule für Luftfahrttechnik Tokio Nr. 11], März 1972, S. 97–101.
1972 Der in Montreal lebende Künstler, Kurator und Galerist Gilles Gheerbrant veröffentlicht die Siebdruckmappe Art Ex Machina. Sie enthält auch das Werk Red Tree von Hiroshi Kawano.
1972–1988 Professor für Kunstwissenschaft, Informationswissenschaft und Computerprogrammierung an der Technischen Hochschule Tokio
1976 Kawano veröffentlicht zur Verwendung von Computern in der Musik: 音楽計算機の楽曲処理システム [Ein Musikcomputer als Analyse-Kompositions-Aufführungssystem], in: 都立工科短期大学研究報告 第4集 [Berichte der Hochschule für Technik Tokio Nr. 4], März 1976, S. 105–118.Kawano entwickelt mit Toshio Isobe, Forscher am Staatlichen Institut für Raumfahrttechnik, ein Computersystem für die Generierung von Musik.
September–
November 1978
Hiroshi Kawano ist drei Monate bei der LOGO-Gruppe am Artificial Intelligence Laboratory des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in den USA zu Gast. Er studiert LOGO-Programmierung und untersucht deren Möglichkeiten für Grafik und künstliche Intelligenz. Am MIT trifft er Marvin L. Minsky und Seymour A. Papert.
1984 Er veröffentlicht das Buch コンピュータと美学:人工知能の芸術を探る [Computer und Ästhetik. Auf der Suche nach der Kunst der künstlichen Intelligenz] und reicht es als Dissertation an der Universität Osaka ein.
1986 Die Universität Osaka verleiht Hiroshi Kawano den Doktortitel.
1986–1990 Professor für Kunstwissenschaft, Informationswissenschaft und Computergrafik an der Technischen Hochschule Tokio
1990–1994 Professor für Informationswissenschaft und Computerprogrammierung an der Universität Nagano
1994–1996 Professor für Informationswissenschaften und Computergrafik an der Hochschule für Kunst und Gestaltung Tohoku
1995–2001 Dozent für Ästhetik an der Nihon-Universität
1997–2001 Gastprofessor für Informationswissenschaften und Computergrafik an der Kunsthochschule Tama
2001–2006 Dozent für Philosophie an der Nihon-Universität
2006 Hiroshi Kawano organisiert die Ausstellung 20th Century Computer Art: Beginnings and Developments. The Work and Thought of Pioneers and Contemporary Practitioners of Algorithmic Art an der Kunsthochschule Tama.
Januar 2010 Hiroshi Kawano schenkt sein Archiv dem ZKM | Karlsruhe.
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Text: Margit Rosen

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